- 21.09.2010, 13:42:33
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"Operation Gesundheitssystem" in Oberösterreich - Qualität & Effizienz verlangen umfangreiche Reformen
WKOÖ-Präsident Trauner: Oberösterreichische Unternehmen sind unverzichtbare Stütze für die Gesundheitsversorgung

Wien/Linz (OTS) - Die rund 80.000 oberösterreichischen Unternehmen
 leisten einen unverzichtbar großen Beitrag zum Funktionieren des
 österreichischen Gesundheitssystems. Sie nehmen durch ihre
 innerbetrieblichen Anstrengungen im Bereich der Unfallverhütung oder
 dem Gesundheitsmanagement, aber vor allem mit ihren finanziellen
 Aufwendungen für die AUVA (1,4 % der Bruttolohnsumme) eine große
 soziale Verantwortung wahr.
Vor allem da sich die in den vergangenen Jahren von der AUVA
 erbrachten Leistungen stark gewandelt haben: Mittlerweile behandelt
 die AUVA in ihren sieben Unfall-krankenhäusern etwa 88 % Freizeit-
 und nur 12 % Arbeitsunfallopfer, obwohl Freizeitunfälle nicht unter
 ihren gesetzlichen Auftrag fallen und die Unfallkrankenhäuser der
 AUVA in erster Linie für die Behandlung von Arbeitsunfällen gedacht
 sind. Alle sonstigen Krankheitsfälle könnten theoretisch in anderen
 Krankenhäusern genauso behandelt werden. Aufgrund der
 außerordentlichen medizinischen Leistungen des jeweiligen
 medizinischen Personals vertrauen viele Patienten auch bei nicht
 akuten Fällen auf die medizinische Expertise der AUVA-Mediziner.
Präsident Trauner dazu: "Ohne die sozialen Anstrengungen der
 oberösterreichischen Unternehmerinnen und Unternehmer gäbe es keine
 so hervorragende medizinische Versorgung bei uns! Aber die Tatsache,
 dass heute nur mehr ca. 12 Prozent der im UKH Linz stationär
 behandelten Fälle auf Arbeitsunfälle zurückzuführen sind und 88
 Prozent auf Freizeitunfälle, gibt uns im Hinblick auf die finanzielle
 Situation schon zu denken."
Das Unfallkrankenhaus Linz ist eines der Musterhäuser der AUVA und
 gemeinsam mit dem AKH Linz die unfallchirurgische Anlaufstelle in
 Oberösterreich und Umgebung - und weit über Österreichs Grenzen
 hinaus bekannt für die optimale Versorgung von
 Brandverletzungsopfern. 2009 wurden im UKH Linz in Summe rd. 55.000
 Patienten medizinisch versorgt. Von den 6.700 stationären Fällen
 waren nur rd. 800 auf einen Arbeitsunfall zurückzuführen.
 "Effizientes Agieren zeigt die unternehmergeführte AUVA auch im
 Bereich der Kooperationen hier im UKH Linz: die Zusammenarbeit mit
 dem AKH betreffend Medikamenteneinkauf, Labor oder auch dem
 Schließdienst mit der OÖ Gebietskrankenkasse ist beispielgebend für
 andere Krankenhäuser", so Präsident Trauner.
AUVA-Obmann Römer: "Reformen notwendig, um Qualität und Effizienz
 sicherstellen zu können"
Trotz der laufenden Reformprojekte der AUVA stößt die Finanzierung
 der Unfallversicherung - aber auch des gesamten Gesundheitssystems -
 durch gravierende Systemfehler an ihre Grenzen. An einer Gesamtlösung
 für die österreichische Gesundheitsversorgung, die vor allem auf
 einer gerechten Finanzierung der Leistungen und der Transparenz
 aufbauen muss, führt kein Weg vorbei. Mit der internen
 Prozessoptimierung und der Standortanalyse für alle Einrichtungen
 geht die AUVA mit gutem Beispiel voran. Zur Umsetzung weiterer
 Optimierungsschritte müssen aber endlich auch die Rahmenbedingungen
 entsprechend angepasst werden.
Denn für die Behandlung von Freizeitunfällen bekommt die AUVA von
 den Krankenkassen nur ein Viertel ihrer Aufwendungen abgegolten.
 Darüber hinaus muss die AUVA auch für die Behandlung von
 Arbeitsunfällen in anderen Krankenhäusern einen unangemessen hohen
 Pauschbetrag (2009 in der Höhe von rund 170 Mio. Euro) bezahlen.
Die dadurch entstehende jährliche Unterdeckung von rd. 290 Mio.
 Euro muss von der AUVA und somit den Unternehmerinnen und
 Unternehmern getragen werden.
"Es kann auf Dauer nicht sein, dass die Unternehmerinnen und
 Unternehmer auch hier in Oberösterreich die Krankenkassen
 quersubventionieren müssen", so AUVA-Obmann KommR Renate Römer. "Wir
 fordern daher eine vernünftige Gesamtlösung des österreichischen
 Gesundheitssystems und eine klare Abgeltung der AUVA-Leistungen."
Österreich hat unbestritten eines der besten Gesundheitssysteme
 weltweit. Die Finanzierung dessen liegt über dem OECD-Schnitt, allein
 2007 wurden 10,1 % der Wirtschaftsleistung für die
 Gesundheitsversorgung in Österreich ausgegeben. Das ist der
 siebthöchste Wert in der OECD. Die AUVA und die Wirtschaftskammer
 nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und wollen die
 Qualität und Effizienz des Gesundheitssystems nachhaltig sichern.
 Durch Verwirklichung zentraler Grundsätze im Gesundheitssystem können
 Einsparungen und Effizienzsteigerungen erreicht werden, ohne die
 Behandlungsqualität zu senken.
Über die AUVA
Bei der AUVA sind rund 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen
 Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,2 Millionen
 Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 420.000 Selbständige sowie 1,3
 Millionen Schüler und Studenten. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben
 als soziale Unfallversicherung aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber.
 Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA, da die
 Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten die
 Kosten für die drei weiteren Unternehmensbereiche Heilbehandlung,
 Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern am
 wirksamsten senkt.
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Rückfragehinweis:
Dr. Elisabeth Leeb
   AUVA
   Pressesprecherin
   Adalbert-Stifter-Straße 65, 1200 Wien
   Tel +43 1 33 111 - 962
   Mobil +43 664 808 69 170
   mailto:elisabeth.leeb@auva.at
    
   Günter Hosner
   Wirtschaftskammer OÖ
   Leiter der Abteilung Medien
   Hessenplatz 3, 4020 Linz
   Tel 05 90909-3310
   mailto:guenther.hosner@wkooe.atOTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NAU






