- 08.03.2011, 10:31:02
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Jüdisches Museum präsentiert "Jude sein - Being Jewish"
Fotografien von Peter Rigaud im Museum Judenplatz
Wien (OTS) - "Diese Ausstellung zeigt die unterschiedlichen
Zugänge, die man zu seiner jüdischen Identität haben kann", sagte
Museumsdirektorin Dr. Danielle Spera in ihrer Eröffnungsrede zur
Ausstellung "Jude sein - Being Jewish". Zur Eröffnung der Ausstellung
waren nicht nur zahlreiche Ehrengäste - unter ihnen Oberrabbiner Paul
Chaim Eisenberg, der amerikanische Botschafter und die Gattin des
israelischen Botschafters - gekommen sondern auch viele der
Porträtierten wie Edek Bartz, Haya Molcho, Erwin Javor und Susanne
Scholl, die auch die Eröffnung der Ausstellung vornahm.
Der international renommierte Fotograf Peter Rigaud präsentiert im
Rahmen seines Vienna Jewish Identity Projects im Jüdischen Museum
Wien am Judenplatz eine Porträtserie von Wiener Jüdinnen und Juden.
Dabei wird ein breites Spektrum quer durch die verschiedenen
Generationen und die sozialen, religiösen und weltanschaulichen
Positionen gezeigt: orthodoxe wie säkulare Menschen, Sefarden wie
Aschkenasen, berühmte Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst und
Kultur und auch weniger bekannte Menschen sind in dem Projekt
vertreten. Porträtiert wurden sowohl in Wien lebende Personen als
auch solche, die durch die Shoah ins Exil vertrieben wurden und nicht
mehr zurückkommen wollten oder aus anderen Gründen nicht mehr in Wien
leben.
Peter Rigaud bezeichnet seine Porträts als "Sessions" oder Sitzungen
und weist damit auf seine von der klassischen Porträtmalerei
abgeleitete Methode des verbalen und auch nonverbalen Dialogs
zwischen Künstler und Modell hin. Dabei geht er sehr undogmatisch und
spontan auf die jeweilige Situation ein. Er nähert sich seinem Modell
durch forschendes Herantasten und lässt diesem gleichzeitig auch die
Möglichkeit der Selbstinszenierung. Seine Porträts entstehen in einem
gemeinsamen kreativen Prozess. Es sind keine Studioaufnahmen, sondern
die Darstellungen entstehen in der alltäglichen Umgebung des Modells
oder an einem bewusst gewählten Ort.
Im Rahmen des Vienna Jewish Identity Projects wurde der Dialog
zwischen Künstler und Modell zugespitzt. Rigaud bat seine Modelle,
einen Menschen auszuwählen, den er für sie porträtieren sollte - auch
die Begründung, warum man sich für diesen speziellen Menschen
entschieden habe, spielt eine Rolle. Rigaud schuf auf diese Weise
Paare, wie beispielsweise den Filmproduzenten Eric Pleskow und den
Journalisten Ari Rath. Beide sind in der Porzellangasse im 9. Bezirk
aufgewachsen, nur wenige Häuser voneinander entfernt, lernten
einander aber erst vor etwa einem Jahr kennen.
Auch nach der persönlichen Bedeutung der jüdischen Identität für
jeden Einzelnen wurde gefragt, die Antworten werden in der
Ausstellung aufgegriffen. "Es gibt einen jiddischen Satz: Schwer zu
sein ein Jud, und er wird lächelnd ausgesprochen. Lächelnd, da es ja
nichts gibt, das einem leichter fällt: Man ist und bleibt Jude, was
immer man dafür oder dagegen machen möge - ob man sein Judentum zur
Schau trägt, ob man daraus einen Beruf macht oder ob man es vor
anderen und sogar vor sich selbst verleugnet. In einem anderen Sinn
jedoch ist es tatsächlich außerordentlich schwer, Jude zu sein, und
das erklärt die Melancholie des Lächelns, das den zitierten Satz
begleitet" (Villém Flusser).
Peter Rigaud wurde 1968 in Salzburg geboren. Nach dem Studium für
Fotodesign in Berlin lebte und arbeitete er unter anderem in New
York, Chicago, Berlin und Wien. Regelmäßig erscheinen seine
Fotografien in internationalen Zeitschriften und Magazinen.
Die Ausstellung "Jude sein - Being Jewish" ist bis 19. Juni 2011 im
Museum Judenplatz für die Öffentlichkeit zugänglich. Zur Ausstellung
erscheit ein reich illustrierter Katalog, der zum Preis von Euro
14,30 im Bookshop des Museums erhältlich ist. Das zu den
Kulturbetrieben der Wien Holding zählende Museum Judenplatz
(Misrachi-Haus, 1., Judenplatz 8) ist von Sonntag bis Donnerstag von
10.00 bis 18.00 Uhr, an Freitagen von 10.00 bis 14.00 Uhr geöffnet.
Der Eintritt beträgt 4,-, ermäßigt 2,50 Euro. Schulklassen haben
freien Eintritt. Führungen und pädagogische Programme: Tel.:
+43-1-535 04 31-130, 131 bzw. kids.school@jmw.at. Weitere
Informationen unter www.jmw.at.
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