- 22.11.2010, 11:11:09
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Bures: Ab 2012 kommen Rettung und Feuerwehr schneller zu Unfallopfern
"Rettungsgasse" auf Autobahnen und Schnellstraßen nach deutschem Vorbild kommt
Wien (OTS/BMVIT) - Die in Österreichs Nachbarländern sehr
 erfolgreiche "Rettungsgasse" soll auch in Österreich zum Einsatz
 kommen. Darüber haben sich Rettungsorganisationen, Feuerwehr, ASFINAG
 und Verkehrsministerium nach eingehender Prüfung geeinigt. "Alle
 kennen Fälle - und die Rettungsorganisationen berichten uns immer
 wieder davon - wo die Helfer selbst im Stau stecken und nicht schnell
 genug zur Unfallstelle kommen. Sie verlieren dabei wertvolle Minuten,
 die oft entscheidend sein können", so Verkehrsministerin Doris Bures.
 "Meine Überzeugung ist: wenn wir den Rettungsorganisationen und
 Feuerwehren helfen können, schneller am Unfallort und bei den
 Verletzten zu sein, dann müssen wir ihnen diese Möglichkeit geben.
 Erfahrungsberichte deutscher Rettungsorganisationen zeigen, dass sie
 wegen der Rettungsgassen im Durchschnitt um vier Minuten schneller am
 Unfallort sind. Deshalb werden wir in Österreich die Rettungsgassen
 einführen." ****
Die Rettungsgassen-Regel bedeutet, dass die Autofahrer bei
 beginnenden Stauungen oder im Stau an den jeweiligen Straßenrand
 fahren bzw. dort stehen. Die Fahrzeuge auf der Überholspur fahren an
 den linken Fahrbahnrand, die in der ersten Spur an den rechten
 Fahrbahnrand bzw. auf den Pannenstreifen. Auf diese Weise bleibt in
 der Mitte der Fahrbahn eine Rettungsgasse frei, auf der
 Blaulichtfahrzeuge rasch an Unfallstellen kommen können. Bei drei-
 oder mehrspurigen Autobahnen soll die Rettungsgasse übrigens zwischen
 der letzten und vorletzten Fahrspur gebildet werden. Bei einer
 dreispurigen Autobahn also zwischen der zweiten und dritten Spur. Das
 ist deshalb sinnvoll, weil auf der ersten Spur oft LKWs fahren und
 dadurch die Rettungsgasse enger würde. Die Rettungsgassen-Regel ist
 heute schon in den Nachbarländern Deutschland, Schweiz, Slowenien und
 Tschechien in Kraft.
In Österreich ist derzeit der Weg für die Helfer oft durch defekte
 Fahrzeuge am Pannenstreifen blockiert. Die Erfahrungen in Deutschland
 und Einsatzprotokolle der Einsatzorganisationen zeigen, dass die
 Helfer durch die Rettungsgasse tatsächlich schneller bei den
 Verkehrsopfern ankommen.
Neben der höheren Verkehrssicherheit hat die Rettungsgasse zwei
 weitere Vorteile: Es herrschen damit klare und eindeutige Regeln für
 die Verkehrsteilnehmer - unabhängig von der Straßenart und
 Ausgestaltung. Denn auf Gemeinde- und Landesstraßen ist in der Praxis
 ja ein ähnliches Verhalten zu beobachten. Stauende Verkehrsteilnehmer
 versuchen durch Ausweichen für Einsatzfahrzeuge Platz zu machen.
Und es wird ein einheitliches Prinzip mit den Nachbarländern
 geschaffen. Denn oft wissen heimische Fahrzeuglenker die geltende
 Regelung im Ausland gar nicht - ebenso kennen viele Fahrzeuglenker
 aus dem Ausland nicht die - andere - österreichische Regelung. Vor
 allem im Grenzbereich kommt es immer wieder zu "Slalomfahrten" von
 Einsatzfahrzeugen, weil österreichische Fahrer am Fahrstreifen stehen
 bleiben, deutsche Fahrer aber zur Seite ausweichen.
