- 07.12.2010, 12:56:31
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Grünewald befürchtet Ausschluss Tausender Studierwilliger vom Studium
Grüne Kritik an kurzsichtigen Notwehraktionen der Regierung
Wien (OTS) - Der Wissenschaftssprecher der Grünen, Kurt Grünewald,
befürchtet angesichts der kurzsichtigen Bildungspolitik der
Bundesregierung den Ausschluss Tausender Studierwilliger vom Studium.
"Bildungs- und HochschulpolitikerInnen, die Studierende vorwiegend
als Gefahr und nicht als Chance wahrnehmen, haben sich einer
defensiven Bildungspolitik verschrieben und Vorschläge für
alternative Finanzierungsquellen konsequent ignoriert. Dabei ist die
massive Unterdotierung des tertiären Bildungssektors und seiner Lehre
und Forschung altbekannt und die zentrale Ursache für die
beabsichtigte Limitierung von Studienplätzen", erklärt Grünewald.
"Die Bundesregierung bezeichnet Flexibilität laufend als höchsten
Wert während ihr selbst genau diese Flexibilität bei der Bekämpfung
der Missstände in der Bildungspolitik völlig fehlt. Allen
wesentlichen ExpertInnen ist klar, dass Österreich mehr Menschen mit
höherer Bildung braucht - nur die Verantwortlichen glauben, Qualität
in der Bildung nur durch Abhalteverfahren für Studierende erzielen zu
können", kritisiert Grünewald.
"Es ist unerträglich, wie in Zeiten verschärften und
undifferenzierten Sparens laufend Lehre gegen Forschung und umgekehrt
ausgespielt wird. Um Mindestbedürfnisse der Studierenden
sicherzustellen, wird an Wochenenden und vielen Abenden gelehrt, weil
man sich nicht mehr HochschullehrerInnen leisten kann. RektorInnen
sprechen sogar davon, dass sie Stellen abbauen müssen. Nun glaubt
Wissenschaftsministerin Karl ernsthaft, durch verpflichtende
Studienberatungen und Studienplatzbeschränkungen der tristen
Universitätswelt einen Zukunftsschub verpassen zu können", zeigt sich
Grünewald verwundert. "Durch diese Gesetzesnovelle wird sich die Zahl
der Studienberatungskontakte erzwungenermaßen vervielfachen. Ohne
Ressourcenvermehrung und gleichzeitigem Qualitätsverlust wird das
nicht zu schaffen sein. Und dann spricht man noch davon, dass diese
Maßnahmen keine finanziellen Auswirkungen hätten. Das ist absurd", so
Grünewald.
"Maßnahmen, die Treffsicherheit der Studienwahl zu erhöhen, müssen
weit früher in der Oberstufe beginnen und die wissenschaftliche
Qualität der Auswahlverfahren sagt über die spätere berufliche
Eignung wenig aus. Ich fordere ein Ende der Schnellschüsse und ein
ernsthaftes Umdenken zugunsten einer ausreichenden Finanzierung
höherer Bildung und der Forschung", schließt Grünewald.
Rückfragehinweis:
Die Grünen
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