Willkürliche Intervention bei CO2-Spielregeln verhindert Planungssicherheit für Unternehmen - Absage an europäische Alleingänge bei Treibhausgaszielen
Wien (OTS/PWK165) - "Der Vorschlag des EU-Kommissars Günther
Öttinger räumt der Energieeffizienz endlich den Stellenwert ein, der
ihr im Rahmen der 2020-Ziele gebührt. Der Energieeffizienzplan ist
ein wichtiger Schritt in eine nachhaltige europäische
Energiezukunft", begrüßt Christoph Leitl, Präsident der
Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), den gestern in Straßburg
präsentierten Energieeffizienzaktionsplan.
So sei die vorgeschlagene jährliche Sanierungsquote von drei
Prozent bei öffentlichen Gebäuden 'eine wichtige Maßnahme mit
Vorbildwirkung' zur Verbesserung der thermischen Effizienz in Europa.
Darüber hinaus werden Grundprinzipien für das Mietrecht
vorgeschlagen, damit Anreize für Eigentümer und Mieter entstehen, die
Gebäudequalität weiter zu verbessern. "Es wäre sehr zu begrüßen, wenn
die bestehenden mietrechtlichen Hindernisse zur thermischen Sanierung
von der Kommission gelöst werden", so Leitl.
Der Aktionsplan will bestehende Hindernisse für kleine und
mittlere Unternehmen bei Energieeffizienzmaßnahmen beseitigen: Die
Erfahrungen in Österreich haben gezeigt, das gerade KMU
weiterführende Unterstützung bei der Realisierung von
Energieeinsparungen benötigen. Eine Best-Practice-Werkzeugbox sowie
Anreize zur Durchführung und Finanzierung maßgeschneiderter,
geförderter Beratungsaktionen seien sinnvolle Maßnahmen.
Smart Metering und Smart Grids sind Zukunftstechnologien, die auch
am Weltmarkt gefragt sein werden und damit den europäischen Betrieben
Chancen eröffnen. "Jetzt geht es darum, dass für den europäischen
Markt klare Anforderungen an technische Mindeststandards definiert
werden. Diese schaffen Investitionssicherheit und reduzieren das
Risiko von 'stranded investments'", so Leitl.
Kritischer schätzt Leitl die von EU-Kommissarin Connie Hedegaard
skizzierte langfristige klimapolitische Ausrichtung der EU ein. Die
angedachte Kürzung von Zertifikaten im Emissionshandel sei eine
willkürliche Änderung der Spielregeln des Klima- und Energiepakets,
eine Verunsicherung von Investoren und damit keine Option für die
heimische Wirtschaft. "Die Schlussrechnung, dass höhere CO2-Ziele
unweigerlich zu technologischer Innovation führen, geht nicht auf.
Innovationen brauchen Investitionen und damit ein klares Bekenntnis
von Investoren zum Wirtschaftsstandort Europa", stellt Leitl klar.
Schon heute emittiert Europa nur etwa zehn Prozent der globalen
Treibhausgasemissionen, mit sinkender Tendenz. Der Fokus Europas muss
daher auf den internationalen Klimaverhandlungen liegen, um
vergleichbare Maßnahmen anderer Industrie- und Entwicklungsländer
einzufordern. "Treibhausgasziele, wie die diskutierten Ziele bis
2050, können nur im internationalen Gleichklang realisiert werden.
Klimapolitische Alleingänge der EU sind kontraproduktiv und
standortschädlich", betont Leitl abschließend. (AC)
Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer Österreich, Abteilung für Umwelt- und Energiepolitik
Mag. Isabella Plimon
Tel.: Tel.: 05 90 900-3451
mailto:isabella.plimon@wko.at
http://wko.at/up/
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