- 29.07.2010, 14:51:53
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Gesundheits-Check für die Seele statt Frühpension
Wien (OTS) - Die alarmierende Zahl von bereits 30%
Frühpensionierungen aus psychischen Gründen erfordert schnelles
Handeln. Der Ruf nach der Einführung eines seelischen
Gesundheits-Checks wird immer lauter. "Wenn die Ursachen frühzeitig
erkannt und behandelt werden, kann ein großer Teil der Frühpensionen
verhindert werden", ist Dr. Heiner Bartuska, Vizepräsident der VÖPP,
der Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und
Psychotherapeuten, überzeugt.
Der Anteil der Frühpensionen aus psychischen Gründen hat sich in
den letzten 15 Jahren nicht nur verdreifacht, sondern wird sich
weiter dramatisch erhöhen, wenn die bekannten Ursachen nicht endlich
ernst genommen werden. Der Druck am Arbeitsplatz entsteht nicht
zuletzt auch durch Führungsverhalten, das massive zwischenmenschliche
Probleme auslöst. Wenn jemand diesem Druck täglich und langfristig
ausgesetzt ist, sind Mobbing, Depression, Burnout und Psychosomatik
die Folgen. Bereits 45jährige suchen um Frühpension an.
"Eine Möglichkeit, hier sofort entgegenzuwirken, ist die
Einführung eines Gesundheits-Checks für die Seele", fordert Heiner
Bartuska.
Das Modell könnte folgendermaßen funktionieren: Wenn ein
Arbeitnehmer mehr als vier bis sechs Wochen krankgeschrieben ist,
lädt die Krankenkasse zu einem psychotherapeutischen
Beratungsgespräch ein. In einer Diagnosestunde werden durch gezielte
Fragen eventuelle seelische Ursachen hinter der organischen
Erkrankung aufgespürt. Behandlungsmöglichkeiten werden aufgezeigt und
gemeinsam besprochen.
Wichtig ist, dass die Vorsorge kostenfrei erfolgen kann, denn
psychische Erkrankungen und Armut gehören oft zusammen.
"Wenn die Krankenkasse das Kontingent an kostenlosen
Psychotherapiestunden entsprechend erhöht, wird das durch die
Einsparung an Medikamenten, Arztkosten und Pensionszahlungen mit
großer Wahrscheinlichkeit kostenneutral sein," erwartet Heiner
Bartuska. Je früher die Diagnosestunden eingesetzt werden können,
desto besser die Behandlungschancen.
Diese unmittelbaren Maßnahmen für die Betroffenen müssen durch
Präventionskonzepte in den Unternehmen selbst begleitet werden, wie
es Gesundheitsminister Alois Stöger und Wirtschaftskammerpräsident
Christoph Leitl aktuell thematisieren. Für die Selbständigen soll es
ab 2011 psychotherapeutische Vorsorge zur Stressbewältigung geben.
Die VÖPP ist bereit an der Erstellung eines Präventionskonzeptes
mitzuarbeiten.
Über VÖPP:
VÖPP, die Vereinigung Österreichischer Psychotherapeutinnen und
Psychotherapeuten, wurde 2009 als neue Kraft für die
Psychotherapieentwicklung in Österreich ins Leben gerufen. Der
Verband hat sich zum Ziel gesetzt, bedarfsorientiert für die tätigen
Kolleginnen und Kollegen zu arbeiten, deren Interessen zu vertreten
und dabei Bewährtes mit Neuem zu verbinden. Die VÖPP veranstaltet
Referate zu fachlichen und berufspolitischen Themen und lädt ihre
Mitglieder zum Mitgestalten ein. Neben Fort- und Weiterbildung
komplettieren Rechts- und Praxisgründungsberatung das umfassende
Mitgliederservice.
Die VÖPP ist Veranstalterin der erfolgreichen Psychotherapiemesse
"Seeliges Wien", die am 16.10.2010 zum Thema "Angst in the City"
wieder im Wiener Rathaus veranstaltet wird. www.voepp.at
Das Präsidium:
Dr. Jutta Fiegl, Dr. Heinrich Bartuska, Mag. Eva Schebach, Elisabeth
Töpel
Rückfragehinweis:
Dr. Heiner Bartuska, Vizepräsident VÖPP, Mobil: 0669-14786170
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