• 13.03.2011, 14:17:23
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Greenpeace: Folgen von Super-Gau in Fukushima 3 noch schlimmer als befürchtet

MOX-Spezialbrennstäbe enthalten hochgiftiges Plutonium

Wien (OTS) - Die Umweltorganisation Greenpeace befürchtet, dass
durch die im japanischen Atomreaktor Fukushima 3 eingesetzten
Plutonium-haltigen Brennstäbe, die Folgen eines Super-Gaus noch
schlimmer sind als bisher angenommen.

"Sollte es im Reaktor 3 in Fukushima zu Kernschmelze und Super-GAU
kommen, ist mit dem Allerschlimmsten zu rechnen, denn die speziellen
Brennstäbe in diesem Reaktor enthalten hochgiftiges Plutonium. Im
Vergleich zu Tschernobyl käme es im Zuge eines Super-GAUs somit nicht
nur zur Freisetzung von radioaktiver Strahlung, sondern auch von
hochgiftigen Stoffen wie Plutonium. Wir befürchten, dass die Folgen
für Mensch und Umwelt noch schlimmer als befürchtet ausfallen", so
Greenpeace Anti-Atom-Experte Niklas Schinerl.

Die Spezialbrennstäbe im Reaktor 3 des AKW Fukushima sind mit
Plutonium angereichert und damit hochtoxisch und extrem gefährlich,
wenn diese in die Umwelt entweichen. Im Reaktor 3 des AKW Fukushima
kommt - anders als im Reaktor 1 - nicht konventionelles Uran zum
Einsatz, sondern eine Plutonium-Uran-Mischung, so genanntes MOX.
Dieses hat einen niedrigeren Schmelzpunkt und kann demzufolge eine
Kernschmelze bei bereits niedrigeren Temperaturen verursachen. Der
Reaktor 3 in Fukushima ist um zwei Drittel größer als der Reaktor 1.
Die somit noch höhere Restwärme im Reaktor gegen die anzukämpfen ist,
verschärft die Gefahr zusätzlich.

Es gibt sehr wenige Daten über das Verhalten von MOX in
Unfallszenarien. Dabei spielen die radioaktiven Gase, welche zwischen
den Teilchen entstehen, eine wichtige Rolle. In diesem
Uran-Plutonium-Gemisch ist die Gesamtmenge dieses Gases doppelt so
hoch als bei konventionellen Uran. Damit verdoppelt sich auch die
radioaktive Freisetzung aus dem Reaktor. Sollte es zu einer schweren
Beschädigung des Reaktors kommen und Plutonium austreten, droht dem
betroffenen Gebiet eine langfristige Verstrahlung.

Rückfragehinweis:

Niklas Schinerl
   Anti-Atom-Sprecher Greenpeace
   Tel.: 0043-664-6126704
   mailto: niklas.schinerl@greenpeace.at
   
   bis 15.00 Uhr: 
   Melanie Aldrian
   Pressesprecherin Greenpeace CEE
   Tel.: 0043-664-6126725
   mailto: melanie.aldrian@greenpeace.at
    
   ab 15.00 Uhr: 
   Melanie Beran
   Pressesprecherin Greenpeace CEE
   Tel.: 0043-664-612718
   mailto: melanie.beran@greenpeace.at

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