Wien (OTS) - Biomasse-Verbandsspitze mit Heinz Kopetz und Horst
Jauschnegg bei Sozialminister Rudolf Hundstorfer - Ernst Scheiber:
"Förderung von Ölkesseln durch die Mineralölwirtschaft ist
ökonomischer und ökologischer Unfug."
Die Führungsspitze des Österreichischen Biomasse-Verbandes mit
Heinz Kopetz und seinem designiertem Nachfolger Horst Jauschnegg
sowie Geschäftsführer Ernst Scheiber erörterte gestern mit
Sozialminister Rudolf Hundstorfer die aktuellen Probleme der
österreichischen Energie- und Umweltpolitik. Mit besonderem Nachdruck
verwiesen sie auf die Beschäftigungsentwicklung in Österreich, auf
die erhöhten Heizkosten angesichts steigender Öl- und Gaspreise, die
dramatischen Folgeprobleme des Klimawandels sowie den drohenden
Wohlstandverlust durch weiter steigende Ausgaben für Energieimporte.
50 Prozent erneuerbare Energien möglich
Kopetz und Jauschnegg verwiesen darauf, dass die Energieimporte
bereits eine Größenordnung von zehn Milliarden Euro hätten - Tendenz
steigend, dazu kämen in Zukunft noch Milliarden an Strafzahlungen für
den Zukauf von CO2-Zertifikaten. Kopetz und Jauschnegg unisono: "Ein
gesamter Lösungsansatz als Antwort auf diese Herausforderungen
besteht in der engagierten Teilnahme Österreichs am Trend bei
erneuerbarer Energie durch den Ausbau aller Formen der erneuerbaren
Energien wie Wasserkraft, Wind, Biomasse, Photovoltaik und
Solarthermie. Unser Ziel muss es sein, bis zum Jahr 2020 den Anteil
der erneuerbaren Energien auf 50 Prozent zu steigern.
Die wichtigsten Maßnahmen, um diese Ziele zu erreichen, sind
- die Durchführung einer ökologischen Steuerreform, mit der garantiert werden müsste, dass ein Drittel der Erlöse zur Senkung der Lohnnebenkosten, ein Drittel zur Reduktion der Sozialabgaben für Arbeitnehmer und Selbständige und ein Drittel zur Budgetsanierung sowie zur Förderung der erneuerbaren Energien verwendet werden müssten, - die verbesserte Förderung der Umstellung auf erneuerbare Wärme wie Solarthermie und Biomasse sowie Fernwärme, - die Einführung einer Ressourcenabgabe auf fossile inländische Öl- und Gasförderung und die Verwendung dieser Mittel zur Förderung der erneuerbaren Energien sowie - die rasche Beschlussfassung für ein neues funktionstüchtiges Ökostromgesetz.
Entscheidende Vorteile eines beschleunigten Umstiegs auf erneuerbare
Energie sind
- ein Ausbau der Investitionstätigkeiten, die überwiegend privat finanziert würden, - zusätzliche 65.000 Arbeitsplätze gegenüber 2008 in der Umweltindustrie durch Errichtung und Betrieb der Anlagen für erneuerbare Energie, - die Senkung der Heizkosten für jene, die von fossiler auf erneuerbare Energie umsteigen, und zwar in der Größenordnung von 1,4 Milliarden Euro, - Deviseneinsparungen in Höhe von jährlich 5,4 Milliarden Euro sowie - die Senkung der CO2-Emissionen um 23 Millionen Tonnen.
Damit wären die Erfüllung aller Verpflichtungen aus den
Klimaverträgen und die Einsparung der CO2-Zertifikats-Zukäufe
möglich, gleichzeitig wäre ein Mehr an Sicherheit in der
Energieversorgung gegeben, weil die Importabhängigkeit von derzeit 70
auf etwa 40 Prozent zurückginge.
Ölkesselförderung - eine gnadenlose Konsumentenfalle
Ernst Scheiber ersuchte Minister Hundstorfer, seinen Einfluss
dahingehend geltend zu machen, dass der ökologische und ökonomische
Unfug der Förderung des Kesseltausches auf Basis fossiler Energie
durch die Mineralölwirtschaft abgestellt werden solle. Scheiber: "Mit
der vermeintlichen Unterstützung der Konsumenten beim Ankauf von
Ölkesseln treibt man diese Menschen mittel- bis langfristig in eine
gnadenlose Falle, denn steigende Preise für fossile Energieträger
haben die Konsumenten dann selbst zu tragen - und das viele Jahre
lang. Darüber hinaus wird auch die Allgemeinheit fahrlässig belastet,
denn mehr Ölheizungen bedeuten mehr CO2-Emissionen und damit
Strafzahlungen bei Nichterreichen der Kyoto-Ziele."
Rückfragehinweis:
Doris Hofbauer Österreichischer Biomasse-Verband Franz Josefs-Kai 13, 1010 Wien Tel: +43 (1) 533 07 97 - 0 E-Mail: office@biomasseverband.at www.biomasseverband.at
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