- 25.10.2010, 12:09:11
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HTU Wien: Budget 2011 - Studiengebühren durch die Hintertür
Im Budget der Regierung sollen die Universitäten 80 Mio Euro mehr bekommen, während den Studierenden ca. 100 Mio Euro über die Kürzung der Familienbeihilfe weggenommen werden.
Wien (OTS) - Die Verringerung des Anspruchsalters auf
Familienbeihilfe von 26 auf 24 Jahren betrifft beinahe ausschließlich
Studierende, wodurch diese durch das neue Budget gezielt
benachteiligt werden. Das trifft jene Studierende besonders hart, die
aufgrund ihrer sozialen Situation auf die Beihilfe angewiesen sind.
"Mit dem Budgetvorschlag kürzt die Regierung treffsicher bei den
sozial Benachteiligten und führt damit versteckte Studiengebühren
ein" zeigt sich Bianka Ullmann, Vorsitzende der HTU Wien, erbost.
Bisher war es möglich, während der gesamten Ausbildungszeit
Familienbeihilfe in Anspruch zu nehmen. In Zukunft ist es für einen
Großteil der Studierenden fraglich, ob sie überhaupt ihren
Bachelorabschluss in der Hand haben, bevor die Familienbeihilfe
aussetzt.
"Gerade im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich, der vom
Wissenschaftsministerium besonders beworben wird, ist ein angehängtes
Masterstudium essentiell, um wissenschaftliches Arbeiten zu erlernen
und die Forschung anzukurbeln", so Peter Smolek, erster
stellvertretender Vorsitzender der HTU Wien.
Der Wegfall der Familienbeihilfe ab dem 24. Lebensjahr stellt
nicht die einzige finanzielle Auswirkung dar. Viele Vergünstigungen
sind an den Bezug der Beihilfe geknüpft. "Zukünftig werden für 24 und
25 - Jährige die öffentlichen Verkehrsmittel mehr als das Doppelte
kosten und es entstehen weitere Ausgaben durch den Wegfall der
Mitversicherung", so Ulf Fischer, zweiter stellvertretender
Vorsitzender der HTU Wien. Der harte Übertritt in das beihilfenlose
Alter war immer schon ein großes Problem, das viele Studierende einer
akuten Armutsgefährdung aussetzte. Mit der Kürzung der
Familienbeihilfenanspruchszeit wird diese Gefahr selbst auf jene
ausgeweitet, die es trotz miserabler Studienbedingungen schaffen, in
Regelstudienzeit zu bleiben.
Die HTU Wien (Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft an der TU
Wien) ist die gesetzliche Interessensvertretung der Studierenden an
der TU Wien.
Rückfragehinweis:
Hochschülerinnen- und Hochschülerschaft der TU Wien (HTU)
Manfred Menhart, Referat für Bildung und Politik
Tel.: 0650 350 50 40
Email: bipol@htu.at
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