- 17.01.2012, 09:16:17
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Wikipedia beteiligt sich am Protest gegen US Internet Zensurgesetz (SOPA)
Wikipedia hat aufgrund der existentiellen Bedrohung durch den zurzeit im Kongress der USA diskutierten Stop Online Piracy Act Protestmaßnahmen ergriffen.
Graz (OTS) - Der Stop Online Piracy Act wurde dem Kongress der USA
erstmals am 26. Oktober von dem republikanischen Abgeordneten Lamar
Smith vorgelegt. Das Gesetz soll zum besseren Schutz von geistigem
Eigentum im Internet beitragen, die dafür eingesetzten Mittel werden
allerdings als zensurfördernd und innovationshemmend eingeschätzt. Es
hat sich eine Koalition aus Großkonzernen, Startups, der
Open-Source-Bewegung, zivilgesellschaftlichen Initiativen und
Bloggern gegen SOPA gebildet.
Laut seinen Unterstützern ist der SOPA ein Werkzeug zur Bekämpfung
von Urheberrechtsverstößen im Internet. Netzsperren seien dazu ein
probates Mittel.
SOPA ersetzt funktionierende Regelungen zum Urheberrechtsschutz
wie den Digital Millenium Copyright Act durch ein System, das die
rechtliche Unsicherheit für Neue Medien maximiert. SOPA würde nicht
nur Websites, die in den USA gehostet werden, betreffen. Seiten die
außerhalb der USA gehostet werden, sind zum Teil von schwereren
Behinderungen bedroht. SOPA nutzt dadurch die Dominanz der USA über
das Internet aus.
Wir beobachten die stärker werdenden Initiativen zur
Internetzensur mit wachsender Sorge. Neben SOPA ist in den USA der
Protect Internet Property Act (PIPA) in Planung. Das
Anti-Counterfeiting Trade Agreement (ACTA), an dem unter anderem
Australien, die EU, Japan, Kanada, die USA, die Schweiz und Marokko
beteiligt sind würde Provider und Internetdienste zur Überwachung von
Inhalten und gegebenenfalls zur Zensur verpflichten. Das Werk, das
wir in den vergangenen 11 Jahren geschaffen haben wäre in einer
repressiven Umgebung nicht möglich gewesen.
Die Wikipedia beteiligt sich aus den oben genannten Gründen an den
Protesten gegen SOPA, die unter anderem auch von AOL, der Creative
Commons Foundation, eBay, der Electronic Frontier Foundation,
Facebook, Google, Human Rights Watch, der Internet Foundation,
Kaspersky, Mozilla, Reporter ohne Grenzen, Twitter und Yahoo
unterstützt werden. Über weitere Protestaktionen wird gegebenenfalls
kurzfristig entschieden.
Rückfragehinweis:
Christoph Breitler
Wikimedia Österreich
verein@wikimedia.at
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