- 22.03.2011, 08:47:11
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Jahr der Bildungsreform: Koalition über Qualitätsschub für Schule einig
Bildungsministerin Schmied legt im Ministerrat Detail-Pläne für Schulreformen vor
Wien (OTS) - Bildungsministerin Dr. Claudia Schmied legte in enger
Abstimmung mit KO-Stv. Abg. z. NR Werner Amon, Bildungssprecher der
ÖVP, am Dienstag im Ministerrat einen Plan für die Umsetzung von neun
wesentlichen Punkten zur Schulreform bis zum Sommer 2011 vor. Die
Bildungsministerin erklärte: "Der Begriff Qualität ist zentral für
die Reformvorhaben der Bundesregierung. Das Jahr der Bildungsreform
bringt ein Paket für höchste Bildungsqualität. Die SchülerInnen
sollen die bestmögliche Bildung erhalten, die LehrerInnen optimale
Voraussetzungen für moderne Pädagogik und die Schule selbst wird
durch ein zukunftsweisendes Qualitätsmanagement aufgewertet."
"Bildung erhält durch diese gemeinsamen Reformmaßnahmen eine neue
Perspektive, die durch Vielfalt, Leistung und Sprache gekennzeichnet
ist. Im Zentrum steht künftig das individuelle Angebot für
Schülerinnen und Schüler, sie mit ihren Begabungen Neigung und
Interessen dort abzuholen wo sie stehen", so VP-BIldungsprecher
KO-Stv. Werner Amon. "Unbedingte Voraussetzung, um an Bildung
partizipieren zu können, ist das beherrschen der Unterrichtssprache.
Daher steht die Förderung der Unterrichtssprache im Zentrum
zahlreicher bildungspolitischer Überlegungen", so Amon.
Zur Umsetzung des angestrebten Qualitätsschubs für die Schule, so die
Bildungsministerin, ist ein Fahrplan bis zum Sommer vorgelegt worden:
"Wir wollen eine spürbare Qualitätssteigerung in der Schule
erreichen. Zentrale Projekte sind der Ausbau pädagogisch hochwertiger
Angebote in der Nachmittagsbetreuung und die Umsetzung des Projekts
Neue Mittelschule, was mittelfristig einen großen
Modernisierungsschub in der Sekundarstufe I bringen wird. Auch ein
Kurssystem für die Oberstufe, mehr Integration und mehr Mitbestimmung
der Schulpartner stehen auf der Tagesordnung."
"Gerade die Umwandlung aller Hauptschulen in Mittelschulen ermöglicht
einen Qualitätsschub und Fördermöglichkeiten durch individuelle
Leistungsdifferenzierung an den Standorten. Dies erhöht die
Durchlässigkeit in die Sekundarstufe II", betonte Amon. "Mit der
Überlegung, die neunjährige Schulpflicht an das Erreichen eines
Bildungsziels zu knüpfen, ist ein weiterer Paradigmenwechsel
eingeleitet", so der VP-Bildungssprecher. "Unser gemeinsames Ziel ist
es, durch ein flexibles Kurssystem in der Oberstufe der AHS und BHS
optimal auf ein universitäres Studium vorzubereiten. Gerade durch ein
solches Kursystem bleibt das Wiederholen von ganzen Schuljahren nur
noch als ultima ratio bestehen", erklärte Amon.
Drei Gesetzesvorlagen des Arbeitspaketes wurden bereits heute vom
Ministerrat beschlossen:
Eine Novelle des Landeslehrer-Dienstrechts soll die Mitverwendung von
Landeslehrern auch in Bundesschulen mit Zustimmung der Betroffenen
ermöglichen. Derzeit können Landeslehrer nur zur Betreuung von
Kindern mit sonderpädagogischem Förderbedarf an Bundesschulen mit
verwendet werden. Künftig sollen LandeslehrerInnen etwa in Neuen
Mittelschulen, die aus AHS-Unterstufen hervorgingen, ebenso
unterrichten, wie in Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen,
wofür vor allem BerufsschullehrerInnen in Frage kommen.
Die "Schulaufsicht NEU" soll ein neues Qualitätsmanagement für die
Schule bringen. Durch eine neue Feedback-Kultur soll die Umsetzung
von Bildungsstandards und ein Paradigmenwechsel zu mehr
Eigenverantwortung eingeleitet werden: Schulinspektoren als
"regionale Qualitätsmanager" sollen Schulleiter bei der Umsetzung und
Einhaltung von Bildungszielen unterstützen und mit ihnen
Zielvereinbarungen schließen können. Dazu sollen sie als Berater und
Mediatoren in Konfliktfällen tätig werden, die an den Schulen selbst
nicht lösbar sind. Mit diesem Gesetzesentwurf wird sichergestellt,
dass in die bewährte Struktur der Schulaufsicht nicht eingegriffen
wird, sondern vielmehr durch die moderne Definition von Aufgaben und
Herausforderungen das Qualitätsmanagement verbessert werden soll.
Gemeinsam mit den Bundesländern wird auf diese Weise dem Anliegen
einer modernen Schulaufsicht Rechnung getragen, die sich als
qualitätssichernde Einrichtung versteht, die eine gehaltvolle
Feedback-Kultur etabliert.
Die Reform der Schulleiter-Profile soll die Stellung der einzelnen
Schule stärken: Die Schulleiter sollen Qualitäts-, Personal- und
Bildungsmanager werden. Sie sind künftig ebenfalls für
Personalführung und -entwicklung, Schul- und Unterrichtsentwicklung
sowie für die Außenbeziehungen der Schulen verantwortlich.
Neben den drei Regierungsvorlagen wurden weitere sechs Punkte, die
mehr Qualität für die Schule bringen sollen, von der Koalition
vereinbart:
Ausbau der Neuen Mittelschule - Stufenplan bis 2016
Schulische Tagesbetreuung - Gesetzespaket für Ausbau bis 2014
Oberstufe NEU/Kurssystem - Stufenplan ab Schuljahr 2012/13
Neuorientierung 9. Schulstufe - Attraktivierung der Polytechnischen
Schule
Integration nach der 8. Schulstufe ab Schuljahr 2012/13
Stärkung der Schulpartnerschaft
Rückfragehinweis:
Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur Josef Galley Tel.: +43-1-53120-5019 mailto:josef.galley@bmukk.gv.at mobil: +43-664-96-99-616 Büro KO-Stv. Abg. z. NR Werner Amon Markus Klinser Tel.: 0664 83 69 724 mailto: markus.klinser@parlament.gv.at
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