- 01.12.2010, 11:01:12
 - /
 - OTS0118 OTW0118
 
U-Bahn-Zug zwischen den Stationen: Kombination aus technischem Defekt und Fehlentscheidungen
Wiener Linien bieten Wiedergutmachung für Fahrgäste an
Wien (OTS) - Eine Verkettung mehrerer Umstände hat gestern dazu
 geführt, dass ein U-Bahn-Zug der Linie U4 mit rund 200 Fahrgästen
 zwei Stunden auf offener Strecke zwischen Rossauer Lände und
 Schottenring gestanden ist. Es handelt sich um eine Kombination von
 technischem Defekt und anschließenden Fehlentscheidungen. Die Wiener
 Linien bieten den betroffenen Fahrgästen eine Entschädigung an. Um
 einen derartigen Vorfall für die Zukunft auszuschließen, haben die
 Wiener Linien ein Maßnahmenpaket geschnürt.
Am gestrigen Nachmittag kam es zu einem Stromausfall auf der
 U4-Strecke zwischen Landstraße und Heiligenstadt. Grund dafür war ein
 technischer Defekt in einem so genannten Unterwerk, durch das die
 Stromschienen der U-Bahn mit Strom versorgt werden. Dieser Defekt hat
 dazu geführt, dass ein Zug zwischen den Stationen Roßauer Lände und
 Schottenring auf offener Strecke zu stehen kam.
Gleichzeitig kam es zur Störung an einer Informationsleitung, über
 die der Einsatzzentrale der Wiener Linien darüber Auskunft gegeben
 wird, ob tatsächlich der gesamte Abschnitt zwischen Schottenring und
 Roßauer Lände ohne Strom ist. Weil diese Information nun fehlte und
 hier Unklarheiten bestanden, wurde nicht sofort oder nach wenigen
 Minuten die Evakuierung des Zuges angeordnet. Ein Risiko für die
 Fahrgäste sollte dadurch vermieden werden.
Der nominierte Einsatzleiter hat die Situation insgesamt falsch
 eingeschätzt, sich nicht vor Ort begeben, um das technische Personal
 zu unterstützen sondern gemeinsam mit der Einsatzzentrale die
 Entscheidung getroffen, eine Diesellok anzufordern, die den Zug in
 die nächste Station ziehen sollte. Das Herbeiholen der Diesellok und
 die anschließende Bergung des Zuges haben jedoch mehr als eineinhalb
 Stunden in Anspruch genommen. Im Störungsmanagement routniemäßig
 vorgesehen ist jedoch, dass alle Maßnahmen zu treffen sind, um die
 Fahrgäste nach längstens 15 Minuten sicher aus einem Zug zu
 evakuieren.
Die Wiener Linien bedauern außerordentlich, dass es dadurch für die
 rund 200 Fahrgäste im Zug zu einer äußerst unangenehmen Situation
 gekommen ist. Den betroffenen Personen wird als Entschädigung eine
 übertragbare 8-Tage-Klimakarte angeboten, die an acht voneinander
 unabhängigen Tagen als Fahrschein dient. Betroffene mögen sich unter
 7909/43115 (zwischen 8 und 15 Uhr) oder kundendienst@wienerlinien.at
 melden.
Darüber hinaus haben die Wiener Linien ein umfangreiches
 Maßnahmenpaket geschnürt, um einen derartigen Vorfall in Zukunft
 auszuschließen:
1) Es wird eine zusätzliche Überprüfung eingeführt, ob der nominierte
 Einsatzleiter sich tatsächlich zum Ort der Störung begibt, um von
 dort das Störungsmanagement zu organisieren.
 2) Die technischen Anzeigen in der Einsatzzentrale werden so
 überarbeitet, dass bei Zugstillstand auf der Strecke ein deutlicheres
 Alarmzeichen als bisher üblich bis zur Auflösung der Situation
 angezeigt wird.
 3) Die bereits jetzt regelmäßig stattfindenden Wissenschecks der
 MitarbeiterInnen der Einsatzzentrale für die Behandlung von
 Störungsfällen werden verstärkt und intensiviert.
 4) Einführung von Einsatztrainings des gesamten Apparates des
 Störungsmanagement, in denen die Maßnahmen beim Ausfall gleich
 mehrerer technische Systeme real geübt werden.
 5) Analyse und Überarbeitung der internen Informations- und
 Kommunikationskette im Störungsfall.
Durch diese Maßnahmen soll das System des Störungsmanagement bei der
 U-Bahn, das bis zum gestrigen Tag seit nunmehr 30 Jahren gut
 funktioniert hat, optimiert werden und um Situationen wie die
 gestrige auszuschließen.
Rückfragehinweis:
 Wiener Linien GmbH & Co KG
 Kommunikation
 Tel.: (01) 7909-14203
 mailto:presse@wienerlinien.at
 www.wienerlinien.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WSP






