Alternativer Nobelpreis für Kämpfer gegen Belo Monte
Wien. (OTS) - Der WWF gratuliert Bischof Erwin Kräutler zum
Alternativen Nobelpreis. Die Umweltorganisation würdigt Kräutler als
einen der wichtigsten Menschen- und Umweltschützer Brasiliens, der in
unermüdlichem Einsatz zur Rettung der Lebensräume am Amazonas
beigetragen hat. "Der Kampf für die Rechte der indigenen Bevölkerung
Brasiliens und gegen den Belo-Monte-Staudamm ist gleichzeitig ein
Kampf für die Erhaltung der Regenwälder und für den Klimaschutz", so
WWF-Geschäftsführerin Hildegard Aichberger.
Der Belo-Monte-Staudamm ist ein Gigantomanieprodukt, das
rücksichtslos gegen die Natur und gegen die Bewohner vorgeht. Über
Hundert Fischarten dürften, so brasilianische Wissenschaftler, durch
Belo Monte aussterben. Der Staudamm wäre gar nicht notwendig, da
Brasilien ein riesiges Energieeinsparungspotenzial von 14
Belo-Monte-Kraftwerken hätte. Der WWF kritisiert die Beteiligung der
österreichischen Firma Andritz AG am Staudammprojekt. Auch das
Argument, dass Belo Monte 23 Millionen Haushalte mit Strom versorgt,
ist nicht mehr als ein Marketinggag: Die Energie kommt nämlich nicht
den Anwohnern zugute, sondern soll für immer neue und größere
Aluminiumwerke in Brasilien verwendet werden.
Für den WWF ist die Beteiligung der österreichischen Firma Andritz AG
an diesem Monsterprojekt ein internationaler Skandal.
"Österreichische Firmen dürfen sich zukünftig nicht an solchen
ökologischen Zerstörungsprojekten beteiligen", fordert Aichberger.
Eine Studie des brasilianischen WWF beweist, dass das Kraftwerk
völlig unnötig ist. Brasilien könnte durch Investitionen in die
marode Energieeffizienz seinen Energiebedarf um 40 Prozent
reduzieren. Die dadurch gesparte Energie ist so groß wie 14
Belo-Monte-Kraftwerke. Bei Belo Monte geht es geht nicht nur um den
Xingu-Fluss und seine Bewohner, es geht um die Zukunft des gesamten
Amazonasgebietes. 80 weitere Megadämme sollen laut der Regierung Lula
folgen. Bischof Kräutler setzt sich seit 30 Jahren gegen den Bau der
Megastaudämme ein.
Rückfragehinweis:
MMag. Franko Petri, WWF-Sprecher, Tel. 01-48817-231 oder 0676-83488231, Email: franko.petri@wwf.at.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | WWF