• 29.11.2011, 16:54:30
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Großes Ehrenzeichen für den Herausgeber der Jerusalem Post, Ari Rath NR-Präsidentin Prammer würdigt Bemühungen um friedliche Koexistenz

Wien (PK)- Nationalratspräsidentin Barbara Prammer überreichte heute
das Große Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich an
den aus Wien stammenden ehemaligen Chefredakteur und Herausgeber der
"Jerusalem Post", Ari Rath. Die Laudatio wurde von Bundeskanzler a.D.
Franz Vranitzky, gehalten. Für die musikalische Umrahmung sorgte der
Pianist Paul Gulda. Als Gäste konnten unter anderem der Erzbischof
von Wien, Kardinal Christoph Schönborn, und Bundesminister a.D.
Rudolf Scholten begrüßt werden.

Prammer: Ari Rath hat immer auf Dialog gesetzt

In einer sehr persönlichen Rede würdigte Nationalratspräsidentin
Barbara Prammer die Verdienste Ari Raths, dessen Freundschaft für sie
besonders wertvoll sei. Österreich sei "dankbar, glücklich und
stolz", dass Ari Rath 2005 die österreichische Staatsbürgerschaft
angenommen hat, sagt sie und betonte, dass der heute Geehrte zu den
herausragenden Journalisten weltweit zähle.

Für sie sei es immer bemerkenswert, wenn ein Mensch mit einer derart
leidvollen Biografie zeit seines Lebens auf Dialog setze und den
unerschütterlichen Glauben an die Menschheit nicht verliert. "Deine
Zuversicht und Dein Glaube an die Menschen ist es, der uns leiten
soll", sagte sie. Ari Rath sei immer für das friedliche Zusammenleben
aller Menschen eingetreten, insbesondere für die friedliche
Koexistenz zwischen Israel und Palästina. Er habe sich auch stets um
gute Beziehungen zwischen Österreich und Israel bemüht, hob sie
hervor.

Vranitzky: Einsatz für den Frieden

Auch der ehemalige österreichische Bundeskanzler, Franz Vranitzky,
unterstrich in seiner Laudatio das Eintreten Ari Raths für friedliche
Lösungen. Die in Buchform herausgegebene Sammlung von Essays und
Artikeln unter dem Titel "Auf dem Weg zum Frieden" stelle ein Symbol
für seinen Lebensweg dar, sagte Vranitzky. Besonders berühre ihn die
Entscheidung des noch nicht 14-Jährigen, nicht nach Amerika zu gehen,
sondern nach Palästina, eine "Reise in die Hoffnung" anzutreten.

Indem Vranitzky in weiterer Folge näher auf die Biografie Raths und
die historischen Ereignisse einging, die zur Katastrophe des Zweiten
Weltkriegs und zum Holocaust führten, nahm er auch auf die aktuelle
Politik Bezug: "Gibt es angesichts dessen noch jemanden, der das
Friedensprojekt Europa in Frage stellen kann?", bemerkte er. Kritik
übte er insbesondere am ungarischen Regierungschef Viktor Orban, aber
auch an den anderen PolitikerInnen in Europa: "Findet sich niemand,
der Orban in die Schranken weist?", so Vranitzky.

Ari Rath

Ari Rath zählt zu den bekanntesten Journalisten der Welt. Er wurde
1925 in Wien geboren und besuchte dort das Gymnasium in der
Wasagasse. Kurz nach dem Einmarsch Hitlers musste Ari Rath als 13-
jähriger fliehen und gelangte gemeinsam mit seinem Bruder mit einem
Kindertransport nach Palästina, wo er rund 16 Jahre lang in einem
Kibbuz lebte und arbeitete. Raths Vater wurde in ein KZ deportiert,
die Mutter war bereits verstorben.

Rath studierte in Israel Zeitgeschichte und Volkswirtschaft, wandte
sich dann dem Journalismus zu und wurde 1957 Redakteur der "Jerusalem
Post". 1975 übernahm er die Funktion des Chefredakteurs, vier Jahre
später, im Jahr 1979, wurde er Herausgeber der Zeitung. In dieser
Rolle gehörte er mit Shimon Peres und Yitzhak Rabin zum engen Kreis
um David Ben Gurion. Als Verfechter einer friedlichen Koexistenz
zwischen Israelis und Palästinenser positionierte er sein Zeitung
auch als ein international hoch angesehenes liberales Blatt, welches
sich für Versöhnung im Nahen Osten engagierte.

Nach seinem Ausscheiden 1989 arbeitete Ari Rath als freier Publizist
und unterrichtete an der Universität Potsdam.

Rath war auch immer um den Dialog zwischen Israel und Österreich bzw.
Deutschland bemüht. Der ehemalige Bundesminister, Rudolf Scholten,
bezeichnete ihn im Rahmen seiner Laudatio anlässlich der Verleihung
des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien im Jahr 2006 als einen
"Mahner für Vernunft und Mäßigung".

Für seine Verdienste um die israelisch-deutsch/österreichische
Verständigung erhielt Ari Rath zahlreiche weitere Auszeichnungen,
unter anderem 2005 das Deutsche Bundesverdienstkreuz und den
Goldenen Rathausmann der Stadt Wien.

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie auf der Website
des Parlaments (www.parlament.gv.at) im Fotoalbum.

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