• 07.11.2010, 15:58:46
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Blutbad in Bagdader Kirche: "Christen antworten nicht mit Hass, sondern mit Mut"

Früherer Apostolischer, Erzbischof Farhat, zelebrierte in der Wiener Servitenkirche Gedenkgottesdienst für die 60 Opfer

Wien (OTS) - Wien, 07.11.10 (PEW) "Wir Christen antworten auf die
Mordtat in Bagdad nicht mit Hass, sondern mit Mut und Hoffnung": Dies
betonte der frühere Apostolische Nuntius in Österreich, Erzbischof
Edmond Farhat, am Sonntag in der Wiener Servitenkirche beim
Gedenkgottesdienst für die nahezu 60 Opfer, die vor einer Woche in
der syrisch-katholischen Sayidat-al-Najat-Kirche im Bagdader
Stadtteil Qarrada einem islamistischen Terroranschlag zum Opfer
gefallen waren. Erzbischof Farhat, der selbst aus dem Libanon stammt,
zelebrierte den Gottesdienst nach orientalischem Ritus in arabischer
und altsyrischer Sprache. Die Servitenpfarre wird seit dem Vorjahr
von der maronitisch-katholischen "Kongregation der Libanesischen
Missionare" (CML) betreut.

Erzbischof Farhat dankte den vielen Wiener Katholiken, die der
Einladung von Kardinal Christoph Schönborn und "Pro
Oriente"-Präsident Johann Marte zu dem Gedenkgottesdienst gefolgt
waren. "Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität für die
Christen des Nahen Ostens", betonte der frühere Apostolische Nuntius.
Man müsse immer wieder daran erinnern, dass "Gott alle Menschen zur
Freiheit in Würde" berufen hat.

Nach dem Gottesdienst überbrachte der Wiener Weihbischof Franz Scharl
die Grüße von Kardinal Schönborn und betonte, dass die "Solidarität
mit den Christen des Nahen Ostens im Gebet und im engagierten
Auftreten für die Rechte dieser Christen" wirksam werden müsse.
Bischof Scharl erinnerte an die Nahost-Synode im Vatikan, die eine
gemeinsame Neupositionierung der Katholiken im Orient bewirkt und
zugleich neue Brücken zu den Orthodoxen geschlagen habe. "Wir müssen
Gemeinschaft bilden, um gemeinsam Zeugnis zu geben", betonte der
Wiener Weihbischof. Auch der syrisch-orthodoxe Chorbischof Emanuel
Aydin nahm auf die Nahost-Synode Bezug. Zugleich erinnerte er daran,
dass das "Zeugnis der Märtyrer" die orientalischen Christen einige
und erneuere. Wörtlich sagte Bischof Aydin: "Das Christentum im Nahen
Osten wird niemals vernichtet werden. Denn sein Grund ist Christus
selbst und das seit vielen Jahrhunderten andauernde Zeugnis der
Märtyrer".

Nach dem Gottesdienst wurde ein Aufruf zu einer
Solidaritätsdemonstration für die verfolgten Christen im Irak
verteilt, die am Samstag, 13. November, um 14 Uhr auf dem
Stephansplatz beginnen und mit einer Kundgebung vor der Irakischen
Botschaft enden wird. In dem Aufruf heißt es wörtlich: "Alle
Pfarrgemeinden, Institutionen und Vereine der chaldäischen,
assyrischen und syrischen Christen in Österreich trauern mit den
Familien der Opfer und verurteilen diesen bösartigen und
unmenschlichen Angriff der Terroristen". Die Organisatoren
appellieren an Bundespräsident, Bundesregierung und Parlament,
Solidarität mit den Christen des Irak zu zeigen und sie im
Überlebenskampf zu unterstützen. Österreich solle sich dafür
einsetzen, dass die Vereinten Nationen eine Strategie für eine
politische Lösung ausarbeiten, "die das Überleben der Christen und
der anderen religiösen Minderheiten im Irak und in anderen Ländern
des Nahen Ostens gewährleistet". (forts mgl)

Rückfragehinweis:
Erzdiözese Wien, Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation
Tel. 0664/515 52 69
E-Mail: media@edw.or.at

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