• 14.01.2011, 10:28:57
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BM Schmied: Film/Fernseh-Abkommen 2011: klares Bekenntnis zur langfristigen Zusammenarbeit zwischen Filmförderung und ORF

ORF-Generaldirektor Wrabetz und ÖFI-Direktor Teichmann unterzeichnen heute das neue Abkommen

Wien (OTS) - Anlässlich der Unterzeichnung des
FiIm/Fernseh-Abkommens 2011 durch ORF-Generaldirektor Dr. Alexander
Wrabetz und Mag. Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen
Filminstituts, betonte Kulturministerin Dr. Claudia Schmied heute in
einer gemeinsamen Pressekonferenz: "Der Neu-Abschluss des
Film/Fernseh-Abkommen bekräftigt die partnerschaftliche
Zusammenarbeit zwischen Filmförderung und dem wichtigsten Partner der
Filmwirtschaft, dem ORF. Die Änderungen im Abkommen sind Ausdruck des
nachhaltigen Kooperationswillens. Von diesem klaren Bekenntnis zur
langfristigen, strategischen Zusammenarbeit profitiert die gesamte
heimische Kinofilmbranche."

Seit 1981 regelt das Film/Fernseh-Abkommen auf vertraglicher Basis
die finanzielle Beteiligung des ORF an österreichischen Kinofilmen.
Anfangs wurde das Abkommen mit dem Österreichischen
Filmförderungsfonds abgeschlossen, seit Gründung des Österreichischen
Filminstituts 1993 ist dieses Vertragspartner. Der ORF verpflichtet
sich freiwillig zur Förderung von Filmen, die nicht vorrangig zur
Ausstrahlung im Fernsehen bestimmt sind und leistet damit einen
wesentlichen Beitrag zur Stärkung der österreichischen Filmkultur.

Die wichtigsten Änderungen im neuen Film/Fernseh-Abkommen

- Erhöhung der Mittel des ORF auf 8 Millionen Euro jährlich für die
Kalenderjahre 2010, 2011, 2012 und 2013 (zuletzt: 5,9 Mio. Euro)
- ÖFI und ORF verpflichten sich, gegenseitige Interessen prioritär zu
vertreten
- Verbesserung der Auszahlungsstaffelung für die Produzenten
- weiter ORF-Unterstützung durch Berichterstattung über
österreichischen Film
- kostenlose Kooperationen bei Premieren und Ausstrahlung von
Kino-Trailern
- angemessene Erlösbeteiligung für den ORF verankert
- 7 Jahre Lizenzzeit für Österreich wird beibehalten - aber
Bereitschaft des ORF, bei Einzelproduktionen die Lizenzzeit
internationalen Bedingungen anzupassen
- ORF erklärt sich bereit, im Einzelfall Nutzungsrechte an Filmen,
die vor 2005 entstanden sind, an die Produzenten rückzuübertragen
- nun auch Hörfilmfassung - sofern vorhanden - ohne Zusatzkosten für
den ORF
- "7 days catch up"-Rechte - ab 2011: Möglichkeit für TVthek

Kernstück des erneuerten Abkommens ist die Erhöhung der Mittel des
ORF von bisher 5,96 Mio. Euro (2005 - 2009) auf jährlich 8 Mio. Euro
von 2010 bis einschließlich 2013. "Das neue Film/Fernseh-Abkommen ist
ein Meilenstein in der Geschichte des österreichischen Kinofilms. Die
Aufstockung der ORF-Fördermittel auf acht Millionen Euro jährlich -
garantiert bis 2013 - ist ein klares Statement für die Stärkung des
Filmstandorts Österreich. Nie zuvor hat der ORF mehr Mittel in den
Österreichischen Kinofilm investiert. Damit beweist der ORF, wie
ernst er als Public Broadcaster seine gesellschaftliche Aufgabe als
größter heimischer Filmproduzent und Arbeitgeber in der Filmindustrie
nimmt", betont ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz.

Auf Basis der jährlich zur Verfügung stehenden Fördermittel wird
unter Berücksichtigung der vom Österreichischen Filminstitut
anerkannten Finanzierungspläne ein ausgewogener Beteiligungsschlüssel
zwischen den Förderstellen angestrebt. Auch wenn die Beteiligung des
ORF an geförderten Filmen grundsätzlich fördernden Charakter hat, ist
seine Beteiligung dennoch rechtlich als Finanzierung zu betrachten.
Nicht zuletzt aus diesem Grund und unter Berücksichtigung einer
diesbezüglichen Rechnungshofkritik wurde die Erlösbeteiligung des ORF
an mitfinanzierten Kinofilmen angemessener als bisher gestaltet.
Dabei ist vertraglich gesichert, dass sämtliche der allfälligen
Erlöse wieder den Mitteln des Film/Fernseh-Abkommens zufließen.

