- 11.05.2011, 13:54:45
- /
- OTS0277 OTW0277
Bienensterben - Kräuter fordert Verbot bienenschädigender Beiz- und Spritzmittel
Parlamentarische Anfrage an Umweltminister Berlakovich
Wien (OTS/SK) - In Österreich sind bienenschädigende Beiz- und
Spritzmittel nach wie vor nicht verboten. SPÖ-Bundesgeschäftsführer
Günther Kräuter sieht hier dringenden Handlungsbedarf. "In
Frankreich, Italien und Deutschland hat man längst die nötigen
Konsequenzen gezogen. Österreich hinkt hier meilenweit hinterher",
sagte Kräuter am Mittwoch im Gespräch mit dem SPÖ-Pressedienst. Er
sieht Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich gefordert, endlich
aktiv zu werden und hat daher am 22. März eine Parlamentarische
Anfrage an ihn eingebracht. Die Beantwortung wird in den kommenden
zwei Wochen fällig. ****
Bei den schädlichen Mitteln handelt es sich vor allem um die
Pestizide Clothianidin und Imidacloprid. Sie waren im Frühjahr 2008
für das Massensterben der bis dahin völlig gesunden Bienenvölker im
benachbarten Süddeutschland verantwortlich. Auf österreichischen
Äckern waren sie zuletzt im Frühsommer bei der Maisaussaat im
Einsatz.
Bisher war dem Landwirtschafts- und Umweltministerium nicht viel an
Maßnahmen gegen Bienensterben gelegen. Anstelle eines Verbotes gibt
es in Österreich lediglich Vorschriften zur Art der Ausbringung der
Pestizide. Diese würden jedoch laut jüngsten Studien - wie zu
erwarten war - nicht den gewünschten Erfolg bringen, kritisiert
Kräuter.
Dass die Untersuchungen rund um die schädlichen Auswirkungen von
Pestiziden auf Bienen zu 17 Prozent von der chemischen Industrie
finanziert werden, hinterlasse, so Kräuter, "einen üblen
Nachgeschmack". Von unabhängiger Forschung könne jedenfalls nicht die
Rede sein. Kräuter mahnt die Verantwortlichen zu mehr ernsthaftem
Engagement gegen das Bienensterben, davon hänge auch die Zukunft der
österreichischen Landwirtschaft ab. "Ohne Bienen keine Bestäubung.
Die dramatischen Folgen für die Landwirtschaft liegen auf der Hand",
so der SPÖ-Bundesgeschäftsführer.
Mit einer Parlamentarischen Anfrage an den Umweltminister will
Kräuter daher Licht in die Angelegenheit bringen. Neben der Frage
nach den neuesten Daten zum Bienensterben in Österreich soll
Berlakovich auch erläutern, warum sich Österreich nicht den
europäischen Ländern, in denen es bereits Verbote einschlägiger
Mittel gibt, anschließt. (Schluss) sa/bj
Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1014 Wien,
Tel.: 01/53427-275
http://www.spoe.at/online/page.php?P=100493
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | SPK