• 27.05.2011, 10:58:37
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Wohnbauvorhaben nördlich des Heeresspitals: Neues Wettbewerbsverfahren ermöglicht aktive BürgerInnenbeteiligung

Für das Projektgebiet in Floridsdorf wird erstmals in Wien ein neuartiger, partizipativer Bauträgerwettbewerb zur Anwendung kommen

Wien (OTS) - Auf dem Areal zwischen Brünnerstraße und
Marchfeldkanal, direkt hinter dem Heeresspital, sollen in den
kommenden Jahren rund 950 geförderte Wohnungen errichtet werden. Um
die Vorstellungen der AnrainerInnen zu berücksichtigen, wird für das
Projektgebiet, auf Initiative von Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig,
ein neues Bauträger-Wettbewerbsverfahren durchgeführt, das
Möglichkeiten zur Partizipation bietet.
Gestern Abend präsentierte der wohnfonds_wien - er zeichnet für
die Durchführung von Bauträgerwettbewerben verantwortlich - im Rahmen
einer AnrainerInnen-Informationsveranstaltung das neue
dialogorientierte Wettbewerbs-Modell. Gemeinsam mit
TU-Wien-Planungs-Experten Prof. DI Rudolf Scheuvens, stv.
Vorsitzender des Grundstücksbeirats, und DI Thomas Spritzendorfer,
Magistratsabteilung 21B, wurden die BürgerInnen im Beisein von
Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig und Bezirksvorsteher Ing. Heinz
Lehner detailliert über das neue, dialogorientierte Verfahren
informiert. Im Rahmen der Veranstaltung wurde bereits ein erster
Schritt zur BürgerInnenbeteiligung gesetzt: Die Anregungen und Ideen
der AnrainerInnen wurden aufgenommen, um sie in den
Ausschreibungsunterlagen für den Wettbewerb zu berücksichtigen. *****

Zentrale Aufgabenstellung des zweistufigen dialogorientierten
Wettbewerbsverfahrens ist es, unter aktiver Beteiligung der
AnrainerInnen eine nachhaltige, städtebauliche Konzeption des
gesamten Wettbewerbsgebiets zu erzielen. Die eingereichten Projekte
werden den AnrainerInnen noch vor der Jurierung der ersten Stufe -
für Kommentare, die die Jury in die weitere Diskussion mitnimmt -
präsentiert. In der zweiten Stufe ist eine Teilnahme der
AnrainerInnen an Workshops mit Jurymitgliedern und den ausgewählten
Projektteams vorgesehen.

Bei der gut besuchten Informationsveranstaltung am gestrigen Abend
wurden die Planungen für das Gebiet nördlich des Heeresspitals
beleuchtet und diskutiert. Seitens der BürgerInnen wurden spannende
Ideen und konstruktive Vorschläge eingebracht, die - als erster
Schritt - im Rahmen der Ausschreibung des Bauträgerauswahlverfahrens
berücksichtigt werden. So war es der Wunsch der AnrainerInnen, die
Übergänge zur bereits bestehenden Bebauung sanfter zu gestalten, die
Grün- und Erholungsflächen im Gesamtgebiet gleichmäßiger zu verteilen
und Durchfahrtsstraßen zu vermeiden. Zudem konnten Missverständnisse
ausgeräumt werden, was die Einkaufsmöglichkeiten - es ist kein
Einkaufszentrum geplant, sondern ein Supermarkt - und die Erhaltung
der Erholungszone Marchfeldkanal - beim Kanal bleibt ein breiter
Grünraumgürtel erhalten - anbelangt.

"Ziel des neuen Wettbewerbsverfahrens ist es, einerseits bei den
geplanten Wohnprojekten die Vorstellungen der Anrainerinnen und
Anrainer zu berücksichtigen, andererseits aber auch dafür Sorge zu
tragen, dass den Wienerinnen und Wienern auch in Zukunft ein
ausreichendes Angebot an hochqualitativen und leistbaren Wohnungen
zur Verfügung steht. Denn beides ist mir sehr wichtig: Die aktive
Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger ist ein ganz wesentliches
Element für eine optimierte und sozial nachhaltige Planung und eine
hohe Wohnzufriedenheit. Der Neubau von geförderten Wohnungen
gewährleistet, dass die Bevölkerung und speziell auch junge Menschen,
die am Anfang ihres Berufslebens stehen oder eine Familie gründen
wollen, ein kostengünstiges und attraktives Wohnungsangebot in
unserer Stadt vorfinden", betonte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig.

