- 27.08.2010, 13:12:33
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Kirche protestiert gegen Mega-Kraftwerk im Amazonas-Gebiet
Bischof Ludwig Schwarz und kirchliche Einrichtungen "lehnen das Projekt grundsätzlich ab" - Kardinal Schönborn bat Außenminister um Unterstützung
Brasilia-Wien, 27.08.10 (KAP) Mit heftiger Kritik reagiert die
Kirche in Österreich auf die Bewilligung des Mega-Wasserkraftwerkes
Belo Monte im Amazonasgebiet. "Wir lehnen das Projekt 'Belo Monte'
grundsätzlich ab", so Bischof Ludwig Schwarz, der Vorsitzender der
Koordinierungsstelle der Bischofskonferenz für Entwicklung und
Mission (KOO). "Wir werden das Projekt weiterhin genau beobachten
und die betroffenen Menschen bei ihren legitimen Anliegen in
Brasilien unterstützen", so Bischof Schwarz in einer Stellungnahme
am Freitag gegenüber "Kathpress".
Trotz massiver Proteste von Umweltschützern,
Menschenrechtsaktivisten und Kirchenvertretern hatte Brasiliens
Präsident Luiz Inacio Lula da Silva grünes Licht für das im
Amazonas-Gebiet geplante drittgrößte Wasserkraftwerk der Welt
gegeben. Er unterzeichnete am Donnerstag (Ortszeit) einen
Konzessionsvertrag mit dem Konsortium Norte Energia SA, das für 35
Jahre die Nutzungsrechte an dem Kraftwerk Belo Monte am Xingu-Fluss
im Bundesstaat Pa hat.
An der Spitze des Widerstandes am Mega-Staudammprojekt steht seit
Jahren der aus Österreich stammende Bischof Dom Erwin Kräutler. Als
Bischof der Diözese Xingu und als Präsident des
Indianer-Missionsrates (CIMI) Brasiliens hat er immer davor gewarnt,
dass das Projekt zu einem "sozialen und ökologischen Chaos" führen
werde.
Kardinal Christoph Schönborn hatte sich im Juni direkt an
Außenminister Spindelegger gewendet und diesen gebeten, alles
Mögliche seitens der Republik und der Europäischen Union zu
unternehmen, die brasilianische Staatsführung von dem Projekt
abzubringen.
Mehr auf www.kathpress.at (forts. mgl.) pwu/jop/
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