• 11.10.2011, 11:31:12
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Bures: Weltraumgesetz schafft Rechtssicherheit für Weltraumaktivitäten heimischer Unternehmen und Forschung

Rund 1000 Beschäftige arbeiten in Österreich in der Weltraumindustrie und -forschung

Wien (OTS/BMVIT) - "Der Start zweier österreichischer
Kleinsatelliten im kommenden Frühjahr ist Ausdruck des enormen
Wachstums der Weltraumtechnologie und -forschung in Österreich. Das
Weltraumgesetz liefert den rechtlichen Rahmen für diese und künftige
österreichischen Tätigkeiten im Weltall", stellte
Infrastrukturministerin Doris Bures anlässlich der Beschlussfassung
des ersten österreichischen Weltraumgesetzes durch den Ministerrat
fest. *****

In den letzten 20 Jahren hat Österreich im Bereich Weltraumforschung
stark zugelegt. Die Zahl der österreichischen Unternehmen, die sich
mit der Entwicklung von Weltraumtechnologien befassen, hat sich
seither verfünffacht. Derzeit produzieren 30 heimische Unternehmen
weltraumrelevante Produkte, zehn davon sind ausschließlich im Bereich
der Weltraumtechnologien tätig. "Heute arbeiten rund 1.000
hochqualifizierte Fachkräfte in Österreich im Bereich
Weltraumforschung. Sie ist damit ein nicht zu unterschätzender
Wirtschaftsfaktor geworden", so die Ministerin. Vor allem für
Navigationssysteme, Wetterdienste und Kommunikationstechnik ist
Weltraumforschung Made in Austria unabdingbar. Auch bei den
satellitenbasierten Anwendungen im Bereich der Landbedeckung und
-nutzung und des Umweltmonitorings ist heimische Technologie bereits
im Einsatz.

Die Verwendung von kostengünstigen Kleinsatelliten anstelle großer
Systeme gewinnt zunehmend an Bedeutung. Die beiden heimischen
Kleinsatelliten "TUGSAT 1" und "UniBRITE" nehmen an vorderster Front
an dieser internationalen Entwicklung teil. Der von der TU Graz in
Zusammenarbeit mit der Universität Toronto in Kanada entwickelte,
hergestellte und getestete Nanosatellit BRITE AUSTRIA/TUGSAT1 wird
zusammen mit dem von der Uni Wien "in orbit" gekauften
Zwillingssatelliten UniBRITE und zwei weiteren kompatiblen Satelliten
aus Polen und Kanada die weltweit erste Nanosatellitenkonstellation
darstellen. Im Rahmen dieser Mission werden helle Sterne mittels
Spezialkamera erforscht. Der Forschungssatellit für die Astronomie
ist damit auch ein Anschauungsprojekt heimischer Weltraumtechnologie.

Obwohl diese Satelliten in Indien starten, wird Österreich dadurch
wegen der völkerrechtlichen Regelungen der Vereinten Nationen
erstmals "Startstaat". Deshalb wurde das Weltraumgesetz notwendig. Es
regelt die Genehmigung und Überwachung von Weltraumaktivitäten, die
Registrierung von Weltraumgegenständen und Haftungsfragen. So wird
ein verpflichtendes Genehmigungsverfahren für Weltraumaktivitäten
geschaffen, um sicherzustellen, dass es nicht durch unbewilligte
österreichische Weltraumgegenstände zu Schadensfällen kommt, für die
letztlich die Republik haften muss.

Deshalb verpflichtet das Gesetz Betreiber von Weltraumaktivitäten
zum Abschluss einer Haftpflichtversicherung und es schafft die
rechtliche Grundlage für den Rückersatz vom Betreiber, falls die
Republik Österreich auf Grund der völkerrechtlichen Haftung
Schadenersatz geleistet hat. Weiters im Gesetzesentwurf: Eine
Strafbestimmungen für den Fall des Zuwiderhandelns und ein nationales
Register, in dem alle Weltraumobjekte erfasst werden.

Die jüngsten Ereignisse um den Wiedereintritt des 5,6 Tonnen
schweren US-Forschungssatelliten UARS bestätigen die Bedeutung
exakter Kenntnisse über Anzahl und Position von Satelliten, die sich
im Weltraum befinden. Eine den internationalen Vereinbarungen
entsprechende Genehmigung und Registrierung nationaler
Weltraumaktivitäten ist dazu Voraussetzung. Für den österreichischen
Kleinsatelliten haben internationale Experten eine Risikoanalyse
durchgeführt, die zu dem Schluss kommen, dass beide, je ca. 8 Kilo
schwere, Nanosatelliten bei ihrem Wiedereintritt in die Erdatmosphäre
oberhalb einer Höhe von 50 km vollständig verglühen und daher keinen
Schaden auf der Erde oder an einem Flugzeug im Flug verursachen
werden. (Schluss)

Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie
Susanna Enk, Pressesprecherin
Tel.: +43 (0) 1 711 6265-8121
mailto:susanna.enk@bmvit.gv.at

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