• 17.11.2011, 13:30:55
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Greenpeace-Video: Tunfisch-Fang tötet Wale und Delfine

Durch Einsatz von Fischsammlern unzählige Meerestiere abgeschlachtet

Wien/Amsterdam (OTS) - Die Umweltschutzorganisation Greenpeace
veröffentlicht heute die Film-Aufnahmen eines Augenzeugen in der
Tunfischindustrie, die schockierend belegen, wie durch den Einsatz
von so genannten Fischsammlern beim Tunfischfang unzählige
Meerestiere abgeschlachtet werden - darunter Wale, Delfine, Walhaie,
Mantarochen und Schildkröten. Das bisher nicht veröffentlichte
Material wurde von einem Helikopter-Piloten an Bord eines
koreanischen Tunfischfängers im Pazifik privat gefilmt und Greenpeace
zugespielt.

"Die Achtlosigkeit, mit der hier Pilotwale, Walhaie und andere
Meerestiere getötet werden, schockiert mich zutiefst", kommentiert
Antje Helms, Meeresexpertin für Greenpeace in Wien. "Ich wünsche mir,
dass es die KonsumentInnen wachrüttelt. Sie haben ein Recht zu
erfahren, was es die Natur kostet, eine Dose Tunfisch zu füllen.
Österreichische Einzelhändler sollten endlich nur noch
verantwortungsvoll und nachhaltig gefangenen Tunfisch in ihren
Regalen anbieten." Greenpeace fordert schon seit langem, dass der
Einsatz von Fischsammlern in der Ringwadenfischerei gestoppt wird und
Meeresschutzgebiete zum Schutz der letzten gesunden Tunfisch-Bestände
im Pazifik eingerichtet werden. Oft werden Wale und Walhaie selbst
als lebende "Fisch-Magneten" genutzt, um den Ertrag beim Tunfischfang
zu steigern.

Der Großteil des Dosentunfischs wird heute mit Fischsammlern
(engl. FADs: Fish Aggregation Devices) gefangen. Das sind künstliche
schwimmende Objekte, die den angeborenen Instinkt der Schwarmfische
ausnutzen, im Schatten von treibenden Gegenständen Schutz zu suchen.
Die Ringwade wird dann um die Fischsammler herum ausgebracht. Doch
dieses Hilfsmittel führt zu enormen Beifangmengen: Nicht nur
Skipjack-Tunfisch wird angelockt, sondern auch andere Tunfischarten
oder gefährdete Meerestiere wie Haie, Wale, Rochen und Schildkröten.
2005 wurden über eine Million Tonnen Tunfisch, ein Drittel des
weltweiten Tunfisch-Fanges, und über 100.000 Tonnen Beifang mit FADs
gefangen.

Sechzig Prozent des weltweit gefangen Tunfischs stammen aus dem
Pazifik. Der Einsatz von FADs ist im Westlichen Zentralpazifik
bereits für drei Monate im Jahr verboten. Anfang Dezember findet die
Jahrestagung der Fischereikommission für den westlichen und mittleren
Pazifik (WCPFC) statt, wo über Maßnahmen zum Schutz der Meeresumwelt
und Ernährungssicherung im Pazifikraum entschieden wird. Um vom
Aussterben bedrohte Arten wirksam zu schützen, fordert Greenpeace,
neben einer Halbierung der Fangmenge und der Einrichtung von
Meeresschutzgebieten, ein ganzjähriges Verbot von Fischsammlern in
der Ringwadenfischerei.

Link zum Video:
http://bit.ly/rvLcI9

Rückfragehinweis:
Antje Helms, Meeresexpertin Greenpeace, +43 664 214 8952
Melanie Beran, Pressesprecherin Greenpeace, +43 664 612 67 18

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | GRP

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