- 07.07.2011, 12:12:04
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KORRIGIERTE NEUFASSUNG der OTS0108 von heute: Dialogforum Wien begrüßt Fortgang des UVP-Verfahrens zur geplanten 3. Flughafenpiste
Veröffentlichung des Evaluierungsberichtes 2010 durch das Dialogforum Wien
Wien (OTS) - Mit der Veröffentlichung des Edikts zur Auflage des
Umweltverträglichkeitsgutachtens (UVGA) und der unmittelbar nach den
Sommerferien anberaumten öffentlichen Verhandlung wurden nun seitens
der zuständigen niederösterreichischen Behörde die nächsten Schritte
im Umweltverträglichkeitsprüfungsverfahren (UVP-Verfahren) terminlich
festgelegt.
Die Mitglieder des Dialogforums Flughafen Wien haben sich einen
Auflagezeitpunkt möglichst früh vor den Sommerferien gewünscht. Mit
dem längeren Auflagezeitraum ist die Behörde nun zumindest einer
weiteren Forderung der Dialogforumsmitglieder nachgekommen und hat
damit ermöglicht, dass alle interessierten Bürgerinnen und Bürger
sich im UVP-Verfahren einbringen können.
"Die Bürgerinitiativen und Anrainergemeinden im Dialogforum
stellen im UVP-Verfahren die mit Abstand größte Gruppe an Parteien
und werden ihre Interessen auf der Basis des Mediationsvertrags und
der Beschlüsse im Dialogforum bei der öffentlichen Anhörung
wahrnehmen", so Wolfgang Hesina, Geschäftsführer des Dialogforums.
Evaluierungsbericht für 2010 zeigt Licht und Schatten bei der
Umsetzung von Maßnahmen gegen Flugverkehrsbelastungen
Das Dialogforum arbeitet unabhängig vom UVP-Verfahren laufend am
Interessensausgleich von Flugverkehrsbetroffenen mit der
Flugverkehrswirtschaft. Der soeben erschienene Evaluierungsbericht
für das Jahr 2010 zeigt, dass erneut viele vereinbarte Maßnahmen
gegen Flugverkehrsbelastungen erfolgreich umsetzen werden konnten.
Der Bericht zeigt aber auch klar, dass es bei der Umsetzung von
Maßnahmen gegen die Flugverkehrsbelastungen Licht und Schatten
gegeben hat.
Nachtflugregelung weitgehend eingehalten - Zielwert bei
Verkehrszahlen knapp verfehlt
Die Vereinbarungen der Nachtflugregelung zur Pistenbenutzung und
zur Benutzung der vereinbarten Abflugrouten sowie der Einhaltung der
Korridore wurde wie auch schon 2009 nahezu zu 100% erfüllt. Der
Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull und die Schlechtwetterperioden
im Jänner und Dezember 2010, die den Flugverkehr erheblich
behinderten, waren ausschlaggebend für die 6%igen Überschreitung des
Zielwertes von 4.700 Starts und Landungen im Gesamtjahr in der
Nachtkernzeit (23:30 Uhr - 05:30 Uhr), die nun in den kommenden
beiden Jahren eingebracht werden muss.
Umsetzungsfortschritte beim Lärmschutzprogramm
Das Lärmschutzprogramm für das Zwei- und ein mögliches zukünftiges
Drei-Pisten-System schützt die von Fluglärm betroffenen
Siedlungsgebiete in viel größerem Umfang, als es das Gesetz fordert.
Das Angebot, am Lärmschutzprogramm teilzunehmen, wurde rund 11.000
Haushalten in der Flughafenregion gemacht. Bis zum Jahresende 2010
wurden fast 1.500 Objekte saniert bzw. mit der Umsetzung der
Lärmschutzmaßnahmen begonnen. Für weitere 2.800 Objekte wurde mit
bauphysikalischen Gutachten festgestellt, ob Lärmschutzmaßnahmen
erforderlich sind. Besonders große Umsetzungsfortschritte wurden in
den Gemeinden Kleinneusiedl, Enzersdorf an der Fischa, Margarethen am
Moos und Zwölfaxing gemacht. Mit einem Beschluss sichergestellt
werden konnte auch die Finanzierung des 2-Pisten-Lärmschutzprogramms
durch die Flughafen Wien AG und den Umweltfonds.
