Appell für Kurswechsel in Europa am 17. September in Breslau
Wien (OTS/ÖGB) - Der Europäische Gewerkschaftsbund (EGB) und seine
polnischen Mitgliedsverbände Solidarnosc und OPZZ organisieren am 17.
September eine Demonstration im polnischen Breslau/Wroclaw, wo die
Wirtschafts- und Finanzminister zum ECOFIN-Treffen zusammenkommen
werden. Die europäischen Gewerkschaften werden dabei bekräftigen,
dass es dringend einen Kurswechsel in Richtung größerer europäischer
Solidarität braucht. Ohne diese Solidarität würden Arbeitsplätze und
der soziale Frieden aufs Spiel gesetzt. Die Gewerkschaften richten
ihre Botschaft auch an die Regierungsspitzen, die ebenfalls nach
Breslau kommen werden.
Angesichts der Unruhe in der europäischen Wirtschaft, die die
Arbeitslosigkeit und die Unsicherheit für Millionen von
ArbeitnehmerInnen erhöht, ist europäische Solidarität, so der EGB,
besonders dringend nötig. "Die Zeit ist reif, um echte europäische
Führungsstärke zu beweisen und um die richtigen Entscheidungen für
einen Kurswechsel zu treffen", sagt Bernadette Ségol,
Generalsekretärin des EGB. "Der Sommer war mit vielen Gefahren
beladen, die Krise tobte auf den Finanzmärkten, und die europäischen
Pläne, die zur Rettung der Eurozone angekündigt wurden, haben die
Märkte nicht überzeugt. Viele Länder sind betroffen. Nach zwei Jahren
der verheerenden Krise müssen sich die europäischen Regierungen zu
Solidarität entschließen und dürfen den Finanzmärkten und
Ratingagenturen nicht länger das Kommando überlassen. Ein Rückzug in
Nationalismus wäre desaströs."
"Für den EGB würde das Bündeln von Risiken (Eurobonds) neue
Aussichten bieten", sagt Ségol weiters. "Wir müssen den Zusammenbruch
der Eurozone verhindern, das würde zu einer ernsthaften sozialen
Krise führen. Wirtschaftliche Koordinierung muss zum Ziel haben,
Beschäftigung zu schaffen und die Lebensqualität zu verbessern. Die
Sparpläne sind gescheitert. Die europäischen Gewerkschaften werden am
17. September durch die Straßen von Breslau marschieren, um zu
verdeutlichen, dass andere Entscheidungen getroffen werden müssen als
bisher, und dass man sich in Europa darüber einig sein muss, dass
Solidarität und Beschäftigung im Zentrum einer Wirtschaftsregierung
stehen müssen."
Informationen über die EGB-Demonstration am 17. September:
www.etuc.org/a/8894
Rückfragehinweis:
ÖGB-Öffentlichkeitsarbeit
Nani Kauer, MA
(01)53 444-39 261
nani.kauer@oegb.at
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