- 18.01.2012, 11:25:41
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Für ein Recht auf Repressionsfreiheit!
Demonstrationen gegen den WKR-Ball dürfen nicht kriminalisiert werden
Wien (OTS) - In Zeitungen kündigt die Polizei für die
stattfindenden Proteste gegen den WKR-Ball in der kommenden Woche
schon ein Großkommando" mit hunderten Beamt_innen an. Laut einer
ersten Stellungnahme am Dienstag, sollen die angemeldeten
Demonstrationen - anders als in den letzten Jahren - nicht untersagt
werden. Ob es dabei bleibt, ist noch offen.
Kübra Atasoy vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien äußert sich dazu: "Es
ist notwendig, dass alle Proteste wie angekündigt stattfinden können.
Gegen Neofaschismus auf die Straße zu gehen, muss möglich sein, ohne
von Polizei eingeschüchtert, eingekesselt und mit Geldstrafen belangt
zu werden."
Maria Clar (Vorsitzteam) ergänzt: "In diesem Jahr hat der Zynismus
seinen Höhepunkt erreicht, da der Ball der rechten Elite Europas mit
den Befreiungsgedenken von Auschwitz zusammenfällt. Für uns ist klar,
dass alle stattfindenden Demonstrationen ihre Berechtigung haben. Bei
diesem Ereignis Widerstand wird zur Pflicht!"
Zu den Verharmlosungsversuchen, die sich in Pressemitteilungen und
anderen Statements wiederfinden, merkt Julia Kraus (Vorsitzteam) an:
"Es ist ein frustrierendes Signal, wenn das Verständnis herrscht,
dass friedlich Proteste kontrolliert und eingedämmt werden müssen,
während Vertreter_innen menschenverachtender Ideologien, nämlich
Neonazis mit Rechtspopulist_innen und Holocaust-Leugner_innen den
Ball zum Ausbau rechtsextremer Netzwerke nutzen.
Dass rechte Burschenschafter und Rechtsextreme ungestört und
geschützt in der Wiener Hofburg ihr Stelldichein feiern dürfen, und
erst nach zwei Jahren entdeckt wurde, dass der WKR-Ball sogar auf der
Liste der UNESCO Weltkulturerbe steht, weist auf einen erschreckenden
Normalzustand in Österreich hin. Es ist schockierend, wenn eine
neofaschistische Versammlung auf angeblich objektive Kriterien
überprüft und dann als erhaltenswert deklatiert wird. Bei so einer
Kultur ist man doch froh, wenn sie abgetragen wird...
Es wäre eine massive Fehlentscheidung, Protestierende in ihrem Recht
auf Versammlungsfreiheit zu beschneiden. Die ÖH Uni Wien unterstützt
selbstverständlich die Proteste: Wir appellieren an alle, sich
gegen die Verbreitung von völkischem, antisemitischem, rassistischem,
sexistischem und homophoben Denken gerade durch deutschnationale
Burschenschaften auch an der Universität Wien zur Wehr zu setzen, und
am 27. Jänner mit Trillerpfeife und Transparent in Richtung Hofburg
zu ziehen!
Rückfragehinweis:
ÖH Uni Wien - Referat für Öffentlichkeitsarbeit Tel.: 0699 10395302 mailto:presse@oeh.univie.ac.at http://www.oeh.univie.ac.at/ Kathrin Glösel (0699/172 82 787) Jasmin Rückert Moritz Schwab
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