- 01.06.2011, 13:36:39
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Architektonischer Nachlass von Hans Purin geht an das Architekturzentrum Wien
Wien (OTS) - Vor einem Jahr verstarb am 4. Juni völlig unerwartet
der wegweisende Vorarlberger Architekt Hans Purin. Nun kommt auf
Wunsch des Verstorbenen und seiner Familie der architektonische
Nachlass geschlossen in die Sammlung des Architekturzentrum Wien und
wird dort einen wichtigen Kernbestand der Dokumentation
österreichischer Baukultur in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts
bilden.
Nach einer Maurerlehre in Bregenz absolvierte Hans Purin
(3.1.1933-4.6.2010) an der Wiener Akademie der bildenden Künste ein
Architekturstudium bei Roland Rainer. Diese Ausbildung war eine
wesentliche Grundlage für seine Architekturhaltung, die er ab 1959
mit eigenem Atelier in Bregenz und dann in Kennelbach in die Praxis
umsetzte. Im Wohnbau als seiner zentralen Bauaufgabe gelang Hans
Purin vor allem mit der "Siedlung Halde" in Bludenz (1965-1967) eine
Pionierleistung im verdichteten Bauen. Friedrich Achleitner
bezeichnete die Qualitäten dieser in ressourcenschonender und äußerst
ökonomischer Bauweise errichteten Reihenhaussiedlung als "kaum
überbietbare Synthese von konstruktiver und räumlicher Vernunft". Mit
der Neugestaltung der Kirche des Zisterzienserklosters Mehrerau in
Bregenz (1961-1964) bezog sich der Architekt auf puristische
Raumkonzepte frühchristlicher Ordenskirchen - eine Konzentration
durch Klarheit, Ökonomie und handwerkliche Präzision in der
Ausführung auch im Sakralbau.
Hans Purin war eine der zentralen Figuren in der anfangs
widerständigen Gruppe der "Vorarlberger Baukünstler", die schließlich
1991 mit dem Internationalen Kunstpreis des Landes Vorarlberg
ausgezeichnet wurde. Er hinterließ ein Werk von überregionaler
Bedeutung, das es in seiner Gesamtheit und Vielschichtigkeit noch zu
entdecken gilt.
Der architektonische Nachlass wurde in den vergangenen Monaten im
Auftrag des Architekturzentrum Wien im Haus in der Maurachgasse in
Bregenz, wo Hans Purin bis zuletzt sein Büro geführt hatte,
wissenschaftlich bearbeitet und vorinventarisiert. Als wesentliche
Bereicherung der Sammlung des Az W, wo sich bereits die Archive
weiterer wichtiger Vorarlberger Architekten wie Rudolf Wäger, Gunter
Wratzfeld und der Architektengemeinschaft C4 befinden, wird das
umfangreiche Material Forschern, Architekten und einer interessierten
Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Rückfragehinweis:
Architekturzentrum Wien
Mag. Ines Purtauf
Tel.: 01 522 31 15-23
mailto:purtauf@azw.at
www.azw.at
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