• 25.01.2011, 12:00:14
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Pirklhuber zu Bienensterben: Berlakovich spricht mit gespaltener Zunge

Grüne fordern Verbot der bienengefährdenden Saatgutbeizmittel

Wien (OTS) - Zum Thema Bienensterben merkte
Landwirtschaftsminister Berlakovich in einer gestrigen Aussendung an,
dass es wichtig sei, Analysen zu machen, warum die Population in
Teilen Europas so stark zurückgegangen sei. "In Österreich, wo auch
seit drei Jahren ein erschreckendes Bienensterben aufgrund von
insektizidgebeiztem Saatgut stattfindet, liegen die Ursachen bereits
klar auf dem Tisch und der Minister setzt trotzdem keine
wirkungsvollen Maßnahmen", kritisiert der Landwirtschaftssprecher der
Grünen, Wolfgang Pirklhuber und weiter: "Während Deutschland und
Italien, wo ebenfalls ein starkes Bienensterben festgestellt wurde,
mit einem Verbot der bienengefährdenden Maisbeizmitteln reagierten,
werden in Österreich die Imkereien mit Maßnahmen hingehalten, die
keinen ausreichenden Schutz bieten."

Aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Grünen geht
hervor, dass der Minister auch heuer wieder kein Verbot von
insektizidgebeiztem Saatgut erlassen will.
Dies, obwohl die Zwischenergebnisse einer Studie der AGES mit der
Bezeichnung "MELISSA", die das Auftreten von Bienenverlusten in Mais,
Kürbis- und Rapsanbaugebieten Österreichs und mögliche Zusammenhänge
mit dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln untersuchte, zeigen, dass
Bienen durch insektizidgebeiztes Saatgut geschädigt werden.

Schon seit Jahren beobachten ImkerInnen in Österreich in den
agrarisch intensiv genutzten Gebieten zur Zeit der Maisaussaat
Bienenverluste. Viele Flugbienen kehren nicht heim und vor den
Bienenkästen werden flugunfähige, verendete Tiere gefunden. Zuletzt
wurden im Juni 2010 dem Institut für Bienenkunde für den Zeitraum
zwischen Auswinterung und Berichtsstichtag aus 64 Imkereibetrieben
Vergiftungsverdachtsfälle gemeldet. Die betroffenen 80 Bienenstände
verteilten sich auf fünf Bundesländer. Im Jahr 2009 kam es bei 618
Bienenvölkern zu Schäden (erhöhter Bienentotenfall, akute
Vergiftungssymptome, Flugunfähigkeit, Krabbler, Bienengrüppchen im
Gras vor den Fluglöchern, Zittern etc.) zur Zeit der Maisaussaat.
"Die giftigen Saatgutbeizmittel müssen daher in Österreich sofort
verboten werden", fordert Pirklhuber.

Rückfragehinweis:
Die Grünen
Tel.: +43-1 40110-6697
mailto:presse@gruene.at

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