• 21.07.2010, 11:10:23
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AUVA-Römer: "Reformen notwendig, um Qualität und Effizienz sicherstellen zu können" - BILD

AUVA-Obmann KommR Renate Römer und WK-Präsident Franz Pacher fordern eine vernünftige Gesamtlösung des österreichischen Gesundheitssystems.

Wien/Klagenfurt (OTS) - Die AUVA - finanziert durch
Pflichtbeiträge der Unternehmerinnen und Unternehmer - behandelt in
ihren Einrichtungen österreichweit rd. 88 % Freizeit- und nur 12 %
Arbeitsunfallopfer. Dabei fallen Freizeitunfälle nicht unter ihren
gesetzlichen Auftrag. Im Unfallkrankenhaus Klagenfurt wurden im Jahr
2009 von den in Summe 4.794 stationären Fällen nur 534 - das sind
11,1 % - aufgrund eines Arbeitsunfalls behandelt.

Für die Behandlung von Freizeitunfällen bekommt die AUVA von den
Krankenkassen nur ein Viertel ihrer Aufwendungen abgegolten. Darüber
hinaus muss die AUVA auch für die Behandlung von Arbeitsunfällen in
anderen Krankenhäusern einen unangemessen hohen Pauschbetrag (2009 in
der Höhe von rund 170 Mio. Euro) bezahlen.

Die dadurch entstehende jährliche Unterdeckung von rd. 290 Mio.
Euro muss von der AUVA und somit den Unternehmerinnen und
Unternehmern getragen werden. Diese leisten mit ihren Beiträgen - und
somit den Leistungen der AUVA - einen unverzichtbar großen Beitrag
zum Funktionieren des österreichischen Gesundheitssystems. Und das
weit über die gesetzlich festgelegten Pflichten hinaus.

Es kann auf Dauer nicht sein, dass die Unternehmerinnen und
Unternehmer auch hier in Kärnten die Krankenkassen
quersubventionieren müssen", so AUVA-Obmann KommR Renate Römer. "Wir
fordern daher eine vernünftige Gesamtlösung des österreichischen
Gesundheitssystems und eine klare Abgeltung der AUVA-Leistungen."

Eine Strategie, die Wirtschaftskammerpräsident Franz Pacher
unterstützt: "Wir müssen sicherstellen, dass die
Finanzierungsgerechtigkeit hergestellt wird, um die hohe medizinische
Qualität der Versorgung aufrechterhalten zu können."

Schließlich hätten die Unternehmer vor Jahrzehnten die
Unfallkrankenhäuser geschaffen, um ihre Mitarbeiter nach Unfällen
möglichst rasch wiederherstellen zu können. Pacher: "Heute sind nur
mehr 11 Prozent der in Klagenfurt stationär behandelten Fälle auf
Arbeitsunfälle zurückzuführen, der Rest sind Freizeitunfälle." Das
UKH Klagenfurt sei vor acht Jahren generalsaniert worden und sollte
in die Diskussion um die Struktur der Krankenanstalten in Kärnten
einbezogen werden, schlägt Pacher vor: "Damit wir auch zehn Jahren
Spitzenmedizin zu vertretbaren Kosten anbieten können!"

Österreich hat unbestritten eines der besten Gesundheitssysteme
weltweit. Die Finanzierung dessen liegt über dem OECD-Schnitt, allein
2007 wurden 10,1 % der Wirtschaftsleistung für die
Gesundheitsversorgung in Österreich ausgegeben. Das ist der
siebthöchste Wert in der OECD. Die AUVA und die Wirtschaftskammer
nehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung wahr und wollen die
Qualität und Effizienz des Gesundheitssystems nachhaltig sichern.
Durch Verwirklichung zentraler Grundsätze im Gesundheitssystem können
Einsparungen und Effizienzsteigerungen erreicht werden, ohne die
Behandlungsqualität zu senken.

Kooperationsmodelle und Standortanalyse als wichtige Schritte gesetzt

Trotz der laufenden Reformprojekte der AUVA stößt die Finanzierung
der Unfallversiche-rung, aber auch des gesamten Gesundheitssystems,
durch gravierende Systemfehler an ihre Grenzen. An einer Gesamtlösung
für die österreichische Gesundheitsversorgung, die vor allem auf
einer gerechten Finanzierung der Leistungen und der Transparenz
aufbauen muss, führt kein Weg vorbei. Mit der internen
Prozessoptimierung und der Standortanalyse für alle Einrichtungen
geht die AUVA mit gutem Beispiel voran. Zur Umsetzung weiterer
Optimierungsschritte müssen aber endlich auch die Rahmenbedingungen
entsprechend angepasst werden.

Über die AUVA

Bei der AUVA sind rund 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,2 Millionen
Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 420.000 Selbständige sowie 1,3
Millionen Schüler und Studenten. Die AUVA finanziert ihre Aufgaben
als soziale Unfallversicherung aus Pflichtbeiträgen der Dienstgeber.
Prävention ist dabei die vorrangige Kernaufgabe der AUVA, da die
Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung von Berufskrankheiten die
Kosten für die drei weiteren Unternehmensbereiche Heilbehandlung,
Rehabilitation und finanzielle Entschädigung von Unfallopfern am
wirksamsten senkt.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM/Original Bild
Service, sowie im OTS Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Dr. Elisabeth Leeb
   AUVA
   Pressesprecherin
   Adalbert-Stifter-Straße 65
   1200 Wien
   
   T +43 1 33 111 - 962
   M +43 664 808 69 170
   E elisabeth.leeb@auva.at
    
   Peter Schöndorfer
   Wirtschaftskammer Kärnten
   Öffentlichkeitsarbeit
   Europaplatz 1
   9020 Klagenfurt am Wörthersee
   
   T 05 90 904-280
   M +43 676 885868280
   E peter.schoendorfer@wkk.or.at

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