• 03.08.2010, 09:01:01
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GLOBAL 2000 warnt vor weiterem Bienensterben: Langzeitwirkung von Pestiziden unterschätzt

Neue Studie zeigt: in Österreich ergriffene Schutzmaßnahmen gegen Bienensterben wirkungslos - Pestizide Clothianidin und Imidacloprid auch in Österreich verbieten!

Wien (OTS) - Die Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 warnt, dass
die in Österreich ergriffenen Schutzmaßnahmen gegen das Bienensterben
wirkungslos bleiben könnten. Denn eine aktuelle niederländische
Studie zeigt auf, dass auch eine verbesserte Ausbringungsmethode der
Pestizide Clothianidin und Imidacloprid - wie sie in Österreich nun
praktiziert wird - die Gefahr von massiven Bienenverlusten nicht
bannen kann. "Die Strategie könnte sich als grundsätzlich falsch und
fatal für viele Bienen und ImkerInnen herausstellen. Da Imidacloprid
und Clothianidin nur sehr langsam abgebaut werden, mindert eine
etwas geringere Umweltkontamination die Gefahr von massiven
Bienenverlusten nicht. Der schädigende Effekt der nikotinartigen
Wirkstoffe auf die Nervenreizleitung von Bienen ist gänzlich
irreversibel. Die bei Risikobewertungen außer Acht gelassenen
Langzeiteffekte der Pestizide sind demnach genauso gefährlich wie die
Dosis des Gifts.", warnt Daniela Hoffmann, Chemieexpertin von GLOBAL
2000.

Die Pestizide Clothianidin und Imidacloprid verursachten das im
Frühjahr 2008 aufgetretene massive Sterben bis dahin gesunder
Bienenvölker in Süddeutschland. Die beiden Wirkstoffe der Gruppe der
Neonikotinoide, die ihren Namen der nikotinartigen Struktur und
Wirkweise verdanken, werden vor allem im Maisanbau zur Beizung des
Saatguts verwendet, d.h. Maiskörner werden vor der Aussaat mit dem
Pestizid überzogen. Bei der Aussaat selbst kommt es durch Abrieb der
Pestizidschicht zum Freisetzen des Wirkstoffs in die Umwelt.
Neonikotinoide gelten als äußerst toxisch für Bienen und aus diesem
Grund wurden die Pestizide Clothianidin und Imidacloprid bereits in
mehreren Ländern (Deutschland, Italien, Slowenien) verboten.
Österreich hingegen versucht lediglich die Technik der Ausbringung zu
verändern.

GLOBAL 2000 fordert ein sofortiges Verbot von Beizmitteln auf
Neonikotinoid-Basis und Zulassungsrichtlinien, die Langzeiteffekte
von Pestiziden auf Mensch und Umwelt berücksichtigen.

Link zur Studie: http://tinyurl.com/356r2cj

Bilder: http://tinyurl.com/352pced

Rückfragehinweis:
Simonne Baur, Tel: 0699 14 2000 23, E-Mail: presse@global2000.at

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