- 22.11.2011, 11:30:31
- /
- OTS0121 OTW0121
Brauner/Oxonitsch: Beschäftigungsoffensive für Wien
Wirtschaftsimpulse durch Sportinfrastruktur, neue waff-Förderungen und Öffi-Investitionen
Wien (OTS) - Mit einer Konjunkturoffensive zur Sicherung von
Arbeitsplätzen und der Wiener Wirtschaft begegnet die Stadt Wien der
sich eintrübenden Konjunktur. "Wien senkt im Budget 2012 die
Neuverschuldung ab und setzt seinen Konsolidierungskurs fort. Aber
wer konsolidiert, der muss auch etwas dafür tun, dass mit
Anschubinvestitionen Wachstum und Beschäftigung gesichert sind. Daher
nützen wir alle nur möglichen Projekte, um Arbeitsplätze in Wien zu
generieren und Weiterbildungsschritte zu unterstützen. Wir schauen
besonders darauf, dass das Investitionen sind, die vom Bauarbeiter
bis zur Kleinunternehmerin direkt bei den Menschen ankommen und der
Infrastruktur in Wien auf viele Jahre hinaus nützen", so
Vizebürgermeisterin Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner sowie
Bildungs- und Sportstadtrat Christian Oxonitsch unisono im Rahmen
eines Pressegesprächs heute Dienstag.
Wirtschaftsimpulse durch Sport: Rapid und Austria als Motor
Sport bewegt die Wiener und die Wiener Wirtschaft. Auf Basis der
gesamtwirtschaftlichen Erfolge der 2007 gestarteten Investitionen in
die Sportinfrastruktur des FK Austria setzt die Stadt Wien diesen Weg
fort. Bis 2015 sollen Gesamtinvestitionen von insgesamt mehr als 50
Millionen Euro in Sportinfrastruktur Wiens Wirtschaft aber auch den
Sport weiter in Bewegung halten und zu Erfolgen führen.
2007 startete der FK Austria den Aus- und Umbau der Generali
Arena und der Austria Nachwuchsakademie. Die Erfolge dieser
Investitionen von insgesamt rund 24,6 Millionen Euro zeigen sich sehr
deutlich. Ein wesentlicher Bereich ist der Besucherschnitt, der in
der Saison 2007/08 von 6.684 auf 9.297 in der Saison 2010/11
angehoben werden konnte. Indirekt profitieren davon nicht nur der FK
Austria, sondern auch der Breitensport und Wiens Wirtschaft.
10 Prozent der Ticketeinnahmen kommen über den
Sportförderungsbeitrag (früher Sportgroschen) direkt dem Breitensport
zugute. Bei der Austria konnte seit Beginn der
Infrastrukturinvestitionen ein Plus des Sportförderungsbeitrages von
rund 40 Prozent verzeichnet werden. 61 Prozent des jährlichen
Abgabenvolumens des Sportförderungsbeitrages wird von den beiden
Wiener Spitzenklubs aufgebracht.
Auch die Umwegrentabilität zeigt sich bei Matches von Klubs wie Rapid
und Austria ganz deutlich. Jede Stadionbesucherin und jeder
Stadionbesucher gibt an einem Spieltag zwischen 15 und 25 Euro
zusätzlich zum Ticket aus. Die direkte Wertschöpfung bei je einem
Heimspiel der beiden Wiener Spitzenklubs beträgt durchschnittlich
462.000 Euro. Diese Zahlen gilt es weiter zu steigern. Gerade in
wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist es wichtig, diesen Motor für
Wiens Wirtschaft auf Touren zu halten. "Erfolgreiche Beispiele wie
das Sportcontracting, die Sanierung und Erhaltung der
Kunstrasenplätze, die Schaffung einer dritten Eishalle in der
Donaustadt für Breitensport und viele andere Beispiele mehr zeigen,
dass die Förderung von Sport - Spitzen- wie Breitensport - nicht nur
die die Wirtschaft beleben, sondern auch dafür sorgen, dass mehr
Menschen durch Sport auch auf ihre Gesundheit achten", so Oxonitsch.
Austria-Nachwuchs erfolgreich - Erweiterung der Generali Arena
Auch die ersten sportlichen Erfolge in der Nachwuchsarbeit seit
der Einrichtung der Austria Akademie stellen sich bereits ein. Kein
Verein in Österreich konnte in den letzten Jahren so viele Spieler
für die diversen Auswahlmannschaften des WFV und ÖFB stellen. Bis zu
zwölf Nachwuchsmannschaften spielen in Bewerben des WFV, des ÖFB und
der ÖFBL und nehmen regelmäßig an Turnieren im In- und Ausland teil.
