Soja-Anbaufläche und -ernte 2010 um ein Drittel gestiegen
Wien (OTS) - "Die eiweißreiche und cholesterinarme Sojabohne hat
in den letzten Jahren in Österreich einen wahren Anbauboom erfahren.
Allein im Jahr 2010 ist die Anbaufläche von 25.300 Hektar um 36
Prozent auf 34.400 Hektar gestiegen. Die heimischen Bäuerinnen und
Bauern produzierten mit knapp 100.000 Tonnen um ein Drittel mehr
Sojabohnen als 2009. Ganz im Sinne der KonsumentInnen werden im
österreichischen Sojaanbau außerdem keine gentechnisch veränderten
Sorten verwendet", betont Landwirtschaftsminister Niki Berlakovich.
Diese heimische Ernte wird größtenteils von österreichischen
Verarbeitungsbetrieben im Bereich der Fermentationsprodukte
(Sojadrinks) oder der Mahlprodukte (Sojamehle) etwa in der
Backindustrie benötigt, - auch aufgrund steigender
Unverträglichkeiten. "Mit dem verstärkten Anbau von Soja können wir
Importe ersetzten und dem Wunsch des KonsumentInnen nach
gentechnikfreien Produkten Rechnung tragen", so Berlakovich.
70 Prozent der Weltsojaproduktion mit gentechnisch veränderten
Sorten
Die Sojabohne ist auch ein wichtiges Eiweißfuttermittel, denn nach
der Ölgewinnung bleibt der eiweißreiche Sojaschrot zurück. Auch in
Österreich besteht Bedarf an Soja als Futtermittel für Schweine und
Geflügel, im Jahr 2010 wurden über 500.000 Tonnen Soja importiert.
Die drei größten Sojaproduzenten und auch -exporteure sind die USA,
Brasilien und Argentinien. Sie setzen sehr stark auf den Einsatz der
Gentechnik. Etwa 70 Prozent der weltweiten Sojaproduktion geschehen
mit gentechnisch veränderten Sorten. "Wir brauchen Soja, aber wir
wollen unsere Abhängigkeit von GVO-Importen verringern und ein
weiteres Einkommenstandbein für die österreichischen Bäuerinnen und
Bauern aufbauen. Daher war es mir im Zuge meiner Initiative
"Unternehmen Landwirtschaft 2020" wichtig, dass "Neue
Produktionsfelder" erschlossen werden. Dazu zählt auch der heimische
Sojabohnen-Anbau", so Landwirtschaftsminister Berlakovich.
Die österreichische "Eiweißstrategie" setzt auf Verringerung der
Importe von GVO-Soja, die Ausweitung der heimischen Anbaufläche, auf
eine Forschungs- und Beratungsoffensive zur vermehrten Kultivierung
von hochwertigen Eiweißpflanzen (wie Soja, Erbse, Raps), auf den
Einsatz von Vollsojabohnen in der Fütterung und auf die Nutzung von
eiweißreichen Nebenprodukten der Biotreibstofferzeugung als
hochwertiges Eiweißfuttermittel.
Österreich produziert stolze 10% der EU-Soja-Ernte
"Österreich hat mit dem verstärkten Anbau von Soja einmal mehr eine
Vorreiterrolle in der europäischen Union übernommen", so Berlakovich.
Die österreichische Landwirtschaft erzeugt damit 10 Prozent der
Soja-Ernte in der EU und das bei nur 2 Prozent Anteil an der
EU-Ackerfläche. Österreich nimmt als Anbauland EU-weit bereits den
vierten Platz ein.
Experten weisen darauf hin, dass es in Österreich ein Potential
von bis zu 50.000 Hektar Anbaufläche gibt. Damit könnte unser Land
den Bedarf des Lebensmittelsektors abdecken und zusätzliche Mengen
für die Futtermittelwirtschaft bereitstellen, unterstreicht
Berlakovich.
Rückfragehinweis:
Lebensministerium, Pressestelle
Tel.: (+43-1) 71100 DW 6703, 6963
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