Wien (OTS) - Der Vorsitzende der Volkshilfe Wien und ehemalige
Wiener Landtagspräsident Johann Hatzl ersucht Vizekanzler Josef
Pröll, seine offenbar wild gewordene Innenministerin mit ihren
Polizeistaat-ähnlichen Abschiebemaßnahmen zurückzurufen. Den Anlass
dafür gab die heutige Inschubhaftnahme einer armenischen
Asylwerberin, die seit mehreren Jahren in Wien in Betreuung der
Volkshilfe lebt.
Mit ihr abgeschoben werden sollte ihre 14-jährige Tochter, die zu
diesem Zweck heute von der Fremdenpolizei aus der Schule abgeholt
wurde. Dort wurde das Mädchen allerdings nicht angetroffen. Seither
fehlt jeder Hinweis auf ihren Aufenthaltsort. Beide, Mutter wie
Tochter, gelten als bestens integriert und unbescholten. Aufgrund
traumatischer Fluchterfahrungen ist die Mutter allerdings seit
einigen Jahren in psychiatrischer Behandlung, bei ihr besteht höchste
Suizidgefahr. Erst vor Kurzem wurde sie nach einem gescheiterten
Selbstmordversuch aus dem Allgemeinen Wiener Krankenhaus entlassen.
Hatzl ersucht die Bundesregierung, rasch einen rechtlichen Weg zu
finden, der es ermöglicht, bereits integrierten Personen nach
humanitären Grundsätzen den weiteren Aufenthalt in Österreich zu
ermöglichen. "Es wäre wirklich zu prüfen, ob die rechtliche
Verantwortung weiterhin bei der derzeitigen Innenministerin
verbleiben soll, oder ob nicht andere Regierungsmitglieder besser
geeignet wären, hier tätig zu werden.", so Hatzl, und weiter:
"Grundsätzlich wäre Österreich gut beraten, einen korrekten Weg der
Menschlichkeit zu finden und nicht in inhumaner Weise unbescholtene
Hilfesuchende schlimmer als Schwerverbrecher zu behandeln."
Rückfragehinweis:
Volkshilfe Wien
Mag.a (FH) Christine Himmer-Penz
Tel.: 0043 1 360 64-79
mailto:himmer-penz@volkshilfe-wien.at
www.volkshilfe-wien.at
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