"Seitens des Bezirks begrüßen wir das neue Wettbewerbsverfahren,
das die Anrainerinnen und Anrainer des Projektgebiets in die
Planungen mit einbezieht. Ich bin überzeugt, dass damit die besten
Voraussetzungen für eine attraktive, bewohnerorientierte Gestaltung
des Bezirksteils nördlich des Heeresspitals geschaffen werden", so
Bezirksvorsteher Heinz Lehner.

Das Wettbewerbsverfahren im Überblick

Bauträgerwettbewerbe haben sich über die integrierte Betrachtung
städtebaulicher, architektonischer, ökologischer, ökonomischer und
sozialer Anforderungen als ein sehr wirkungsvolles und erfolgreiches
Instrument im geförderten Wohnbau in Wien etabliert. Das
dialogorientierte Wettbewerbsverfahren stellt eine neuartige
zweistufige Variante des Bauträgerwettbewerbs dar: Bereits im
Verfahren selbst wird dadurch eine umfassende Abstimmung mit den
AnrainerInnen und eine bauplatzübergreifende Konzeption ermöglicht.
In der ersten Stufe kommt es für die teilnehmenden
Bauträger/ArchitektInnen-Teams zu einer Reduktion des Gesamtaufwands,
da von ihnen im Vergleich zu den bisherigen Bauträgerwettbewerben
einfachere Grundkonzepte gefordert sind. Erst im Rahmen des zweiten
Verfahrensschritts werden die ausgewählten Beiträge konkretisiert und
aufeinander abgestimmt. Durch diese, verstärkt differenzierte und
dialogorientierte Vorgehensweise sind deutliche Mehrwerte in den
Bereichen Städtebau, soziale Nachhaltigkeit und Freiraum/öffentlicher
Raum zu erwarten.
Erst mit Abschluss der zweiten Verfahrensstufe werden die Beiträge
auf Basis eines detaillierten Leistungsspektrums abschließend von der
Wettbewerbsjury nach dem 4-Säulen-Modell (Soziale Nachhaltigkeit,
Architektur, Ökologie, Ökonomie) bewertet.

Die einzelnen Schritte

Vorbereitungsphase, unter Einbeziehung der Vorstellungen der
AnrainerInnen::
* Klärung der Rahmenbedingungen
* Formulierung der Wettbewerbsziele
* Definition der Auslobung

Erste Stufe:
* Wettbewerbsauslobung mit auf konzeptionelle Leistungsbestandteile
reduzierter Aufgabenstellung für Projektteams
* Kolloquium I zur Erörterung der Wettbewerbsaufgaben und der
Leistungsanforderungen nach dem 4-Säulen-Modell (Soziale
Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie, Ökonomie)
* Vorprüfung
* Projektpräsentation für die AnrainerInnen; Kommentare werden von
der Jury in die weiterführende Diskussion mitaufgenommen
* Jurysitzung zur Auswahl des konzeptionell interessanten/besten
Projektes je Bauplatz

Zweite Stufe:
* Konkretisierung der Auslobung mit präzisiertem Leistungskatalog und
inhaltlichem Anforderungsprofil
* Kolloquium II/Workshop mit Vorstellung der einzelnen Beiträge,
Erörterung der Erkenntnisse aus der Jurysitzung sowie Diskussion der
Anforderungen und des Konkretisierungsbedarfes
* Dialogorientierte Arbeitsphase mit integrierten Workshops und
Abstimmungsterminen zwischen Teilen der Jury, den Projektteams und
AnrainerInnen
* Vorprüfung
* Jurysitzung II zur Bewertung der Förderfähigkeit nach dem
4-Säulen-Modell (Soziale Nachhaltigkeit, Architektur, Ökologie,
Ökonomie) durch die Wettbewerbsjury
* Ausstellung der Siegerprojekte

Der Zeitplan

Der Start des Verfahrens soll noch im heurigen Sommer erfolgen, der
Abschluss ist für Mitte 2012 geplant.

Rückfragehinweis:
Christiane Daxböck
Mediensprecher Wohnbaustadtrat Dr. Michael Ludwig
Tel.: 01 4000-81869
mailto:christiane.daxboeck@wien.gv.at

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