• 27.01.2012, 09:48:29
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Occupy Austria: Stellungnahme von Attac Österreich

Wien (OTS) - Attac sieht sich durch die weltweite Occupy-Bewegung
in den jahrelangen Anstrengungen für eine demokratische Kontrolle der
Finanzmärkte bestärkt. Die Menschen fühlen sich von der öffentlichen
Politik ausgeschlossen, die weitgehend die Interessen einer kleinen
Elite - des "einen Prozent" - bedient. Sie teilen die Unzufriedenheit
mit dem zunehmenden Demokratieverlust, dem globalen Finanz- und
Wirtschaftssystem und den anhaltenden sozialen und wirtschaftlichen
Problemen. Attac begrüßt diese wachsenden Proteste gegen die
zunehmende Macht der Finanzmärkte und die Forderung nach umfassender
Demokratisierung.

Nach jüngsten Entwicklungen und Medienberichten zu "Occupy Austria"
hält Attac zudem fest:

Soziale Bewegungen wie die Occupy-Bewegung bieten auf Grund ihrer
Offenheit auch potentielle Anknüpfungspunkte für problematische
Strömungen. Gerade das Thema Finanzmarktkritik beinhaltet die Gefahr
über Personifizierung und moralische Wertungen an antisemitische oder
rechtsextreme Stereotype anzudocken. Attac ist in dieser Frage sehr
wachsam und nimmt diese Gefahr ernst - sowohl gesamtgesellschaftlich
als auch in Bezug auf das eigene Netzwerk. Aus diesen Gründen hat
Attac bereits vor Jahren eine offensive Auseinandersetzung mit der
Thematik begonnen und wird diese auch weiter fortführen. *

Attac kritisiert jedwede Versuche - sei es von Organisationen oder
Einzelpersonen - welche zum Ziel haben die Offenheit der
Occupy-Bewegung für antisemitische, rechtsextreme oder
verschwörungstheoretische Inhalte zu instrumentalisieren oder in
diese Richtung zu öffnen.

Gleichzeitig möchten wir die Vielzahl jener Menschen in der
Occupy-Bewegung bestärken, die sich für eine gerechte Verteilung des
Wohlstands, mehr Demokratie und die Gleichheit aller Menschen
einsetzen - und sich deshalb von ausgrenzenden antisemitischen und
rechtsextremen Ansätzen klar abgrenzen. Mit ihrem Engagement leisten
sie einen wichtigen Beitrag im Ringen um ein gutes Leben für alle
Menschen.

Wir betonen, dass die aktuellen Probleme nicht grundsätzlich von
Sündenböcken wie "gierigen Bankern" oder "korrupten Politikern"
verursacht werden. Sie können nur durch eine umfassende
Demokratisierung des politischen Systems und die Überwindung der
Dogmen und Regeln unseres aktuellen Wirtschaftens -
Profitmaximierung, Konkurrenz und Wachstum - gelöst werden.

* Siehe: "Blinde Flecken der Globalisierungskritik." Attac-Kongress
gegen antisemitische Tendenzen und rechtsextreme Vereinnahmung,
veranstaltet gemeinsam mit dem Dokumentationsarchiv des
österreichischen Widerstandes. http://www.attac.at/blindeflecken.html
Reader:
http://www.attac.at/uploads/media/reader_antisemitismuskongress_2004.
pdf

Rückfragehinweis:
Attac, David Walch, Attac-Pressesprecher
Tel.: Tel.: 01/544 00 10, 0650/544 00 10
mailto:presse@attac.at, www.attac.at

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