Dr. Rudolf Scholten, Vorsitzender des Aufsichtsrates des
Österreichischen Filminstituts, betont: "Der ORF ist - noch dazu mit
einem auf 8 Mio. Euro gestiegenen Volumen - wieder wesentlich Teil
der Filmfinanzierung in Österreich. Das hilft, neben den ebenfalls in
den letzten Jahren angehobenen Bundesmittel, auf die Fülle der guten
und engagierten Projekte positiv antworten zu können. Nur so kann es
gelingen, dem erfolgreichen - auch international anerkannten - Niveau
österreichischen Filmschaffens weiter die finanzielle Voraussetzung
zu bieten."

Weitere Verbesserungen im Film/Fernseh-Abkommen 2011 betreffen die
raschere und effizientere Vertragsabwicklung, einschließlich
verbesserter Auszahlungsstaffelung für die Produzenten von vom ORF im
Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens mitfinanzierten Filmen. "Auf der
todo-Liste zwischen ORF und Filmwirtschaft ist das
Film/Fernseh-Abkommen ein ganz wichtiger Bestandteil. Alle
Annäherungen in diesem Bereich an international vergleichbare
Standards sind zu begrüßen und längst nötig", äußert sich Danny
Krausz, Obmann des Fachverbandes der Audiovision- und Filmindustrie.
"Die jetzt erfreulicherweise festgelegte budgetäre Anhebung in eine
unbefristete Erhöhung überzuführen wird der nächste Schritt sein
müssen. Wie auch für die Filmwirtschaft Verhandlungen der "terms of
trade" mit dem ORF als unausweichlich erachtet werden", so Krausz
weiter.

Weiters erklärt sich der ORF bereit, bei internationalen
Koproduktionen die Lizenzzeit von 7 Jahren allenfalls an
internationale Lizenzzeiten anzupassen. Nutzungsrechte an Filmen, die
bisher zeitlich unbefristet beim ORF lagen (Filme, die vor 2005 vom
ORF mitfinanziert wurden), können nun erstmals unter angemessener
Erlösbeteiligung an den Produzenten zur weiteren Verwertung im
Lizenzgebiet Österreich und Südtirol rückübertragen werden, was eine
zusätzliche Verwertung und Verbreitung österreichischer Filme
ermöglicht. Der ORF erhält dafür das inzwischen international übliche
sogenannte "7 Tage Catch Up"-TV-Recht, also das Recht, Filme nach
Ausstrahlung im TV binnen 7 Tagen im Lizenzgebiet des ORF codiert und
kostenlos per Streaming im Internet zur Verfügung zu stellen.

Mag. Roland Teichmann, Direktor des Österreichischen Filminstituts,
hält fest: "Das erneuerte Film/Fernseh-Abkommen ist Ausdruck einer
bestens funktionierenden Partnerschaft zwischen ORF und Filmförderung
und somit eine gute Basis für eine kooperative und finanziell
abgesicherte Beteiligung des ORF an österreichischen Kinofilmen auch
über das Jahr 2013 hinaus."

Mit dem erneuerten Film/Fernseh-Abkommen wird die österreichische
Filmwirtschaft deutlich gestärkt und international konkurrenzfähig
gemacht. Bis 2013 fließen vom ORF insgesamt 32 Mio. Euro in die
Produktion österreichischer Kinofilme, um über 8 Mio. Euro mehr im
Vergleich zur alten Vereinbarung.

ORF-Programmdirektor Wolfgang Lorenz, Vorsitzender der Gemeinsamen
Kommission ORF/ÖFI: "Das neue Abkommen ist richtungsweisend für die
ohnehin hervorragende Verfasstheit des österreichischen Films:
Produktionen, die im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens entstanden,
sind international beneidete Produkte. Es sind Filme, die nicht nur
in sich als Kunstform stimmig sind, sondern auch über große
gesellschaftliche Relevanz verfügen - Festivalerfolge und hohe
Besucherzahlen geben erfreuliches Zeugnis davon. Der neue Vertrag
führt ein Erfolgsrezept sowie unser partnerschaftliches Verhältnis
zur heimischen Filmwirtschaft fort - zum Vorteil aller Beteiligten."

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur
   Mag. Sigrid Wilhelm
   Tel.: +43-1-53120-5030
   sigrid.wilhelm@bmukk.gv.at
   
   ÖSTERREICHISCHER RUNDFUNK, ORF
   Mag. Markus Wibmer
   Tel.: +43-1-87878-14076
   presse@orf.at
   
   Österreichisches Filminstitut
   Mag. Roland Teichmann 
   Tel.: +43-1-526 97 30 
   office@filminstitut.at

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