• 25.07.2011, 10:55:14
  • /
  • OTS0047 OTW0047

AK: Recht auf Girokonto muss verbindlich sein!

Empfehlung der EU Kommission erfreulich, aber zu wenig

Wien (OTS) - Jeder Verbraucher soll einen gesetzlichen Anspruch
auf ein Girokonto haben, verlangt die AK. Die Empfehlung der
EU-Kommission, jedem Bürger den Zugang zu einem Bankkonto zu
ermöglichen, sei "gut, aber zu wenig". In Österreich haben rund
150.000 Menschen kein Girokonto. Sie zahlen doppelt drauf: durch hohe
Spesen bei Überweisungen mit Zahlscheinen, und sie tun sich oft auch
am Arbeitsmarkt schwer. Damit muss Schluss sein! Ein gesetzliches
Recht auf ein Girokonto für jeden EU-Bürger muss her. Die
EU-Kommission muss noch heuer für eine entsprechende EU-Richtlinie
sorgen.

Europaweit haben rund 30 Millionen Menschen kein Girokonto. Wer
kein Konto hat, hat oft schon Schwierigkeiten eine Beschäftigung zu
finden. Außerdem zahlen Menschen ohne ein Konto sehr hohe Spesen,
weil alle Überweisungen mit Zahlschein oder eine Bargeldeinzahlung am
Schalter erfolgen. Laut AK Bankenrechner (www.ak-bankenrechner.at)
kostet einem Normalnutzer das Konto durchschnittlich 74 Euro im Jahr
Ein Kunde ohne Konto zahlt für zehn nötige Überweisungen pro Monat -
zum Beispiel Miete, Strom, Fernwärme, Telefon, Internet, GIS,
Versicherungen - 429,60 Euro im Jahr alleine nur an Zahlscheinspesen.
Die Folge: Im Extremfall gehen mehrere hundert Euro pro Jahr nur für
Zahlscheinspesen drauf.

Das Basiskonto für jeden Bürger muss ja nicht unbedingt gratis
sein - jedenfalls aber erschwinglich. Das setzt voraus, dass alle
Basisfunktionen mit der Kontoführungsgebühr abgedeckt sind. Ein
Basiskonto soll auch nicht an den Kauf anderer Bankprodukte gebunden
sein, so die AK.

In Frankreich zeigte sich, dass ein Bankkonto auf freiwilliger
Basis nicht funktioniert. Frankreich hat daher ein gesetzliches Recht
auf ein Basis-Girokonto eingeführt. Jährlich machen davon
durchschnittlich 30.000 Menschen Gebrauch. Das beweist, wie dringend
ein Rechtsanspruch notwendig ist.

In Österreich haben einige Banken freiwillige Initiativen
ergriffen und bieten Spezialkonten an. Das ist erfreulich, kann aber
das Problem insgesamt nicht beseitigen. Daher braucht es gesetzliche
Regeln für ein Girokonto auf Guthabenbasis für jeden. Dafür muss die
EU-Kommission sorgen, verlangt die AK.

Rückfragehinweis:
AK Wien Kommunikation
Doris Strecker
Tel.: (+43-1) 501 65-2677, mobil: (+43) 664 845 41 52
mailto:doris.strecker@akwien.at
http://wien.arbeiterkammer.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | AKW

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel