• 19.12.2010, 11:29:35
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Empörung über Kardinal Schönborns Kirchenaustritts-Nazizeit-Vergleich

Kirchenaustritte sind die Konsequenz von kirchlichen Gewaltverbrechen und deren Vertuschung

Wien (OTS) - Die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt ist
empört über die jüngsten Aussagen von Kardinal Schönborn. Dieser
brachte in einem Interview mit der Tiroler Tageszeitung (vom
18.12.10) die jüngsten Kirchenaustritte in Verbindung mit der
Nazi-Zeit. Was der Kardinal nicht sagt: Das Gesetz zum Kirchenbeitrag
wurde gerade von den Nazis, am 1. Mai 1939 vom damaligen
Reichsstatthalter Arthur Seyß-Inquart, in Kraft gesetzt (GBlfdLÖ Nr
543/1939). Die Kirche profitiert auch heute noch vom
nationalsozialistischen Kirchenbeitraggesetz. Basierend auf diesem
Gesetz stellt der Staat den christlichen Kirchen seine Infrastruktur
auf Kosten der Steuerzahler zur Verfügung, um Beiträge einzuheben.
"Kirchenbeiträge sind überdies, auf Kosten der Allgemeinheit -
steuerlich absetzbar, eine unzumutbare Bevorzugung für eine
Institution, die nun jeden moralischen Anspruch verloren hat" erklärt
dazu die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt.

Zynische Verkehrung von Opfer und Täter

Jahrzehntelanger Missbrauch von Kindern, systematische Vertuschung
durch Bischöfe und den Papst und eine kircheneigene Kommission, die
die eigenen kirchlichen Vergehen aufdecken soll. Dies alles in einer
Kirche, welche sich immer mehr von den Bedürfnissen der Menschen
entfernt hat, wie die weltfremde Sexualmoral beispielhaft aufzeigt.
Angesichts der Missstände sind immer mehr Menschen mit der
katholischen Kirche unzufrieden, setzen ein Zeichen und treten aus.
Zivilcourage und soziales Gewissen in Verbindung zu bringen mit dem
Nationalsozialismus ist eine Verdrehung der Tatsachen und zynisch",
heißt es dazu von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt.
Gerade Schönborn, der lt. Standard Artikel vom 25.11.10 selbst unter
Verdacht steht, von den kirchlichen Gewaltverbrechen gewusst zu haben
und womöglich sogar selbst an der Vertuschung beteiligt gewesen ist,
hat hier kein moralisches Mandat mehr für einen derartigen Vergleich,
heißt es von Seiten der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt.

www.betroffen.at

Rückfragehinweis:
FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, mailto:info@purkarthofer-pr.at

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