Bis 2015 sollen noch die Zuschauerplätze in der Generali Arena
durch die Ergänzung der Eckbereiche Nord-Ost und Süd-West erweitert
werden. Zudem ist die Errichtung einer Zuschauertribüne für 400
Personen in der Austria Akademie geplant.
Impulse für Rapid: Neu saniertes Stadion und mehr Platz für
Rapid-Fans
Mit einer Gesamtinvestitionssumme von 26,4 Millionen Euro sollen
bis 2015 das 1978 in Betrieb genommene Gerhard-Hanappi-Stadion
saniert und auf den heutigen Stadionstandard mit Fangastronomie,
Neugestaltung der Mannschaftskabinen und vielen mehr gebracht werden
wie auch die Nachwuchsarbeit von Rapid durch die Einrichtung der
Rapid-Akademie in Wien gestärkt werden.
Der SK Rapid Wien plant als künftiger Pächter der Anlage das
Hanappi-Stadion nicht nur einer Generalsanierung zu unterziehen,
sondern die Zuschauerkapazitäten auch zu erweitern und an die heutige
Nachfrage anzupassen. Die Arbeiten sollen mit Ende der Saison
2012/2013 beginnen. Mit Herbst 2014 soll der SK Rapid seine neu
renovierte Heimstätte wieder beziehen können. In der Zeit der
Umbausperre finden die Heimspiele des SK Rapid im Ernst
Happel-Stadion statt. Für die Sanierung, den Umbau und die
Erweiterungen des Hanappi-Stadions ist ein Investitionsvolumen von
gesamt 17,7 Millionen Euro vorgesehen. Der SK Rapid beginnt
unverzüglich nach dem Beschluss des Gemeinderates mit der
Detailplanung des Projektes.
Rapid-Akademie: Stärkung des Rapid-Nachwuchses
Um auch künftig die Lizenzbestimmungen für die Österreichische
Bundesliga in der höchsten Spielklasse zu erfüllen, richtet der SK
Rapid eine Nachwuchsakademie ein. Die Spiel- und Trainingsorte des
Rapid-Nachwuchses, des Profi- und Amateurbetriebes werden am
Trainingsgelände des Ernst-Happel-Stadions konzentriert. Damit müssen
aufgrund der eingeengten Trainingssituation im Hanappi-Stadion die
Mannschaften nicht mehr nach Niederösterreich ausweichen. Der SK
Rapid erwartet sich dadurch positive Auswirkungen auf die sportliche,
aber auch die schulischen Leistungen des Nachwuchses.
Um die Erfordernisse des Spiel- und Trainingsbetriebes des SK
Rapid zu erfüllen, werden am Trainingsgeländes des
Ernst-Happel-Stadions zwei Rasenplätze in Kunstrasenplätze umgebaut.
Ein Rasenplatz wird mit einer Rasenheizung sowie einer überdachten
Tribünenanlage für 400 BesucherInnen ausgestattet werden. Teile der
Büro-, Garderoben-, Physio- und Lagerräumlichkeiten (Sportutensilien)
im Sektor E werden für die Akademie adaptiert. Die Umbauarbeiten
belaufen sich auf ca. 3,2 Millionen Euro und starten umgehend. Mit
dem WFV und dem ÖFB konnten Ersatzlösungen für die derzeit auf den
Trainingsplätzen des Praterstadions trainierenden Vereine sowie für
die Berufsschulen gefunden werden.
Da die Lizenzbestimmungen für die Akademie auch eine Halle
erfordern, hat die dem Hanappi-Stadion benachbarte West Side Soccer
Arena zu Gunsten des SK Rapid Wien auf eine Teilfläche verzichtet.
Diese Fläche wird vom SK Rapid Wien gleichzeitig mit dem gesamten
Gerhard-Hanappi-Stadion von der Stadt Wien gepachtet. Die
Investitionskosten werden sich auf 5,5 Millionen Euro belaufen.
Brauner: Bombardier-Auftrag ist unterschriftsreif
Auf neue und zusätzliche Infrastruktur können sich auch die
Fahrgäste der Wiener Linien freuen. Die Wiener Linien und Bombardier
werden in wenigen Wochen den Vertrag über die Bestellung von fünf
neuen U-Bahn-Garnituren für die U6 unterschreiben. "Damit sichern wir
den Bombardier-Standort Wien-Donaustadt ab und damit 600 hochwertige
Industriearbeitsplätze im Metro- und Straßenbahnbereich", so Brauner.
Beim Auftrag handelt es sich um ein Investvolumen von rund 60 Mio.
Euro. Die neuen vierteiligen Garnituren werden den Verkehr auf der U6
ab 2014 verdichten. Bereits jetzt ist die U6 in der Hauptverkehrszeit
in einem sehr dichten Intervall von 3 Minuten unterwegs.
