• 01.07.2010, 10:00:14
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Neues Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung eröffnet

Med Uni Graz ist Partnerin und bietet Standort - ab 1. Juli 2010

Wien (OTS) - Das Ludwig Boltzmann Institut (LBI) für
Lungengefäßerforschung, das aus der dritten Ausschreibung der Ludwig
Boltzmann Gesellschaft (LBG) hervor ging, wird in den nächsten sieben
Jahren intensiv die lebensbedrohlichen Lungenhochdruckerkrankungen
erforschen. Leiterin des LBI ist die Intensivmedizinerin und
Anästhesistin Univ.-Prof. DDr. Andrea Olschewski.

"Der Schwerpunkt liegt bei den molekularen Mechanismen des
Gefäßumbaus, der zur Entstehung der Krankheit führt, der Entwicklung
maßgeschneiderter Therapien und der Früherkennung und Frühtherapie
der Krankheit. In dem neuen Institut bringen wir Wissenschaftler aus
der Grundlagenforschung und klinische Ärzte in einem Zentrum zusammen
und werden zukunftsweisende Forschung mit effizienter und zeitnaher
Umsetzung durch Wirtschaftspartner verbinden. Wir wollen durch
Erzielung von Synergie- und Transfereffekten weltweit führend auf
unserem Forschungsgebiet werden und den Wissenschafts- und
Forschungsstandort Graz weiter ausbauen", so Olschewski.

Lungenhochdruck ist eine heimtückische Krankheit mit einer hohen
Dunkelziffer, da typische Krankheitszeichen fehlen und die Symptome
unspezifisch und mannigfaltig sind. Eine Diagnose ist sehr aufwändig.
Das neue LBI für Lungengefäßerkrankung soll durch einfachere und
schonendere Verfahren eine frühe Diagnose ermöglichen und wenn
möglich mit nicht-invasiven Verfahren und durch gezielte
Medikamentenentwicklung neue Standards setzen, um die
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.

Lungenhochdruck - eine gefährliche Erkrankung mit schleichendem
Verlauf

Pulmonale Hypertonie (Lungenhochdruck) ist eine gefährliche
Erkrankung mit schleichendem Verlauf. Sie ist oft die Folge von
Lungen- oder Herzerkrankungen, kann aber auch ohne diese auftreten.
Dann trifft sie nicht selten Patienten zwischen dem 30. und 50.
Lebensjahr, also in den produktivsten Jahren. Das neue LBI für
Lungengefäßforschung wird sich mit dem ganzen Spektrum des
Lungenhochdrucks beschäftigen. Die Dunkelziffer der Betroffenen ist
hoch. Man geht etwa davon aus, dass die Hälfte der Patienten mit
einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung, heute laut WHO
weltweit die vierthäufigste Todesursache, einen Lungenhochdruck
entwickeln. Das bedeutet, dass Millionen von Menschen von einer
pulmonalen Hypertonie betroffen sind. Die Behandlungskosten betragen
bis zu Euro 300.000,-- /Jahr, wenn der Lungehochdruck schon weit
fortgeschritten und die lebensrettende Therapie entsprechend
aufwendig ist.

Mit Olschewski leitet eine erfahrene und engagierte Expertin das
neue LBI. Der Forschungsschwerpunkt der Anästhesistin und
Intensivmedizinerin liegt im klinisch-experimentellen Bereich und
konzentriert sich seit vielen Jahren auf die Lungenzirkulation. Für
ihre Arbeit wurde sie Sie in den letzten Jahren wiederholt mit
internationalen Forschungspreisen geehrt. Sie kooperiert sehr
erfolgreich mit Forschergruppen in Europa und den USA, sowie mit
renommierten Kollegen an der Med Uni Graz.

An der Med Uni Graz ist sie neben ihrer intensiven
Forschungsarbeit als Dekanin für Doktoratsstudien der Medizinischen
Universität Graz aktiv. Eine exzellente Ausbildung und Betreuung von
jungen WissenschafterInnen liegt ihr besonders am Herzen. Sie erhielt
dafür im letzten Jahr den Mentoring-Preis der Deutschen Gesellschaft
für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

International erfahrene Partner des LBI

Standort des neuen LBI ist die Med Uni Graz, die auch als
Partnerin des LBI fungiert. Weitere namhafte Partner sind die
Österreichische Akademie der Wissenschaften ÖAW sowie die Bayer
Schering Pharma AG und der deutsche Medizintechnikhersteller NebuTec.
Für die ersten vier Jahre bekommt das Institut rund Euro 9 Mio von
den Partnern und von der Ludwig Boltzmann Gesellschaft. Etwa 25
Mitarbeiter werden in den nächsten Jahren an der Beantwortung der
vielen offenen Fragen um diese gefährliche Erkrankung arbeiten.

Mag. Claudia Lingner, Geschäftsführerin der LBG: "Die Gutachter
bewerteten dieses Konzept inhaltlich äußerst positiv. Dazu kam, dass
die Struktur des LBI wie maßgeschneidert zu den
Ausschreibungsrichtlinien passte - es wird Grundlagen- und klinische
Forschung auf hohem Niveau betrieben. Dieses LBI hat das Potential
für eines der besten Zentren für Lungengefäßforschung weltweit mit
einer hohen internationalen Anbindung. Auch die Partnerstruktur ist
optimal auf das Forschungsprogramm ausgerichtet: die ÖAW, die beiden
Pharmaunternehmen und die strategische Einbettung in die Med-Uni
Graz, mit der wir bereits erfolgreich zusammen arbeiten im Fall des
LBI für Klinisch-Forensische Bildgebung", garantieren eine
erfolgreiche Kooperation.

Die neuen Ludwig Boltzmann Institute werden nach einem strengen
mehrstufigen internationalen Begutachtungsverfahren eingerichtet. Sie
verbinden traditionell forschende und forschungsanwendende
Organisationen und etablieren hochqualitative und langfristig
ausgerichtete Forschungsprogramme auf internationalem Niveau. Im
Mittelpunkt des Ludwig Boltzmann Instituts für Klinisch-Forensische
Bildgebung, das im Herbst 2008 an der Med Uni Graz eröffnet wurde,
steht die gerichtsmedizinische Untersuchung von lebenden Personen im
Zusammenhang mit der Klärung rechtlicher Fragestellungen.

Rückfragehinweis:
Univ.-Prof. DDr. Andrea Olschewski
Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Lungengefäßforschung,
Professorin für Experimentelle Anästhesiologie
andrea.olschewski@medunigraz.at

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