• 12.07.2011, 09:00:35
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Bayr: Belo Monte zerstört Lebensgrundlage indigener Bevölkerung

Falsche Technologie für nachhaltige Entwicklung

Wien (OTS/SK) - Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für Globale
Entwicklung, ist über die Vorgänge beim Bau des umstrittenen
Mega-Wasserkraftwerks Belo Monte in Brasilien entsetzt. Nachdem der
Präsident der Umweltbehörde, der nicht bereit war die Baubewilligung
zu erteilen, von der brasilianischen Präsidentin Dilma Rousseff
entlassen wurde, entschied sich dessen Nachfolger innerhalb von nur
zwei Wochen für den Bau. 500 Hektar Land werden nun überflutet,
zehntausende Menschen - unter ihnen viele indigene Gruppen -
vertrieben. Protesten steirischer Umweltaktivistinnen und
Umweltaktivisten zum Trotz verstärkt nun der heimische Anlagenbauer
Andritz sein Engagement beim Bau des Kraftwerks. ****

Bayr: "Nur weil es ein Wasserkraftwerk ist, heißt das noch lange
nicht, dass das Projekt automatisch auch gut ist. Es ist eine
Schande, dass im Fall dieses Mega-Staudamms mit allen Mitteln einem
veralteten Modernisierungsparadigma nachgeeifert wird, obwohl schon
ganz andere, nachhaltigere Technologien vorhanden sind. Technologien,
die für Brasilien durchaus erschwinglich wären und die wesentlich
weniger negativen Einfluss auf die Lebensgrundlage der Bewohnerinnen
und Bewohner Amazoniens hätten. Nachdem nun schon 30 Jahre diskutiert
wurde, die Proteste der Bevölkerung unüberhörbar sind, die
Staatsanwaltschaft sich eingeschalten hat und immer noch Verfahren
laufen, wird dieses Monster-Kraftwerk nun trotzdem gegen alle
Widerstände durchgezogen."

Die Entwicklungssprecherin zeigt sich verwundert, dass gerade in
einem Land wie Brasilien umwelt- und menschenrechtspolitisches
Versagen im großen Stil zugelassen wird: "Die Menschenrechte der
Indigenen sind in Brasilien schließlich in der Verfassung verankert
und trotzdem werden sie willkürlich, wie es den Anschein erweckt, auf
dem Altar eines - vermeintlichen - Fortschritts und der Profitgier
einiger weniger geopfert." So sehr es unbestritten sei, dass ein Land
wie Brasilien Energie braucht, um seine Wirtschaft entwickeln zu
können, so müsse doch die nachhaltige Entwicklung im Vordergrund
stehen und nicht Technologien eingesetzt werden, die die
Lebensgrundlage vieler zehntausender Menschen zerstören, so Bayr.
(Schluss) pl/sv

Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1014 Wien,
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493

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