Ausbau von 25er und 26er beginnt im Jänner 2012
Impulse gibt es auch für die Öffi-Infrastruktur in der
Donaustadt und in Floridsdorf. Der neue "25er" wird um ein Jahr
vorgezogen und geht bereits Ende 2012 in Betrieb. Die Linie 25
verkehrt künftig zwischen Aspern/Oberndorfstraße und Floridsdorf
(Franz-Jonas-Platz) und beinhaltet eine 1 km lange neue Bim-Strecke
durch die Tokiostraße. Die Bauarbeiten dafür beginnen im Jänner.
Erstmals seit 1996 wird in Wien beim "26er" eine neue Trasse für
eine Straßenbahn errichtet. Die Bauarbeiten für die 4,7 Km lange
Neubaustrecke vom Kagraner Platz zur Hausfeldstraße beginnen im
Jänner 2012 und werden mit der U2-Eröffnung 2013 abgeschlossen sein.
"Nachdem wir seit vielen Jahren den Modernisierungsprozess mit den
neuen ULF-Modellen bei den Straßenbahn-Garnituren vorantreiben,
wollen wir mit diesen beiden Projekten in den beiden großen
Flächenbezirken Floridsdorf und Donaustadt die Öffi-Verbindungen
verstärken. 80 Millionen Euro Investsumme sichern hunderte
Arbeitsplätze in der regionalen Bauwirtschaft", unterstreicht Brauner
die Beschäftigungswirksamkeit derartiger Bauprojekte der Stadt und
ihrer Unternehmen.
waff-Förderung für mehr Vollzeitsarbeitsplätze
In Wien arbeiten rund ein Viertel aller Beschäftigten in
Teilzeitarbeitsverhältnissen. Manchmal mit Absicht und gewollt, viel
öfter allerdings ungewollt. Die Nachteile für jene - meist Frauen -
die Teilzeit arbeiten, aber lieber Vollzeit arbeiten würden, liegen
auf der Hand: ein geringeres Einkommen, eine oft schlechtere
Absicherung und weniger berufliche Veränderungsperspektiven. "Wir
wollen den ArbeitnehmerInnen, ganz besonders den Frauen helfen, von
der Teilzeit in eine existenzsichernde Anstellung zu wechseln. Der
Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds wird sich künftig ganz
besonders der Beratung und berufsbezogenen Weiterentwicklung dieser
Personengruppe widmen", so Brauner. Der waff steht dabei einerseits
mit dem waff-Beratungszentrum für Beruf und Weiterbildung mit Rat und
Tat zur Seite, andererseits werden die waff-Förderinstrumentarien in
diesem Bereich weiter ausgebaut. Ab 2012 wird das System der
Förderrichtlinien adaptiert und wird vor allem einkommensschwache
Personen besonders in den Fokus nehmen. Ihnen wird es dann möglich
sein, mit einem Weiterbildungstausender berufsbezogene Förderungen
bis zu 1.000 Euro zu beziehen.
Mit Nachhilfe der Stadt zum Lehrabschluss
Mehr Fachkräfte für Wien - das ist das Ziel aller Bemühungen der
Stadt und ihrer Partner für den Standort Wien. Problem: Ein Teil der
Lehrlinge schafft die letzte Hürde nicht - die Lehrabschlussprüfung -
und tritt dann nicht mehr zur Wiederholung an. "Damit haben die
Betroffenen einen entscheidender Nachteil im späteren Berufsleben,
weil ihr höchster Ausbildungsabschluss dann lediglich ein
Hauptschulabschluss ist, obwohl sie an sich fertig ausgebildete
Fachkräfte sind", erklären Wirtschaftsstadträtin Brauner und
Bildungsstadtrat Oxonitsch. Daher erarbeitet unter Federführung des
waff derzeit eine ExpertInnengruppe ein Angebot, damit Jugendliche,
welche die Lehrabschlussprüfung im ersten Anlauf nicht absolviert
haben, eine zweite Chance bekommen. Dafür soll es konkrete
Hilfestellungen geben - von einem Informationsangebot über
kontinuierliche Kontaktaufnahmen bis hin zu Angeboten einer ganz
spezifischen Lernhilfe. "Wir lassen die Wiener Jugendlichen nicht
alleine. Sie sind die Fachkräfte von morgen. Wir reden aber nicht nur
von ihnen, sondern wir tun auch konkret etwas dafür", so Brauner und
Oxonitsch.
Rückfragehinweis:
Mag. Wolfgang Hassler Mediensprecher Vizebürgermeisterin Mag.a Renate Brauner Tel. 01-4000-81845 E-Mail: wolfgang.hassler@wien.gv.at Edith Rudy Mediensprecherin Stadtrat Christian Oxonitsch Tel.: +43 676 8118 81440 mailto:edith.rudy@wien.gv.at www.wien.gv.at/rk/
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NRK