• 30.07.2010, 09:20:04
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Konsument-Erhebung Kinderarbeit: Wer verzichtet auf Baumwolle aus Usbekistan?

Keines der befragten Unternehmen kann garantieren, dass seine Baumwollprodukte "sauber" sind

Wien (OTS/VKI) - Usbekistan ist der weltweit drittgrößte
Baumwollexporteur. Ein Großteil der Ernte wird hier noch mit der Hand
gepflückt - und das auch mit Kinderhand. Der Umwelt- und
Menschenrechtsorganisation Environmental Justice Foundation zufolge
wurde bei der Ernte 2009 rund eine Million Kinder ab zehn Jahren zum
Baumwollpflücken zwangsverpflichtet. Lediglich eine ärztlich
bescheinigte Baumwollallergie befreit von der harten und
gesundheitsschädlichen Arbeit auf dem Feld. Die August-Ausgabe des
Testmagazins Konsument berichtet über die Ergebnisse der Befragung
von neun Unternehmen der Textil- und Modebranche, darunter zwei
Versandhandelshäuser, zum Bezug der verarbeiteten Baumwolle und ob
diese nachweislich ohne Kinderarbeit produziert wird. Benetton, Fruit
of the Loom und Lands'End schalteten auf stur und gingen mit keinem
Wort auf die Problematik in Usbekistan ein. H&M und Nike erklärten
dagegen wahrheitsgetreu, nicht ausschließen zu können, dass auch
usbekische Baumwolle verarbeitet wird - obwohl man das aber soweit
als möglich zu verhindern versucht. Einzig C&A lässt eigenen Angaben
zufolge nicht nur die Verarbeitungsbetriebe sondern auch deren
Lieferanten kontrollieren. Auch wenn dies für Außenstehende nicht
nachvollziehbar ist, hinterlassen die Bemühungen von C&A - etwa
gleichauf mit denen von H&M - noch den besten Eindruck.

Woher die Baumwolle stammt, aus der die Textilien gefertigt sind,
ist bei keinem der neun befragten Unternehmen auf den Etiketten
angegeben. Kleidung "Made in Bangladesh" oder "Made in Vietnam" ist
aber mit großer Wahrscheinlichkeit aus usbekischer Baumwolle
hergestellt. Konsument-Ethikexperte Peter Blazek: "Für Konsumenten,
die ohne Kinderarbeit erzeugte Baumwolle tragen möchten, bleibt der
Einkauf bei den ,Großen' der Branche eine unsichere Angelegenheit.
Lediglich das Fairtrade-Logo bietet Sicherheit und garantiert u.a.,
dass keine Kinder dafür arbeiten mussten. Vielfach sind
Fairtrade-Produkte zugleich Bioerzeugnisse. Damit wird auch auf den
enormen Schadstoffeinsatz verzichtet, der bei der konventionellen
Baumwollproduktion unerlässlich ist."

Details zum Test gibt es im August-"Konsument" sowie auf
www.konsument.at. In der Onlineausgabe finden sich darüber hinaus die
Stellungnahmen von Benetton, C&A, Fruit of the Loom, H&M, Kik,
Lands'End, Nike, Otto-Group sowie Peek & Cloppenburg.

Rückfragehinweis:
Verein für Konsumenteninformation/Testmagazin "Konsument"
Mag. Andrea Morawetz, Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: 01/588 77 - 256
mailto:amorawetz@vki.at
www.konsument.at

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