• 26.05.2011, 11:40:41
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Österreichs Bauwirtschaft nach wie vor im Tief

Gewerkschaft Bau-Holz (GBH) schlägt Alarm: Bauwirtschaft verzeichnet seit der Finanz- und Wirtschaftskrise keinen Aufschwung

Wien (OTS/ÖGB) - Österreichs positive Gesamtwirtschaftsprognose
für 2011 und 2012 hält an. Grund dafür ist die wieder wachsende
Weltwirtschaft. Dadurch steigen die Exporte und wirken sich positiv
auf Beschäftigung und Investitionen aus. ++++

Lediglich die Bauwirtschaft verzeichnet seit der Finanz- und
Wirtschaftskirse 2008 nach wie vor keinen Aufschwung. Laut WIFO sind
seit dem 2. Quartal 2008 die Bauinvestitionen "im Keller". Dies
findet jedoch noch nicht unmittelbar bei den Bauarbeitsmarktdaten
seinen Niederschlag. Einerseits werden - gesteuert von der Politik -
nicht rückzahlbare Förderungen in den beschäftigungswirksamsten
Bereich der Sanierung zur Verfügung gestellt und somit wird der
Arbeitslosigkeit entgegengesteuert. Andererseits wechseln Bauarbeiter
- wie im Tief- und Straßenbau aufgrund fehlender Aufträge - in andere
Berufsbranchen.

GBH-Bundesvorsitzender Johann Holper: "Im Europavergleich erholt sich
die Bauwirtschaft nur sehr langsam. In den ehemaligen Ostländern gibt
es derzeit zwar einen Bauboom. Vor allem der Tiefbau sticht dabei als
Wachstumstreiber hervor. In Westeuropa bleibt zum Beispiel der
Wohnungsneubau aber weiterhin auf sehr niedrigem Niveau."

Leistbares Wohnen muss erhalten bleiben!

Schlecht sehen die Daten auch im österreichischen Wohnungsneubau aus.
Die Wohnbaubewilligungen sind noch immer im Sinken. Bereits 2010
wurden statt den benötigten 50.000 Wohneinheiten lediglich 37.000
errichtet. Der Wohnungsmarkt verliert somit an Gleichgewicht und
verursacht dadurch steigende Preise für neue Mieter. Holper fordert
deshalb: "Die Politik darf nicht wegschauen! Immer mehr
Wirtschaftsexperten warnen davor, nicht zielorientiert und nachhaltig
in Umwelt und Bauen zu investieren." So besteht für den WIFO-Experten
Dr. Markus Marterbauer bei einer Lösung für einen zweckgebundenen,
geförderten und bedarfsorientierten Wohnbau der größte
Handlungsbedarf. Auch andere wichtige nachhaltige Investitionen in
Verkehrsinfrastrukturen, Steigern der Sanierungsrate von derzeit
einem auf drei Prozente sowie der Umstieg auf neue und gesunde
Energien müssen laut Experten für die Politik hohe Priorität haben.

Auch GBH-Bundesvorsitzender-Stv. Josef Muchitsch sieht dringendsten
Handlungsbedarf: "Österreich darf es nicht versäumen, gut
funktionierende Instrumente für ein leistbares Wohnen und
Beschäftigung zu erhalten. Die Wohnbauförderung und
Wohnbaufinanzierungsformen müssen aufgrund des Bedarfes sogar weiter
ausgebaut werden. Mit der Auflösung der Zweckbindung von
Wohnbaufördermittel haben die Bundesländer die Wohnbautöpfe für
andere Maßnahmen ausgeleert. Viele Länder sogar an Banken verkauft.
Dadurch können auch keine Rückflüsse mehr von Wohnbaufördermittel
stattfinden. Wohnen ist eines der wichtigsten Grundbedürfnisse
unserer Bevölkerung und von großem sozialen, wirtschaftlichen und
gesellschaftlichen Interesse. Wir müssen offen und ehrlich über die
Zukunft der Wohnbauförderung diskutieren. Fakt ist, dass leistbares
Wohnen die Kaufkraft stärkt. Derzeit kommt es bei geförderten
Wohnungen zu einer Einsparung von bis zu 350 Euro pro Monat und
Wohnung."

Rückfragehinweis:
GBH-Presse, Thomas Trabi, 0664/614 55 17, thomas.trabi@gbh.at

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