Löschen statt Sperren - wir wollen keine Augenauswischerei
Brüssel, 14. Juli 2010 (OTS) "Täglich werden im Internet über
200 neue Bilder mit Abbildungen von Kindesmissbrauch
veröffentlicht. Davon kommen viele aus dem privaten Bereich. 10 bis
20 Prozent der unter 18-jährigen sind sexuellen Übergriffen
ausgeliefert, 80 Prozent dieser Übergriffe passieren in der eigenen
Familie. Erschreckend ist, dass auch solche Schandtaten oft auf
Pornoseiten im Internet geladen werden. Dabei werden diese sooft
vervielfältigt, dass es nicht mehr nachvollziehbar ist, wo diese
Abbildungen überall landen. Hier muss auf europäischer Ebene
dringend strikt eingegriffen werden. Die einzelnen Mitgliedsstaaten
müssen dazu bewegt werden, einzuschreiten", so die Mediensprecherin
Dr. Hella Ranner anlässlich der Ausschuss-Debatte über eine neue
Richtlinie zur Bekämpfung des sexuellen Missbrauchs und der
sexuellen Ausbeutung von Kindern sowie der Kinderpornographie. ****
Es handele sich dabei um ein Problem mit internationalen
Dimensionen. Die meisten Seiten mit illegalem Inhalt würden nämlich
gar nicht aus Europa kommen. "Kommissarin Neelie Kroes hat bei der
Präsentation der Digitalen Agenda für Europa bereits betont, dass
wir weder ein 'Wild-West' noch einen 'Big Brother' wollen. Dem kann
ich mich nur anschließen", so die ÖVP-Europaabgeordnete. "Ein
effizientes Entfernen illegaler Inhalte kann nur durch Löschen und
nicht durch Blocken der jeweiligen Webseiten geschehen. Nur so
können wir den Opfern wirklich Schutz bieten und das Vertrauen der
Bürger ins Internet stärken", so Ranner weiter.
Für ÖVP-Delegationsleiter Dr. Ernst Strasser als
Innenpolitischer Sprecher ist eines klar: "Die EU-Kommission muss
jetzt vor allem mit denjenigen Drittstaaten Dialoge aufnehmen, in
denen es derzeit keine effizienten Mechanismen zur Sperrung von
kinderpornographischen Seiten gibt. Das sind die USA, aber auch
Russland und die Ukraine. Besonders unser transatlantischer
Partner, die USA, müssen hier - genauso wie beim Kampf gegen den
Terrorismus - mit der EU effektiv zusammenarbeiten und
Verantwortung übernehmen", so Strasser abschließend.
Rückfragen: Dr. Hella Ranner MEP, tel.: +32-2-284-5898
(hella.ranner@europarl.europa.eu) oder
Mag. Andrea Strasser, EVP Pressedienst, Tel.: +32-473-311175
(andrea.strasser@europarl.europa.eu)
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