- 16.07.2011, 11:26:11
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Berlakovich: Tausendfacher Waltod jährlich ist ein Armutszeugnis
63. Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission zeigt Handlungsbedarf
Wien (OTS) - "Jedes Jahr werden weltweit noch immer mehr als 1.500
Wale abgeschlachtet - oftmals unter dem Deckmäntelchen von
Forschungsinteressen. Österreich will dabei nicht tatenlos zusehen
und hat sich deshalb schon vor einigen Jahren entschieden, den Stier
bei den Hörnern zu packen. So kämpfen wir - VertreterInnen des
Lebensministeriums und der Wissenschaft - bereits seit 1994 bei der
Internationalen Walfangkommission für das Überleben dieser
eindrucksvollen und wichtigen Meeressäuger. Und auch, wenn man wohl
kaum von Erfolg sprechen kann, solange noch immer so viele Wale durch
Menschenhand sterben, gelingt es uns trotz Rückschlägen doch, Schritt
für Schritt Zugeständnisse der Fangnationen zu erzielen", betont
Umweltminister Nikolaus Berlakovich anlässlich der dieswöchigen 63.
Jahrestagung der Internationalen Walfangkommission in St. Helier,
Jersey.
Hinterzimmergeschäfte und Stimmenkauf müssen ein Ende haben
Positiv wird von der österreichischen Delegation gewertet, dass - wie
von der EU vorgeschlagen - nach zähen Verhandlungen eine Änderung der
Geschäftsordnung beschlossen wurde. So sollen Zahlungen der
Mitgliedsbeiträge, die für das Stimmrecht erforderlich sind, an
Transparenz gewinnen und nur noch von einem offiziellen
Regierungskonto erfolgen dürfen. "Es ist eigentlich ein Hohn, dass
wir so eine Selbstverständlichkeit als Erfolg werten müssen.
Hinterzimmergeschäfte gehören vor den Vorhang und der Kauf von
Stimmen muss bei so einer wichtigen, internationalen Organisation -
wie in allen Bereichen - endlich der Vergangenheit angehören", betont
Berlakovich.
2012 in Panama heftige Gefechte um Fangquoten erwartet
Äußerst kritisch wird bewertet, dass nach wie vor keine Einigung über
ein Walschutzgebiet im Südatlantik erzielt werden konnte und dieses
Thema bis zur nächsten Jahrestagung im Sommer 2012 in Panama auf die
lange Bank geschoben wird. Im Rahmen dessen wir es primär auch um die
heiß umkämpften Quoten für den indigenen Walfang in den nächsten fünf
Jahren gehen. "Österreich wird wie immer bestens vorbereitet sein,
denn wir wollen mit unserem Fachwissen und unserer Stimme weiterhin
mit vollen Einsatz für jedes einzelne Walleben kämpfen", so
Berlakovich.
Pattstellung soll durch wissenschaftliche Erkenntnisse zugunsten der
Wale fallen
Österreich nimmt seit 1994 an den Jahrestagungen der Internationalen
Walfangkommission (IWC) teil und ist seit 1995 Vertragspartei des
Internationalen Übereinkommens zur Regelung des Walfangs. Es setzt
sich für einen möglichst umfassenden Schutz aller Wal- und
Delphinarten ein. Österreich hat sich auch speziell dadurch einen
Namen gemacht, dass es die Auswirkungen wichtiger Umwelteinflüsse auf
Wale, wie etwa Klimawandel, Lärm, Schiffsverkehr oder die chemische
Vergiftung der Meere in die Überlegungen einbezieht und somit die
Einbindung der Wissenschaft verstärkt.
"Wir wollen erreichen, dass die politische Pattstellung zwischen
Staaten, die Walfang befürworten, und jenen, die diesen ablehnen,
aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zugunsten dieser
faszinierenden Meeressäuger gelöst werden kann. Die Rolle und das
Stimmrecht Österreichs in der IWC bleiben daher von entscheidender
Bedeutung. Wir werden mit Sicherheit nicht locker lassen", betont
Berlakovich abschließend. (Schluss)
Rückfragehinweis:
Mag. Claudia Jung-Leithner
Lebensministerium, Pressestelle
Tel.: (+43-1) 71100 DW 6703, 6963
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