- 01.04.2011, 13:45:09
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Produktpirateriebericht: Markenfälschungen nehmen weiter zu Apotheker warnen vor falschen Medikamenten im Internethandel
Wien (PK) - Der gefährliche Trend zu Marken- und
Produktfälschungen wird immer stärker. Das ist der Tenor des
aktuellen Produktpiraterieberichts 2010 (III-226 d.B.), den
Finanzminister Josef Pröll kürzlich dem Nationalrat vorgelegt
hat. Die Fälschungen kosten die europäische Wirtschaft
alljährlich Milliarden Euro und Tausende Arbeitsplätze, zudem
nimmt die gefährlichste Form der Produktpiraterie, der Vertrieb
von - oft gesundheitsschädlichen - Medikamentenplagiaten per
Internet weiter zu. Das Finanzministerium hat daher gemeinsam mit
der Österreichischen Apothekerkammer unter dem Titel "Auf der
sicheren Seite" eine Informationsoffensive gegen
Medikamentenfälschungen gestartet.
Zollbehörden und Finanzverwaltung reagieren aber längst nicht
mehr nur auf die Bedrohungen, sondern agieren offensiv. Durch
verstärkte Kontrollen von Sendungen aus Risikoländern (vor allem
aus China und anderen asiatischen Staaten) gelang es im Vorjahr,
2.803 Sendungen mit Plagiaten aufzugreifen und damit einen
historischen Höchststand zu erreichen. Der Rückgang der Zahl der
aufgegriffenen Artikel auf 292.606 (2010: 416.263) hängt mit
neuen Vertriebskanälen der Produktfälscher zusammen: Gegenüber
dem früheren Container- oder Lkw-Transport gewinnt die Versendung
immer kleinerer Sendungen, die per Internet bestellt werden, an
Bedeutung.
Damit verbunden ist auch ein Rückgang beim Wert der
beschlagnahmten Produkte. Er betrug - gemessen am Originalpreis -
2010 etwas mehr als 6,7 Millionen Euro (2009: 16 Mio. Euro).
Außerdem konzentrieren sich die Fälscher neuerdings weniger auf
Luxusartikel oder teure Mode, sondern immer stärker auf
Massenkonsumgüter wie Lebensmittel, Kosmetik- und
Hygieneprodukte, Autoersatzteile, Spielzeug, technische
Ausrüstungen und Elektrogeräte. Daraus erwachsen zusätzliche
Risiken für die Gesundheit und die Sicherheit der Europäer.
Die Zusammenarbeit mit Drittländern beim Kampf gegen die
Produktpiraterie wurde 2010 erfolgreich ausgebaut, insbesondere
mit China, der nach wie vor größten Quelle von Fälschungen. Der
bestehende Aktionsplan zur Intensivierung der Zollverwaltungen
Chinas und der Mitgliedstaaten wurde bis Ende 2012 verlängert. Es
besteht auch die Absicht, die derzeit als Pilotprojekte
durchgeführten gemeinsamen Aktionen EU-weit zu
institutionalisieren. (Schluss)
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