- 09.12.2010, 12:17:35
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Industrie zu RWR-Card: Magnet für Hochqualifizierte und Aushängeschild Österreichs
IV-Wien Präsident Kapsch: Restriktionen für Hochqualifizierte vermeiden - Positionierung nach außen standortpolitisches Um und Auf
Wien (OTS/PdI) - Als "längst überfälligen Umstieg von einem
Quotensystem zu einem kriteriengeleiteten Zuwanderungssystem, wie im
Regierungsprogramm vorgesehen" begrüßte der Präsident der
Industriellenvereinigung-Wien Mag. Georg Kapsch, heute, Donnerstag,
die in Begutachtung gegangenen Entwürfe zur Änderung des
Ausländerbeschäftigungs- sowie des Niederlassungs- und
Aufenthaltsgesetzes. Aus Sicht der Industrie sei das Vorhaben
"Rot-Weiß-Rot-Card" sehr zu begrüßen, "da wir aus wirtschaftlichen
wie gesellschaftspolitischen Gründen eine proaktive Migrations- und
Integrationspolitik brauchen". Dennoch gäbe es einige Punkte, die im
Sinne eines zukunftsorientierten und transparenten
Zuwanderungsmodells für Österreich kritisch gesehen werden und im
Zuge des Begutachtungsverfahrens jedenfalls noch adaptiert werden
müssten.
Kapsch betonte, es sei wesentlich, "die Mangelberufsschiene lebbar
zu gestalten". Derzeit sei vorgesehen, dass nur solche Mangelberufe
in Betracht kommen, bei denen in einer vorgemerkten Stelle weniger
als 1,8 Arbeitslose gemeldet sind. "Das ist jedenfalls zu kurz
gegriffen. Der Industrie ist zudem wichtig, dass der Erlass der
Verordnung, der von den Sozialpartnern jährlich vorgesehen ist, um
Mangelberufe festzulegen, jedenfalls erfolgt und es nicht wie im
Entwurf vorgesehen im Belieben des zuständigen Ministers steht."
Darüber hinaus gehe es um die Vermeidung von Restriktionen für
Hochqualifizierte. "Es muss sichergestellt werden, dass zukünftig
Hochqualifizierte für eine Zuwanderung nach Österreich gewonnen
werden können", betonte der IV-Wien-Präsident. So werde es seitens
der Industrie zwar positiv gesehen, dass Familienangehörige von
Hochqualifizierten von der Bestimmung ausgenommen sind, vor ihrer
Einreise Deutschkenntnisse vorweisen zu müssen. "Der vorliegende
Entwurf weicht allerdings an mehreren Stellen von der
Sozialpartnereinigung ab, die eine ausgewogene Liste an Kriterien für
diese Zielgruppe vorgesehen hatte", so Kapsch. So fehle die
Möglichkeit, "durch die Betonung von Zukunftsbranchen in der Säule
der Hochqualifizierten besondere Schwerpunkte für die österreichische
Wirtschaft zu setzen und entsprechende Talente nach Österreich zu
holen". Eine Adaptierung des Gesetzestextes müsse jedenfalls
erfolgen, denn gerade diese Schiene sei als Magnet für junge
Höchstqualifizierte noch ohne Berufserfahrung aber auch
internationale Spitzenkräfte gedacht und sollte das Aushängeschild
für Österreich werden.
Der Präsident der IV-Wien unterstrich, "wir brauchen attraktive
Rahmenbedingungen für Studierende und Uniabsolventinnen und
-absolventen": Für diese Gruppen sollen durch das neue Gesetz bessere
Rahmenbedingungen geschaffen werden, um in Österreich studieren und
arbeiten zu können. "Begrüßenswert ist daher, dass zukünftig
drittstaatsangehörige Akademikerinnen und Akademiker, die in
Österreich studiert haben, sofort eine Beschäftigung im
entsprechenden Beruf ihrer Ausbildung aufnehmen können und damit
Österreich die Chancen, dieses wichtige Know how im Land zu halten,
erhöht", sagte Kapsch. Die derzeit vorgesehenen 10-Wochenstunden, die
ausländische Studierende während ihres Aufenthalts in Österreich
arbeiten dürfen, sollten aber zumindest auf 20-Wochenstunden erhöht
werden.
Die Industrie erwarte sich von den zuständigen Ressorts eine
Ausgestaltung des neuen Zuwanderungssystems, "die von Weitblick und
Offenheit geprägt ist. Dazu ist bei der Einführung eines
kriteriengeleiteten Zuwanderungsmodells im Zuge der Rot-Weiß-Rot-Card
ein Gesamtmodell zu realisieren." Rahmenbedingungen wie umfassende
Information und Beratung, unbürokratische Nostrifizierung von im
Ausland erworbenen Abschlüssen, Bündelung von Kompetenzen,
Bewusstseinsbildung sowie Integration seien von Anfang an mit zu
bedenken. "Ein wichtiger nächster Schritt ist die Gestaltung und
Einrichtung eines Informationsportals im Internet, wie wir bereits
2008 gemeinsam mit der Wirtschaftskammer Österreich in unserer
Broschüre 'Zukunft gestalten' vorgeschlagen haben" so der
IV-Wien-Präsident. Das Portal solle das österreichische
Migrationssystem übersichtlich darstellen und potenziellen
Zuwandernden ein realistisches Bild über ihre
Zuwanderungsmöglichkeiten, das Leben in Österreich und ihre Chancen
am Arbeitsmarkt geben. "Denn die Positionierung nach außen ist aus
standortpolitischer Perspektive das Um und Auf, um die besten Hände
und Köpfe für Österreich zu gewinnen" sagte Kapsch.
Rückfragehinweis:
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Tel.: +43 (1) 711 35-2306
mailto:info@iv-newsroom.at
www.iv-net.at/medien
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