- 02.08.2010, 12:40:09
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AUVA weist 2009 leicht negatives Ergebnis aus
Wien (OTS) - Die AUVA hat das Geschäftsjahr 2009 mit einem leicht
negativen Ergebnis von EUR -1,6 Mio. abgeschlossen. Im Unterschied zu
2008 stellt dies einen Rückgang des Bilanzergebnisses von fast EUR 24
Mio. dar.
Obwohl aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen
ein Verlust von EUR -30 Mio. befürchtet wurde, gelang es der AUVA,
2009 ein nahezu ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen.
"Das ist vor allem dem großen Engagement unserer Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter zu verdanken" so KommR Renate Römer, Obmann der AUVA.
Die Erträge beliefen sich 2009 auf rund EUR 1,2 Milliarden. Das
bedeutet ein leichtes Plus von 0,2 % im Vergleich zum Vorjahr und ist
zu einem Teil auf die Lohnabschlüsse für 2009 zurückzuführen.
Die AUVA wird vor allem durch Dienstgeberbeiträge finanziert,
welche sich an der Höhe der Löhne und Gehälter der unselbständig
Beschäftigten orientieren.
Der Beitragsverlust aufgrund der konjunkturell bedingten
schlechten Beschäftigungslage konnte durch höhere Einkünfte bei
bestehenden Beschäftigungsverhältnissen abgefedert werden.
Trotz des empfindlichen Einnahmeneinbruchs ist die AUVA gesetzlich
zur Erbringung ihrer Leistungen verpflichtet, sodass hier kein Raum
für Einsparungen gegeben ist.
Dies betrifft insbesondere die Rentenleistungen, welche die größte
Aufwandsposition der AUVA darstellen. Sie sind 2009 um 4,3 %
gestiegen und liegen bereits bei rund EUR 430 Mio.
Die Ausgaben für die Unfallheilbehandlung bilden den zweiten
großen Aufwandsblock und belaufen sich auf ca. EUR 360 Mio. für das
Jahr 2009.
Darin enthalten sind die Aufwendungen für den besonderen
Pauschbetrag gemäß § 319a ASVG, welche für die Abgeltung der
Behandlung von Arbeitsunfällen außerhalb der UKH verrechnet werden.
Sie übersteigen den tatsächlichen Aufwand um weit mehr als EUR 100
Mio. und können von der AUVA nicht beeinflusst werden.
De facto werden die Zahlungen im Rahmen des Pauschbetrags zur
Quersubventionierung der Krankenversicherungsträger verwendet.
Um das Ausgabenwachstum in der Unfallheilbehandlung abzuschwächen,
wurde in den Unfallkrankenhäusern (UKH) ein Sparprogramm unter dem
Titel "90/10" eingeführt.
Ziel ist es, die Auslastung der UKH mit maximal 90 % zu begrenzen
und die Anzahl der Planoperationen um 10 % zu reduzieren.
Erste Ergebnisse zeigen, dass durch diese Selbstbeschränkung -
ohne Qualitätsverluste - erhebliche Einsparungen erzielt werden
können.
Ausgaben für Prävention auf unverändert hohem Niveau
Trotz der im Vergleich zu den Vorjahren geringeren Einnahmen,
blieb der in die Prävention investierte Aufwand mit rund EUR 60 Mio.
nahezu unverändert.
Der Fokus liegt auch in Zukunft verstärkt auf gezielten Aktionen
wie der Kampagne "Baba und fall net", die auf die Verhinderung von
Sturzunfällen abzielte.
Nach dem aktuell vorliegenden Abschlussbericht konnte die
österreichische Bevölkerung für dieses Thema sensibilisiert werden,
was zu einem Rückgang der Schadensmeldungen und der damit verbundenen
Aufwendungen in diesem Bereich führte.
Die Prävention ist damit nicht nur ein Instrument zur Verhinderung
von menschlichem Leid durch Arbeitsunfälle oder Berufskrankheiten,
sondern hilft der AUVA Kosten in den anderen
Aufwandspositionen zu senken.
Steigerungsraten bei Verwaltungsaufwand stark rückläufig
Obwohl die AUVA aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen
mittlerweile auch gezwungen ist in patientennahen Bereichen zu
sparen, liegt der Fokus nach wie vor auf Einsparungen in der
Verwaltung des Versicherungsträgers.
Deshalb wurde das Projekt Prozessoptimierung gestartet, dessen
Ziel die effiziente Organisation des gesamten Verwaltungsbereiches
ist.
Aufgrund kurzfristig wirksamer Sparmaßnahmen ist es bereits
gelungen, die Steigerungsraten des Verwaltungs- und
Verrechnungsaufwandes zu reduzieren, der aktuell bei rund EUR 81 Mio.
liegt.
Dazu trägt das Nicht-Nachbesetzen von frei werden Stellen ebenso
bei, wie die Optimierung des Einkaufs.
Entscheidend ist aber, dass aufgrund der Bündelungsmaßnahmen im
Rechnungswesen und der Personalverrechnung sowie der Umsetzung
weiterer vorgeschlagener Maßnahmen (z.B.: Ausbau von Kooperationen,
Verwertung von Liegenschaften, Einführung von Leistungsstandards,
etc.) auch in den nächsten Jahren Kosten gesenkt und nachhaltige
Einsparungen erzielt werden können.
Ergänzend wird auch eine Standortanalyse für die eigenen
Einrichtungen gestartet, in deren Rahmen Leistungsportfolios für alle
Unfallkrankenhäuser (UKH) und Rehabilitationszentren (RZ) erstellt
und mögliche interne und externe Kooperationsmöglichkeiten sowie
mögliche Schwerpunktsetzungen aufgezeigt werden sollen.
"Trotz unserer laufenden Reformprojekte stößt die Finanzierung der
AUVA, aber auch des gesamten Gesundheitssystems durch gravierende
Systemfehler an ihre Grenzen. An einer Gesamtlösung für die
österreichische Gesundheitsversorgung, die vor allem auf einer
gerechten Finanzierung der Leistungen und auf Transparenz aufbauen
muss, führt kein Weg vorbei.
Mit der internen Prozessoptimierung und der Standortanalyse für
alle Einrichtungen gehen wir mit gutem Beispiel voran. Zur Umsetzung
weiterer Optimierungsschritte müssen aber endlich auch die
Rahmenbedingungen entsprechend angepasst werden", so AUVA-Obmann
KommR Renate Römer zur Zukunft der AUVA.
in EUR 2008 2009 Veränderung in % Erträge 1.193.497.486,67 1.195.748.316,26 +0,2 Renten- aufwand 415.613.561,15 433.620.544,73 +4,3 Unfallheil- behandlung 347.132.612,82 360.543.171,81 +3,9 Bilanzgewinn/ -verlust 22.050.311,61 -1,640.945,29 - Über die AUVA
Bei der AUVA sind rund 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,2 Millionen
Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 420.000 Selbständige
sowie 1,3 Millionen Schüler und Studenten. Die AUVA finanziert ihre
Aufgaben als soziale Unfallversicherung aus Pflichtbeiträgen der
Dienstgeber. Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der
AUVA, da die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von
Berufskrankheiten die Kosten für die drei weiteren
Unternehmensbereiche Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle
Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten senkt.
Rückfragehinweis:
Dr. Elisabeth Leeb Pressesprecherin AUVA Adalbert-Stifter-Straße 65, 1200 Wien Fon: +43 1 33 111 - 962 Mobil: +43 664 808 69 170 Mail: elisabeth.leeb@auva.at
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