• 21.02.2011, 16:03:06
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Katholische Aktion Wien erneuert Kritik an Belo Monte-Projekt

"Firmen müssen Farbe bekennen: Weitermachen wie bisher oder umsteigen auf den neuen solidarischen und ökologischen Wirtschaftsstil"

Wien (OTS) - Wien, 21.02.11 (PEW) Die Wiener Katholische Aktion
Wien ist betroffen, dass die "Andritz AG" einen Vertrag über die
Mitwirkung am Bau des Großkraftwerks Belo Monte am Rio Xingu
unterzeichnet hat. "Wir haben uns in Gesprächen und Aktionen bemüht,
den Verantwortlichen und auch den Aktionären die Folgewirkungen für
die Einwohner und die Umwelt der Region am Rio Xingu deutlich zu
machen. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass man uns überhaupt
zugehört hat", bedauerte der Präsident der Katholischen Aktion der
Erzdiözese Wien (KA), Rembert Schleicher, am Montag. Nach seiner
Meinung gehe es der österreichischen Firma nur um den Gewinn aus dem
Projekt - die Auftragssumme wird allein für die steirische Firma mit
300 bis 350 Millionen Euro beziffert. Wie Schleicher auf Grund von
Informationen von Partnerorganisationen aus Brasilien sagte, drohe
der Region ein "ungeheurer und nicht mehr gut zu machender Schaden"
für ihre Menschen und ihre vielfältige Natur. Die Beteiligung am
Projekt Belo Monte sei umso bedauerlicher, weil die "Andritz AG" auch
über ein hervorragendes Knowhow im Bereich angepasster Technologien
zur Energiegewinnung verfüge.

Die steirische Firma habe sich selbst ein Leitbild gegeben, mit dem
sie sich zur Wahrung der Menschenrechte und anderer ethischer
Grundsätze verpflichte, erinnerte Schleicher. Diese im Rahmen der CSR
(Corporate Social Responsibility) festgeschriebene, freiwillig
eingegangene unternehmerische Verantwortung für die Gesellschaft und
für nachhaltige Entwicklung werde jetzt enttäuscht. Die Wiener
Katholische Aktion fordere die "Andritz AG" auf, die Konsequenzen aus
ihrem Handeln zu ziehen und aus der Plattform "RespACT" (Austrian
business council for sustainable development) auszusteigen.

"Firmen müssen jetzt Farbe bekennen, wohin sie gehören: weitermachen
wie bisher und Gewinnmaximierung auf Kosten von Mensch und Umwelt
erwirtschaften oder umsteigen auf den neuen solidarischen und
ökologischen Wirtschaftsstil", betonte Schleicher. Ein "grünes"
Nachhaltigkeits-Mäntelchen könne in der Informationsgesellschaft
unethisches Handeln nicht mehr verbergen. Schleicher verwies auf den
Einsatz des austro-brasilianischen Alternativ-Nobelpreisträgers Dom
Erwin Kräutler, der sich mit der Plattform der Staudammbetroffenen an
vorderster Front gegen das Projekt Belo Monte und für die Rechte der
Betroffenen engagiere. "Es ist bewundernswert, mit welchem Engagement
sich Bischof Kräutler trotz aller Gefahren für Indianer, für Landlose
und Kleinbauern einsetzt", hatte auch die Österreichische
Bischofskonferenz bei ihrer Vollversammlung im Herbst des Vorjahrs
festgestellt.

In Österreich haben sich mit der Katholischen Aktion 33
Organisationen wie Caritas, Greenpeace, WWF etc. für die Verhinderung
des Mega-Staudammes vernetzt und koordinieren Aktionen und
Aufklärungskampagnen. 600 000 Unterschriften gegen Belo Monte wurden
letzte Woche der brasilianischen Regierung übergeben. Prominentester
Gegner des Wasserkraftwerkes ist Star-Regisseur James Cameron
("Avatar"). (ende)

Rückfragehinweis:
Erzdiözese Wien, Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
Erich Leitenberger
1010 Wien, Stephansplatz 4/7/1
Tel: 01/51552-3591
E-Mail: media@edw.or.at

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