- 29.04.2011, 16:10:09
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denkstatt: Politische Rahmenbedingungen für Energiewende notwendig
IHS-Studie belegt technische und wirtschaftliche Machbarkeit des Umstiegs auf erneuerbare Energien.
Wien (OTS) - Die von EVN, Vida und Greenpeace beauftragte und vom
IHS-Wien durchgeführte Studie zeigt, dass der Ausstieg aus fossilen
Energieformen und die Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien auf
80% bis 2050 möglich sind. Entscheidend für die Realisierung dieses
Potenzials wird aber die Umsetzung einer ökologischen Steuerreform
mit einer spürbaren CO2-Steuerkomponente sein. Auch die von Vida-Chef
Kaske ins Spiel gebrachte kilometerabhängige PKW-Maut wäre dafür ein
wesentlicher Schritt. Die von EVN-Generaldirektor Peter Layr bei der
Pressekonferenz präferierte Abschaffung eines Ökostromdeckels sollte
politisch berücksichtigt werden, um den Ausbaupfad für Ökostrom, wie
in der IHS-Studie beschrieben, zu ermöglichen.
Die International Energy Agency nennt in ihrem blue map scenario
CO2-Preise, die langfristig und global auf 180$ pro Tonne CO2
ansteigen müssen, um unter 2GradC der globalen Erwärmung zu bleiben.
In Österreich hat Umweltminister Berlakovich für einige fossile
Energieträger wie Heizstoffe und Erdgas 20 Euro/Tonne CO2
vorgeschlagen. Dies erscheint im Licht der internationalen
Kalkulationen jedenfalls zu gering.
Österreich schöpft Ökostrom-Potenzial bei weitem nicht aus
In Deutschland werden im Rahmen des EEG (Erneuerbaren Energie
Gesetz) pro Jahr über 10 Mrd Euro für die Unterstützung von
Ökostromanlagen ausgegeben. In Österreich sind es knapp über 300 Mio
Euro. Die Ökostromumlage liegt in Deutschland bei 1,5 Cent/KWh
und ist damit rund dreimal so hoch wie in Österreich. "Eine Mehrheit
der EVNStromkunden würde erhöhte Ökostromaufschläge nicht ablehnen"
bekräftigt Peter Layr diesen Ansatz.
Klarer Handlungsbedarf: Kilometerabhängige PKW-Maut
Eine kilometerabhängige PKW-Maut könnte auch ökologisch zwischen
Fahrzeugen mit hoher Umweltbelastung und solchen mit weit geringerer
Umweltbelastung unterscheiden und mit ca. 5 Cent/km, so eine
Wifo-Variante, die Infrastrukturkosten (Ausbau und Erhalt)
mitfinanzieren. Dann wäre auch eine allmähliche Absenkung der
Mineralölsteuertarife denkbar. Die Vida, die auch die Beschäftigten
des öffentlichen Verkehrs vertritt, kann sich zumindest die
Variabilisierung der PKW-Maut anstatt der Vignette gut vorstellen,
ohne eine Mauthöhe zu nennen, so Kaske bei der Pressekonferenz.
Insgesamt zeigt diese Studie die Machbarkeit der Energiewende und die
Vorgaben für die Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu
schaffen.
Rückfragehinweis:
Erwin Mayer, Tel.: 0664/2700441
mailto:Erwin.mayer@denkstatt.at
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