Erneute Abweichungen vom Pistenverteilungsplan
Bei der stärksten Startrichtung, den Starts Richtung Westen (Piste
29) wurde der vereinbarte Zielwert von 63,0 Prozent mit 68,8 Prozent
erneut deutlich überschritten. Der Süden Wiens und die angrenzenden
niederösterreichischen Gemeinden waren dadurch stärker als geplant
vom Flugbetrieb betroffen. Bei allen anderen Startrichtungen wurden
die Zielwerte unterschritten, wodurch die Siedlungsgebiete in diesem
Bereich gegenüber den Zielwerten entlastet wurden. Am wenigsten
Flugzeuge starteten Richtung Osten über das Arbesthaler Hügelland von
Piste 11 (1,7 Prozent).
Bei der stärksten Landerichtung vom Südosten her über das
Leithagebirge (Piste 34) kam es mit 45,9 Prozent erneut zu einer
Überschreitung des Zielwertes von 41,0 Prozent. Damit waren
niederösterreichische und einige burgenländische Gemeinden in diesem
Bereich stärker vom Flugverkehr betroffen, als dies die
Vereinbarungen vorsehen. Gleiches galt für niederösterreichische
Gemeinden und das Wiener Stadtgebiet im Bereich der Landerichtung mit
der insgesamt geringsten Zahl aller Landungen (Piste 11), hier wurde
der Zielwert von 11,5 Prozent um 2,0 Prozentpunkte überschritten.
Hauptursache für die Abweichungen waren erneut die häufigen
Süd/Südostwindlagen. Im Bereich Landungen Piste 16 wurde der Zielwert
für das Wiener Stadtgebiet wiederum unterschritten.
Fluglärmzonen mit geringsten Dauerschallpegeln gewachsen
Das starke Wachstum der Passagierzahlen nach dem Krisenjahr 2009
hat sich im Jahr 2010 in einer Zunahme der Flugbewegungen von 1,1%
und einer besseren Auslastung der Flugzeuge niedergeschlagen. Der
ebenfalls erkennbare Trend zu größeren Flugzeugen hat dazu geführt,
dass vorwiegend die Fluglärmzonen mit dem geringsten Dauerschallpegel
gegenüber 2009 größer geworden sind. "Gemeinsam mit den erneuten
Abweichungen vom Pistenverteilungsplan und dem nach wie vor
diskutierten Thema "Sichtanflüge" stehen die größeren Fluglärmzonen
den vielen positiven Ergebnissen z.B. im Bereich der Einhaltung der
Flugverkehrsregeln und den Umsetzungserfolgen im Lärmschutzprogramm
gegenüber. Damit ist klar, dass wir im Dialogforum noch sehr viel zu
tun haben", schließt Wolfgang Hesina, Geschäftsführer des
Dialogforums.
Das Dialogforum bietet rund zwei Millionen Menschen aus ca. 130
Gemeinden und drei Bundesländern in Ostösterreich die Möglichkeit,
sich über Repräsentanten in Verhandlung sowie die Umsetzung und
Kontrolle von Maßnahmen gegen die Flugverkehrsbelastungen
einzubringen.
Der Evaluierungsbericht 2010 (Lang- und Kurzfassung) steht ab
sofort ebenso wie die Evaluierungsberichte für die Jahre 2004 bis
2009 auf der Website des Dialogforums (www.dialogforum.at) als
Download zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
DI Wolfgang Hesina, Geschäftsführer Verein Dialogforum Flughafen Wien Tel.: +43 (0)1 7007 25251, E-Mail: w.hesina@dialogforum.at, Web: www.dialogforum.at Mag. Marc Zimmermann Echo Medienhaus Gmbh +43 664 88653660 marc.zimmermann@echo.at www.echo.at
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