
Wien (OTS) - Der Down Syndrom Award 2011 wurde heute im Rahmen
einer Pressekonferenz an die Starbucks Coffee Austria GmbH übergeben.
Die Auszeichnung wird jedes Jahr an Personen oder Institutionen
verliehen, welche sich besonders für Menschen mit Down Syndrom
einsetzen. Starbucks beschäftigt in Österreich seit mehreren Jahren
zwei junge Frauen mit Down Syndrom und leistet so einen wertvollen
und aktiven Beitrag zur Integration von Menschen mit Down Syndrom in
unsere Gesellschaft. Bernd Mühlbacher, Vorstand Down Syndrom Wien:
"Menschen mit Down Syndrom können arbeiten, abhängig von ihrer
Entwicklung sind sie in der Lage selbstständig ihren Beitrag im
Unternehmen zu leisten. Sie haben unterschiedliche Begabungen wie
auch Menschen ohne Down Syndrom. Für die beiden Starbucks Partner
(Mitarbeiterinnen) Claire Hecher und Betty Schussek, bedeutet der Job
bei Starbucks sehr viel! Nicht nur, dass sie von ihren Freundinnen
beneidet werden bei einem so "coolen" Unternehmen zu arbeiten, auch
für sie selbst und für ihre Familien bedeutet es sehr viel, dass die
beiden jungen Frauen einen Job in der Wirtschaft haben und im
wahrsten Sinn des Wortes voll integriert sind."
Frank Wubben, Managing Director von Starbucks Coffee Austria und
Switzerland, über die Auszeichnung: " Wir freuen uns natürlich sehr
über diese Auszeichnung. Betty und Claire sind seit mehreren Jahren
bei uns angestellt und bestens integriert. Wir kennen sie als
freundliche und zuvorkommende Partner, die durch ihre sehr positive
Art einen großen Beitrag zur Starbucks Experience in ihren Stores
beitragen. Sehr erfreulich ist, dass die Integration in diesen
beiden konkreten Fällen besonders gut funktioniert und dass sich die
Mitarbeiterinnen - bei Starbucks werden die Mitarbeiter "Partner"
genannt - sehr gut an die ihr zugewiesenen Aufgaben gewöhnt haben und
diese sehr gerne, konsequent, ernsthaft und zur großen Zufriedenheit
ihres gesamten Store Teams erledigen."
Passend zur aktuellen Job-Kampagne "Meine Chance - Ihr Nutzen"
vom Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz, bei
der es darum geht, das Bewusstsein für die Einstellung von Menschen
mit Behinderung im Unternehmen zu stärken, geht Starbucks in
Österreich mit einem guten Beispiel voran. Down-Syndrom Österreich
hofft, dass österreichweit immer mehr Unternehmen diesem Beispiel
folgen und so einen aktiven Beitrag zur positiven Entwicklung unserer
Gesellschaft leisten. Denn eine Integration von Menschen mit Down
Syndrom wirkt sich durchaus positiv auf das Image eines Unternehmens
aus, verbessert die soziale Kompetenz im und die Wahrnehmung des
gesamten Unternehmens in der Öffentlichkeit.
In Österreich leben etwa 8.000 Menschen mit Down Syndrom. Jedes
700. Kind wird mit Trisomie 21 geboren. Down-Syndrom-Österreich
(www.down-syndrom.at), die bundesländerübergreifende Dachgesellschaft
aller Down-Syndrom Selbsthilfegruppen, vertritt die Interessen von
Menschen mit Down Syndrom und setzt Aktionen, um auf ihre speziellen
Bedürfnisse aber auch auf ihre Talente und Möglichkeiten aufmerksam
zu machen.
Leiden Menschen am Down Syndrom?
jedenfalls nicht an ihrem Syndrom!
Wenn sie krank sind oder ein Gebrechen haben, leiden sie daran wie
alle andern auch. Zumeist aber leiden sie am Verhalten und an den
Reaktionen ihrer Umwelt:
- an Spott und Mitleid,
- an Zurückweisung und Unverständnis,
- an Übergangen werden und Ausgeschlossen sein.
Was bedeutet Down-Syndrom für die körperliche Entwicklung?
Aufgrund des überzähligen Chromosoms haben Menschen mit DS
körperliche Besonderheiten, die sie von anderen unterscheiden. Viele
dieser Kennzeichen können einzeln auch bei nicht behinderten Menschen
auftreten, die Kombination einer Reihe der Kennzeichen ist typisch
für das Down-Syndrom. Die Entwicklung eines Kindes mit Down-Syndrom
verläuft insgesamt langsamer - gemütlicher - als die seiner
Altersgenossen. Häufige gesundheitliche Begleiterscheinungen wie
z.B. hohe Infektanfälligkeit, Fehlfunktion der Schilddrüse,
Herzfehler, Veränderungen im Magen-Darmbereich lassen sich bei früher
Diagnose und gezielter therapeutischer Intervention meist medizinisch
erfolgreich behandeln.
Wie können wir Kinder mit Down-Syndrom am besten unterstützen?
Mit liebevoller Aufnahme und Betreuung durch die Familie von
Anfang an, durch gute medizinische Versorgung und Vorsorge, durch
gezielte Förderung und Therapien, durch die selbstverständliche
Integration in den Alltag.
Sind Menschen mit Down-Syndrom arbeitsfähig?
Menschen mit Down-Syndrom arbeiten heute immer noch überwiegend in
geschützten Werkstätten und gehen einer Tätigkeit nach, die nicht
immer ihren Fähigkeiten und Kompetenzen entspricht. Mit weiteren
unterstützenden Maßnahmen wie z.B. Arbeitsassistenz kann ihre
wünschenswerte Integration in den allgemeinen Arbeitsmarkt
vorangetrieben werden. Dort arbeiten sie in geeigneten Bereichen mit
Engagement und Begeisterung. Mit Unterstützung ist ein Leben in
Selbständigkeit möglich.
Wie sind Menschen mit Down Syndrom?
Menschen mit DS werden häufig als freundlich, herzlich und
sensibel beschrieben und es wird ihnen eine gute soziale Kompetenz
nachgesagt. Trotz gewisser Ähnlichkeiten sind keine zwei Menschen mit
DS gleich. Jeder einzelne ist ein einzigartiges Wesen mit
individuellem Temperament, geistigen Fähigkeiten und aufgrund der
Familienähnlichkeit unterschiedlichem Aussehen. Die meisten Menschen
mit DS lernen lesen und schreiben. Das erreichte Niveau ist
unterschiedlich. Sie machen Urlaub mit Geschwistern oder Freunden,
genießen Theater- und Kinobesuche, fein essen zu gehen oder einfach
nichts zu tun. In vielen Bereichen hat sich das Leben von Menschen
mit DS normalisiert. Die Integration in allen Bereichen des sozialen
und gesellschaftlichen Lebens ist wichtig für eine gute Entwicklung.
Mit Sicherheit ist ihre Lebensqualität gestiegen. Jedoch haben sie
noch lange nicht die gleichen Möglichkeiten und Rechte, die jeder
andere für sich als selbstverständlich betrachtet.
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Rückfragehinweis:
Down Syndrom Wien
Bernd Mühlbacher
Tel: +436642533587
Email: bernd.muehlbacher@down-syndrom.at
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