• 28.11.2011, 09:54:30
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Greenpeace stellt schlechtes Zeugnis für Dosen-Tunfisch aus

In Österreich erhältliche Tunfisch-Produkte schneiden bei "Greenpeace-Umweltprüfung" überwiegend schlecht ab

Wien (OTS) - Die kürzlich veröffentlichten
Greenpeace-Testergebnisse werfen kein gutes Licht auf das
Tunfisch-Sortiment in heimischen Supermarktregalen. Im
Nachhaltigkeits-Check der Umweltorganisation schnitt mit "Vier
Diamanten Tunfisch aus nachhaltiger Fischerei" lediglich ein Produkt
der getesteten achtzehn Marken als "grün" ab. Die Prüfkriterien
beinhalteten Aspekte wie nachhaltiger Fischfang, transparente
Kennzeichnung, Vermeidung von illegaler Fischerei und
Herstellerverpflichtungen zur Verbesserung der Umweltfolgen des
Tunfischfangs. Getestet wurden die in Österreich gängigsten Marken,
darunter sowohl internationale Handelsmarken als auch Eigenmarken des
Einzelhandels. Zwischen August und November 2011 wurde das
Kleingedruckte auf Etiketten ausgewertet und die Informationen
mittels Firmen-Webseiten sowie einem Fragebogen an die Hersteller
ergänzt.

"Ziel des Greenpeace-Checks ist es, KonsumentInnen darüber zu
informieren, was wirklich in den Tunfisch-Dosen aus heimischen
Supermarktregalen steckt und was die Hersteller zum Schutz der Meere
tun", so Antje Helms. Die Greenpeace-Meeresbiologin weiß, wie
schlecht es um die weltweiten Fischbestände bestellt ist: "Die
meisten Tunfischarten sind heillos überfischt." Hinzu kommt, dass der
Großteil des in Österreich angebotenen Tunfischs mit Hilfe von
sogenannten "Fischsammlern" gefangen wird. Mit schwimmenden
Plattformen werden dabei Scharen von schattensuchenden
Meeresbewohnern angelockt. "Was bei dieser unselektiven Fangmethode
als Beifang in die Netze geht, liest sich wie die Darstellerliste von
'Findet Nemo'", erklärt die Greenpeace-Meeresexpertin, "Jährlich
verenden so weltweit mehrere hunderttausende Walhaie, Delfine,
Schildkröten, Rochen und Jungfische - bis zu zehn Prozent der Fänge."

Die gute Nachricht: Mittlerweile finden sich auch Alternativen in den
heimischen Supermarktregalen. An die Spitze der Greenpeace-Rangliste
und ganz knapp in den "grünen" Bereich hat es "Vier Diamanten" - die
Marke des Tunfischdosen-Produzenten Princes - geschafft: Mit der
konkreten Zusage, bis 2014 nur noch nachhaltig gefischten Tunfisch
einzusetzen, konnte Princes ebenso punkten wie mit seinem
nachhaltigen Skipjack-Tunfisch aus Angelfischerei. Allerdings gibt es
auch für den Testsieger Verbesserungspotential: Ein Teil der Dosen
aus der Princes-Produktion unter den Markennamen "Vier Diamanten" und
"Statesman" stammt derzeit noch aus Ringwadenfischerei bei der
"Fischsammler" zum Einsatz kommen.

Mit weitaus mehr Verbesserungsbedarf landete der zweitgrößte Anbieter
"Rio Mare" im Mittelfeld der Rangliste. "Der neue Slogan von Rio Mare
'Qualität mit Verantwortung' klingt zwar gut, Bolton will aber in
Zukunft nur knapp die Hälfte seiner Tunfischdosen nachhaltig
produzieren - das ist Augenwischerei. Ziel muss es sein, dass
KonsumentInnen 100-prozentig nachhaltige Ware im Regal finden",
fordert Helms und rät den KonsumentInnen derzeit nur
Skipjack-Tunfischdosen aus Angelfischerei zu kaufen. "Nur bei
Tunfisch der mit der Angel gefangen wurde, kann man davon ausgehen,
dass kein Walhai oder Delfin beim Fang getötet wurde. Es lohnt sich
jedoch auch durchaus nach freischwimmend gefangenem Tunfisch zu
verlangen, obwohl es im österreichischen Handel noch kein solches
klar gekennzeichnetes Produkt gibt. Denn oft regelt die Nachfrage
bekanntlich das Angebot und das wäre sehr zu begrüßen", so Helms
abschließend.

Nähere Details zum Tunfischdosen-Check finden Sie unter:
www.greenpeace.at/tunfischdosen

Rückfragehinweis:

Antje Helms
   Meeresbiologin Greenpeace
   Tel.: +43 (0664 2148952
   mailto: antje.helms@greenpeace.at
   
   Melanie Aldrian
   Pressesprecherin Greenpeace
   Tel.: +43 (0)664 6126725
   mailto: melanie.aldrian@greenpeace.at

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