Damit die Rettungsgasse Realität wird, muss die
 Straßenverkehrsordnung StVO geändert werden. Der Entwurf liegt schon
 vor und wird umgehend der Steuerungsgruppe übermittelt. Dieser
 Steuerungsgruppe zur Rettungsgasse, zu der noch heute eingeladen
 wird, gehören Fachleuten aus dem Verkehrsministerium, der ASFINAG,
 den Rettungsorganisationen, Feuerwehren, KfV, ÖAMTC, ARBÖ und der
 Polizei an.
"Die Rettungsgasse ist auf den österreichischen Autobahnen- und
 Schnellstraßen rasch umsetzbar, die ASFINAG begrüßt die Einführung
 .Sie bringt rasche Unfallbetreuung und die Aufräumarbeiten danach
 können auch schneller starten, damit der Verkehr wieder fließen
 kann", so ASFINAG Vorstand Alois Schedl. "Wir haben alle unsere
 Fahrstreifen überprüft, sie sind breit genug, um Platz für die
 Einsatzfahrzeuge zu haben", versichert der ASFINAG Vorstand.
"Es wird höchste Zeit, dass die Rettungsgasse umgesetzt wird - sie
 kann Leben retten." Davon ist Josef Buchta, Präsident des
 Österreichischen Bundesfeuerwehrverbandes und
 Landesfeuerwehrkommandant von Niederösterreich überzeugt. Die
 Rettungsgasse ist eine jahrelange Forderung der Feuerwehren. Josef
 Buchta: "Die Kommandanten von an Autobahnen gelegenen Feuerwehren
 berichten regelmäßig, dass die Pannenstreifen immer wieder verparkt
 sind. Und zwar von rücksichtslosen Lenkern, die glauben, sie könnten
 so einem Unfallstau entkommen. "Deshalb sind wir froh, dass die
 Rettungsgasse endlich Realität wird."
"Bei Verkehrsunfällen auf unseren Straßen entscheiden oft wenige
 Minuten über Leben und Tod. Die Rettungsgasse soll ermöglichen, dass
 Notfallmediziner und Sanitäter so rasch wie möglich zum Verletzten
 gelangen. Unser Wunsch ist es, dass das System der Rettungsgasse von
 Autofahrern auch prophylaktisch angewendet wird: sobald es zu einem
 Stau auf der Autobahn kommt, wird Platz für mögliche Einsatzfahrzeuge
 freigehalten", so Wolfgang Kopetzky, Generalsekretär des
 Österreichischen Roten Kreuzes.
"Für den Rettungs- und Krankentransportdienst wird die Rettungsgasse
 bei Verkehrsunfällen der Behinderung von Einsatzwagen entgegenwirken.
 Bei schweren Verkehrsunfällen zählt für den Verunfallten jede
 Minute", erklärt Reinhard Hundsmüller, Bundesgeschäftsführer des
 Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs. (Schluss)
Rückfragehinweis:
Susanna Enk Pressesprecherin Bundesministerin Doris Bures Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) Tel.: + 43 (0)1 711 62 65 8121 Susanna.Enk@bmvit.gv.at Klaudia Niedermühlbichler Leiterin Unternehmenskommunikation ASFINAG Pressesprecherin Vorstand Tel.: +43(0) 50 108 10835 Mobil: +43 664 60108 10835 klaudia.niedermühlbichler@asfinag.at Mag. Petra Griessner Presse- und Medienservice, Österreichisches Rotes Kreuz Tel.: + 43 (0)1 589 00-357 Mobil: +43 664 823 48 87 petra.griessner@roteskreuz.at Gerlinde Thurner Leitung Marketing, Arbeiter-Samariter-Bund Österreichs Tel.: + 43 (0)1 89145 186 Mobil: +43 664 9637637 gerlinde.thurner@samariterbund.net Franz Resperger Sprecher Landesfeuerwehrverband NÖ Tel.: +43 (0) 2272 9005 13211 franz.resperger@noel.gv.at
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