- 24.01.2012, 15:46:11
- /
- OTS0236 OTW0236
Geyer über die Gründe seines Rückzugs aus Bregenz
Drozda will ihn nun bis 2018 in Wien halten
Wien (OTS) - Der designierte Intendant der Bregenzer Festspiele,
Roland Geyer, hat seinen Vertrag zurückgelegt und wird daher 2015
nicht am Bodensee antreten. Das bestätigt Geyer auf Anfrage für die
am Donnerstag erscheinende NEWS-Ausgabe. Der erfolgreich amtierende
Intendant des Theaters an der Wien gibt in NEWS auch ausführlich über
seine Beweggründe Auskunft.
Geyer zu NEWS: "Es hat mir große Freude und riesigen Spaß gemacht,
für die Festspiele 2015 bis 2020 ein völlig neues Konzept zu
entwerfen. Es war schließlich der Auftrag des Stiftungsvorstands,
Pionierschritte zu setzen. Also habe ich ein großes Opernfestival
geplant, das im Wettbewerbskanon der Großen mitspielen sollte, mit
Aix-en-Provence, Bayreuth oder Glyndebourne. Leider haben sich in den
letzten Wochen unüberbrückbare Auffassungsunterschiede betreffend die
künstlerische Umsetzung ergeben, sodass wir die Beendigung als beste
Lösung erachteten."
Geyer bestätigt NEWS-Informationen, denenzufolge er pro Jahr statt
bisher zwei insgesamt drei bis vier Opernproduktionen herausbringen
wollte - zwei bis drei im Festspielhaus, eine pro Jahr auf dem See,
womit der Zweijahresrhythmus beendet gewesen wäre.
Aggressive Reaktionen auf seine Überlegungen, die Seebühne
umzubauen, begreift er nicht: "Ich war selber überrascht von der
Reaktion. Ich habe damit weder gedroht noch jemanden unter Druck
gesetzt - schon gar nicht die Politik, die sich offenbar angesprochen
gefühlt hat. Ich habe nur gemeint, dass man eine demnächst anstehende
größere Restaurierung gleich für eine Neukonzeption nützen soll. Das
ist doch nichts Außergewöhnliches! Wenn ich vertragsgemäß einen
Pionierschritt setzen soll, muss ich doch in jede Richtung überlegen
dürfen."
Geyer weiter: "Es ist wahr, dass ich bei Unterzeichnung des
Vertrags im vergangenen Mai von anderen finanziellen Prämissen
ausgegangen bin." Eine bestimmte finanzielle Größenordnung wäre ihm
verheißen worden. "Es ist richtig, dass die unüberbrückbaren
Auffassungsunterschiede auch budgetärer
Natur waren.
Über seine berufliche Zukunft will er in Ruhe nachdenken, doch
wird Thomas Drozda, Geschäftsführer der Vereinigten Bühnen Wien,
gegenüber NEWS deutlich: "Ich habe die Entwicklung in Bregenz seit
längerem beobachtet. Mein Vertrag läuft bis 2018, und ich bin
herzlich gern bereit, die hervorragende Zusammenarbeit mit Geyer bis
zu diesem Zeitpunkt fortzusetzen. Dafür werde ich mich auch bei den
Eigentümern einsetzen. Es wäre schade um die vielen schönen Projekte
gewesen."
Rückfragehinweis:
Sekretariat NEWS
Chefredaktion
Tel.: (01) 213 12 DW 1103
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NES