Ausgabe vom 17.11.2010
Wien (OTS) - Der Infodirektor wird hinausgeschmissen, die gesamte
"Universum"-Redaktion verabschiedet sich, andere Mitarbeiter stellen
Geschäftsführung und Aufsichtsrat öffentlich an den Pranger: Der ORF
wirkt derzeit wie ein Intrigantenstadel und nicht wie ein ernst zu
nehmendes Medium.
Dem Fernsehkonsumenten könnte das egal sein, bekäme er für seine
Pflichtbeiträge ein ordentliches Programm. Genau das ist aber nicht
der Fall. Der ORF verliert ständig Zuseher. Boulevard-TV machen
private Anstalten wie RTL besser. Wie man öffentlich-rechtliches
Qualitätsprogramm macht, zeigt hingegen eindrucksvoll das private
"Servus TV" von Dietrich Mateschitz.
Bei alldem sollte man Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Elmar
Oberhauser ist so wie die gesamte Führungscrew nach heftigen Intrigen
und gegen "schwarzen" Widerstand von einer rot-grün-blau-orangen
"Koalition" bestellt worden. Sich jetzt über personalpolitischen
Einfluss zu erregen, zeugt von Realitätsverlust.
Bei aller persönlichen Wertschätzung für das Verhalten einzelner
Akteure: Solange die Politik nicht freiwillig und gänzlich die Finger
vom ORF lässt, wird sich dort nichts ändern.
Rückfragehinweis:
Vorarlberger Nachrichten, Chefredaktion, Tel.: 0664/80588382
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