- 27.01.2012, 13:09:33
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Walser: "Die Deserteure gehören auf den Heldenplatz"
Wenn es Helden gibt, dann jene, die die Wehrmacht sabotiert haben.
Wien (OTS) - "Das Denkmal für Wehrmachtsdeserteure gehört auf den
Heldenplatz", erklärt der Grüne Bildungssprecher, Harald Walser. "Das
Argument, dieser Standort sei zu 'aufgeladen', greift zu kurz",
argumentiert Walser. "Denn es muss im vergangenheitspolitischen
Interesse der Republik liegen, dieser Aufladung entgegenzuwirken. Ein
Deserteursdenkmal auf dem Heldenplatz würde bestehende Formen des
Gedenkens kommentieren."
In der Krypta im Burgtor gedenkt das Bundesheer aller gefallenen
Soldaten. Ausländische Staatsgäste werden von Bundeskanzler und
Bundespräsident zum sogenannten nationalen Heldendenkmal geführt, wo
auch Mitglieder der Waffen-SS in Ehren gehalten werden. Vor dieser
Krypta versammeln sich alljährlich eben jene Burschenschafter, die
heute die Hofburg unsicher machen. Walser: "Dass im zentralen
Heldendenkmal der Republik Wehrmachtssoldaten und
Waffen-SS-Mitgliedern gedacht wird, stört in diesem Land offenbar
niemanden."
"Österreich muss sich endlich dazu durchringen, alle Menschen zu
ehren, die den Krieg verkürzten, den Krieg sabotierten, den Eid
verweigerten oder brachen. Sie waren die 'Bremsklötze am Siegeswagen
der Nation'. Jahrzehntelang wurden sie dafür aber als Feiglinge und
Verräter verunglimpft. Ein Denkmal auf dem Heldenplatz wäre für die
späte Würdigung ein geeigneter Anfang - denn Rehabilitierung
funktioniert nur, wenn sie öffentlich geschieht", so Walser.
Bei der Suche nach einem Standort sollte sich die Stadt Wien nicht
durch Zuständigkeiten und Besitzverhältnisse einschränken lassen:
Föderalismus hin oder her, bei einem solchen Thema sollte der
Denkradius des Rathaus nicht beim Volksgarten aus Kompetenzgründen
aufhören. Walser: "Der Heldenplatz ist historisch, inhaltlich und was
den Besitz durch die öffentliche Hand angeht der ideale Standort."
Rückfragehinweis:
Die Grünen
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